„Transformationen. Globale Entwicklungen und die Neuvermessung der politischen Bildung“ – auch wenn das Thema hoch ambitioniert war, hat sich am Ende der Tagung bestätigt, dass es gut und richtig gewählt war. Die neue Qualität der globalen Entwicklungen – Digitalisierung, Migration, Klimawandel u. a. – liegt in ihrer Gleichzeitigkeit und in der Radikalität ihres Veränderungspotenzials. Das kann und wird nicht ohne Auswirkungen auf die politische Bildung bleiben. Die Transformationen sind Treiber, „alte“ Fragen neu zu stellen. Jetzt sind die Akteure der politischen Bildung gefragt, auf die „alten“ Fragen neue Antworten zu geben. Die Tagung hat gezeigt, dass sie das können.
„Der AdB widmet sich als Zusammenschluss von Einrichtungen politischer Jugend- und Erwachsenenbildung gesellschaftlich hoch relevanten Aufgaben. Dabei muss er zwischen oft unterschiedlichen, gelegentlich konkurrierende Anforderungen vermitteln. Das gilt für Bezugsdisziplinen, für Förderstrukturen und für die Debatten, an denen er sich beteiligt.
Paul Ciupke hat den Ort des AdB mal als „Kreuzungspunkt verschiedener Welten“ bezeichnet. Damit hat er sicher keinen Kreisverkehr gemeint, an dem alle ohne Berührung und ohne Stopp von der einen in eine andere Welt hasten. Denn es geht ja auch anders: So gelingt es in besonderer Weise der Zeitschrift Außerschulische Bildung, die bedeutenden Entwicklungen und Erkenntnisse aus den angrenzenden Welten auf einen Punkt zu bringen, der zum Innehalten zwingt. So oder ähnlich kann der „Kreuzungspunkt der Welten“ zum belebten Meeting Point werden, an dem Reisende zwischen den Welten ins Gespräch kommen, neue Perspektiven einnehmen und sich über Wegverhältnisse und Anschlussverbindungen austauschen. Das weiterhin zu ermöglichen, wünsche ich dem AdB.“
Dr. Peter Brandt, Abteilungsleiter „Wissenstransfer“ im Deutschen Institut für Erwachsenenbildung – Leibniz-Zentrum für Lebenslanges Lernen
Während der Mitgliederversammlung, die gleich im Anschluss an den Jubiläumskongress vom 27. bis 28. November 2019 ebenfalls in der Akademie für Politische Bildung in Tutzing stattfand, konnten fünf Organisationen in den AdB aufgenommen werden: cultures interactive e. V., die Europäische Jugendbildungsstätte Magdeburg/Bildungsnetzwerk Magdeburg gGmbH, Lernort Stadion e. V., Naturkultur e. V. und Teilseiend e. V./Muslimische Akademie Heidelberg. Diese fünf neuen Mitglieder spiegeln die Bandbreite der Mitgliedschaft, die der AdB in der politischen Bildungslandschaft vertritt, zeigt, wie sich der Verband weiterentwickelt und neue Impulse aufnimmt.
Ebenso wurde während der Mitgliederversammlung eine Stellungnahme zum Jahresthema 2020 verabschiedet.
Die vielen Glückwünsche von Kooperationspartner*innen und Begleiter*innen unserer Arbeit, die den AdB im Jubiläumsjahr erreichten, zeigen, dass der AdB in ein starkes Netzwerk eingebunden ist, das zum Ziel hat, politische Bildung zu stärken und für eine vielfältige, inklusive und solidarische Gesellschaft einzutreten. Sie finden diese Glückwünsche in diesem Bericht.
„Der AdB feiert 2019 den 60. Jahrestag seiner Gründung. Eine lange Wegstrecke zum Wohl der politischen Jugend- und Erwachsenenbildung in Deutschland und Europa.
Die im AdB versammelten Einrichtungen und Bildungsstätten waren und sind wichtige Werkstätten für Demokratie und Demokratieerziehung, und ich wünsche uns allen, dass sie diese Funktion auch zukünftig mit Leben füllen und weiterhin wichtige Anregungen für das demokratische Miteinander in unserem Land und in Europa geben. Der AdB steht dafür, dass politische Bildung im Sinne von Demokratieerziehung ein integraler Bestandteil von Weiterbildung und lebenslangem Lernen sein muss!
