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60 Jahre Römische Verträge

Römische Verträge: Hoffnung auf Frieden und Verständigung in einem Europa der Vielfalt
Foto: lileilana/photocase.de
23.03. 2017

Die Bedeutung der Europäischen Integration heute

Als am 25. März 1957 die Römischen Verträge von Belgien, Frankreich, Italien, Luxemburg, den Niederlanden und Deutschland unterzeichnet wurden, wurde der Grundstein für die Europäische Union (EU) gelegt. Die damit verbundene Idee war es, einen Teil der Hoheitsrechte der Mitgliedsstaaten an supranationale Organisationen abzugeben, um zum einen handlungsfähiger zu sein und die wirtschaftliche Entwicklung voranzubringen, aber zum anderen auch, um den Frieden in Europa zu sichern. Nach der Zeit des Nationalsozialismus und des Zweiten Weltkriegs war es besonders für Deutschland wichtig, gemeinsam mit anderen Staaten die Idee der europäischen Gemeinschaft voranzubringen und damit Frieden und Wohlstand zu sichern.

 

Sich dieses Datum in Erinnerung zu rufen, ist angesichts der Krisen in der Europäischen Union nicht nur für Deutschland unerlässlich: Der Austritt eines Mitgliedsstaates aus der EU, das Erstarken des Populismus in einigen europäischen Ländern oder das Rütteln an den demokratischen Strukturen in anderen Staaten – all das zeigt, welche Herausforderungen aktuell bestehen, wie sehr die Europäische Integration gefährdet ist und wie wichtig daher das Engagement für Europa ist.

 

Mit seinem Jahresthema 2017 „Demokratie in Gefahr? Rechtspopulismus und die Krise der politischen Repräsentation“ und seiner Stellungnahme reagiert der AdB auf die Veränderungen in der politischen Landschaft in Deutschland und Europa. Er setzt sich gemeinsam mit seinen Mitgliedseinrichtungen für die Stärkung der demokratischen Gesellschaft und ihrer zivilgesellschaftlichen Strukturen ein, die sich durch die Pluralität von Werten, die Unterschiedlichkeit von Lebensentwürfen und politischen Überzeugungen auszeichnen.

 

Vor 10 Jahren, zum 50. Geburtstag der Römischen Verträge, haben die 27 Staats- und Regierungschefs eine „Berliner Erklärung“ verabschiedet, in der es u. a. heißt: „Mit der europäischen Einigung ist ein Traum früherer Generationen Wirklichkeit geworden. Unsere Geschichte mahnt uns, dieses Glück für künftige Generationen zu schützen. Dafür müssen wir die politische Gestalt Europas immer wieder zeitgemäß erneuern.“ Das gilt heute ebenso wie vor 10 Jahren.

 

Die mit den Römischen Verträgen verbundene Hoffnung auf Frieden und Verständigung in einem Europa der Vielfalt darf nicht leichtfertig aufs Spiel gesetzt werden!