“Demokratie
braucht
politische Bildung”

Wie funktioniert Demokratie auf Grassroot-Ebene?

29.06. 2015

Türkisch-lettisch-deutsches Dialogprojekt besucht Stadtteil- und Migrantinneninitiativen in Berlin

 

Im Rahmen eines auf drei Etappen angelegten türkisch-lettisch-deutschen Projekts zum zivilgesellschaftlichen Dialog führten die Projektpartner vom 11. bis 13. Juni 2015 einen Workshop in Berlin durch. Ziel war es, Demokratie und Beteiligungsprozesse auf Grassroot-Ebene zu beleuchten.

 

Vertreter/-innen der fünf Projektpartner – OWEN e.V. und Arbeitskreis deutscher Bildungsstätten e. V. (AdB) von deutscher Seite, Civic Alliance Latvia aus Lettland sowie KACED Dernegi und Bizde Variz aus der Türkei – sprachen mit zivilgesellschaftlichen Initiativen, die sich in den Bezirken Berlins für die Rechte und die Beteiligung konkreter Gruppen und deren Anliegen einsetzen. Urban-Gardening-Projekte wie der Prinzessinengarten in Berlin-Kreuzberg, Xochicuicatl e.V. – eine Beratungsinitative, die lateinamerikanischen Frauen bei der Integration in die deutsche Gesellschaft hilft – sowie verschiedene Stationen auf dem Berliner Friedensspaziergang (www.peacetrail.eu) standen auf dem Besuchsplan.
Den deutschen Partnern ging es dabei darum, Demokratie in der zivilgesellschaftlichen Praxis kleiner Initiativen im Stadtraum Berlins aufzuspüren, um zu erfahren, wo sie sich betätigen und für welche Anliegen sie sich einsetzen.

 

Anhand der Gespräche versuchten die Teilnehmenden ein Gespür für die Basis demokratischer Zivilgesellschaft zu bekommen. Wo ist auf der Grassroot-Ebene das Politische fassbar? Ab wann wird eine Initiative politisch? Wem gehört der Stadtraum? Wer muss initiativ werden, um politisch Gehör zu bekommen? Diese und ähnliche Fragen waren für den Dialog leitend.

 

In einem intensiven Reflektionsprozess am zweiten Tag des Workshops, dachten die 20 Teilnehmenden gemeinsam darüber nach, welche Hindernisse zivilgesellschaftliche Gruppen an der Basis unserer Demokratie bewältigen müssen. Partizipation ist für diese Akteure kein Selbstläufer, sondern muss Tag für Tag erkämpft werden. Die Workshop-Teilnehmer/-innen erörterten, wie mögliche Strategien aussehen können, um die Anliegen der Grassroot-Bewegungen zu unterstützen. Dabei ging es auch um die Frage, welche Aufgaben für die Bildungsarbeit sich daraus ableiten lassen.

 

Das Projekt wird gefördert aus Mitteln des türkischen EU-Ministeriums CFCU.

 

Foto: © AdB