Möge der AdB auch zukünftig – national wie international – eine wichtige Stimme für Demokratie- und Menschenrechtsbildung bleiben und neuen Herausforderungen dieser Werte mit Kraft und Engagement begegnen. Herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag!“
Hans Georg Rosenstein, Koordinator „Europäische Agenda Erwachsenenbildung“, NA BILDUNG FÜR EUROPA beim BIBB
„Politische Bildung und Internationale Jugendarbeit sind eng miteinander verknüpft. Europaskepsis, Nationalismus, Autoritarismus und die vielen Konflikte in der Welt werfen uns zurück auf unsere gemeinsamen Ziele: Wir wollen junge Menschen auf dem Weg in eine demokratische und weltoffene Gesellschaft begleiten. Aber, da geht noch mehr. Wir müssen besonders die jungen Menschen erreichen, die sich zurückgelassen und nicht beachtet fühlen. (…) Frühzeitig hat der AdB globale Gerechtigkeit, Nachhaltigkeit und die Auswirkungen des Klimawandels zu seinen Themen gemacht. Auch hierbei wissen wir bei IJAB uns mit dem AdB verbunden. Deshalb freuen wir uns, diesen Weg auch in Zukunft gemeinsam zu gestalten.
Zu sechzig Jahren erfolgreicher politischer Bildungsarbeit – stets am Puls der aktuellen Herausforderungen – national, europäisch und international – gratulieren wir ganz herzlich und wünschen dem AdB in seiner wegweisenden Arbeit weiterhin viel Erfolg.“
Marie-Luise Dreber, IJAB – Fachstelle für Internationale Jugendarbeit der Bundesrepublik Deutschland
„Lieber AdB, fast zwei Jahrzehnte gute Nachbarschaft verbinden den DBJR & den AdB im „Haus der Jugend“. Das eigene Haus war lange Zeit Bedingung um im AdB überhaupt aufgenommen zu werden. Auch wenn das politische Bildungsverständnis in den Jugendverbänden an einigen Stellen anders ist, so wissen wir beide (Frei)Räume zu schätzen. Was passiert, wenn diese Räume für die außerschulische politische Bildung eingespart werden, wird uns aktuell erschreckend vor Augen geführt.
Ich erhoffe mir von der politischen Bildung in den deutschen Bildungsstätten Konzepte, die nah an der Lebenswelt der jungen Menschen dran sind, immer die aktuellen pluralen Situationen der Demokratisierungs-prozesse junger Menschen sehen und die globalen Fragen in den Blick nehmen. Ich wünsche dem AdB und der gesamten politischen Bildung für die Zukunft eine entsprechende förderpolitische Entwicklung, die diese inhaltliche Arbeit weiterhin ermöglicht und entsprechend des Subsidiaritäts- und Trägerprinzips die Infrastruktur stärkt. Statt projektmäßiger Finanzierung braucht es eben für die gesamte politische Bildung ein stabiles Haus, mit soliden Finanzierungswänden.“
Lisi Maier, Vorsitzende des Deutschen Bundesjugendrings (DBJR)
„Ohne den Arbeitskreis deutscher Bildungsstätten wäre die plurale Trägerlandschaft der Politischen Bildung ärmer! Der AdB ist seit vielen Jahrzehnten ein stabiler Faktor für die Vielfalt und Leistungsfähigkeit der allgemeinen und politischen Bildung in Deutschland. Fachlichkeit, bildungspolitisches Engagement und Vernetzung der Mitgliedsverbände des AdB sind dafür die Basis. (…) Für die außerschulische politische Jugendbildung ist der AdB ein zentraler Motor und Initiator für inhaltliche und strukturelle Fragen. Mit dem Ansatz „verankert in der Lebenswelt der Jugendlichen“ gelingt es, aktuelle Themen aufzunehmen und mit unterschiedlichen Zielgruppen umzusetzen – Vielfalt und Empowerment für die Jugendlichen selbst sind hier immer das Ziel. (…) Europa gestalten, die Begegnung von Menschen im internationalen Kontext, auch dafür steht der AdB. Das Netzwerk DARE ist dafür ein hervorragendes Beispiel.
Last but not least: Die Bildungsstätte als Lernort ist unverzichtbar! Für eine besondere Lernatmosphäre, für den Faktor „Zeit“ im Lernprozess, für die Gestaltung lebendiger Bildungslandschaften im ländlichen Raum ebenso wie in Ballungsgebieten.
Ich wünsche dem AdB weiterhin die Kraft sich für diesen besonderen Lernort einzusetzen und ein wichtiger Motor in der pluralen Trägerlandschaft der politischen Bildung zu bleiben. Dafür alles Gute!"
Barbara Menke, Bundesgeschäftsführerin ARBEIT UND LEBEN