“Demokratie
braucht
politische Bildung”

Für ein solidarisches und gerechtes Europa

Für ein solidarisches und gerechtes Europa
Foto: AdB
27.06. 2016

Europa braucht politische Bildung

 

Im Sommer letzten Jahres haben Experten der internationalen Jugendarbeit und der europapolitischen Jugendbildung den Appell: Europa jetzt! veröffentlicht, dem sich der AdB angeschlossen hat. Darin wird die Sorge darüber zum Ausdruck gebracht, dass „die Europäische Idee zwischen nationalen, finanz- und wirtschaftspolitischen Interessen zerrieben wird und damit der Rückfall in längst überwunden gedachte politische und gesellschaftliche Entwicklungen droht. Die Zukunftschancen nicht nur von jungen Menschen werden dadurch nachhaltig beeinträchtigt.“

 

Die Entscheidung der Briten zum Austritt aus der Europäischen Union macht deutlich, dass die zum Ausdruck gebrachte Sorge mehr als begründet war und es aktuell aller Anstrengungen bedarf, damit Europa nicht auseinanderbricht. Einmal mehr zeigt sich, dass der Binnenmarkt alleine nicht ausreicht, um die hier lebenden Menschen für die Idee von Europa zu begeistern und um eine gemeinsame europäische Identität zu stiften.

 

Europaweit diskutieren Träger und Einrichtungen der außerschulischen politischen Jugend- und Erwachsenenbildung in ihren Angeboten den Wert eines einigen, freien und solidarischen Europas. In hunderten von Bildungsveranstaltungen motivieren sie Jugendliche und Erwachsene, sich mit Fragen der Zukunft Europas zu beschäftigen und Ideen für ein friedliches und gerechtes Miteinander zu entwickeln.

 

Diese europäischen Bildungsveranstaltungen, die internationalen Begegnungsmaßnahmen und auch die Freiwiligendienste sind zivilgesellschaftliche Instrumente, die zur europäischen und internationalen Verständigung beitragen. Damit diese Instrumente nachhaltig Wirkung zeigen, brauchen sie mehr denn je die Unterstützung einer Politik, die sich offensiv zu diesen Zielen bekennt und sie in europäische Politik umsetzt. Die Träger und Einrichtungen der politischen Bildung in ganz Europa leisten ihren Teil, den gesellschaftlichen Kitt zu stärken, der aus mehr besteht als aus Zollfreiheit, Handelsabkommen und freiem Warenverkehr. Oder, wie schon Jacques Delors sagte: „Einen Binnenmarkt kann man nicht lieben.“