Die Toolbox im Praxiseinsatz
Nach der Bedarfsanalyse (2016), den Methodenwerkstätten (2017), der Produktion der Toolbox sowie den Multiplikator*innen-Schulungen (2018) ging es auf der Zielgeraden im ersten Halbjahr 2019 um die Auswertung der Praxiserfahrungen und die Erstellung einer Verstetigungsstrategie.
Durch das Projekt geschulte Anleiter*innen und deren Teilnehmer*innen hatten von März 2018 bis Mai 2019 die Möglichkeit, die einzelnen Elemente der Toolbox mithilfe eines Online-Fragebogens zu bewerten. Dadurch sollte das Projektziel, interkulturelles Lernen im Verband zu fördern, überprüft werden. Insgesamt beteiligten sich 81 Personen verschiedener Altersklassen an der Befragung und ermöglichten einen detaillierten Blick auf die selbstständigen Anwendungserfolge und die Praxistauglichkeit der entwickelten Tools.
Die Auswertung ergab ein mehrheitlich positives Meinungsbild. Die dabei auch geäußerten Änderungsvorschläge haben partizipativen und konstruktiven Charakter und zielten oftmals auf formale Aspekte ab. Vor allem das Planspiel zu Mitbestimmung im Jugendverband (30 Personen) sowie das Toolkit für das Drehen von Erklärfilmen (21 Personen) wurden besonders häufig bewertet und fanden somit in der Praxis vermehrt Anwendung.
Die Online-Evaluation ermöglichte den Anleiter*innen zudem, die Toolbox als Gesamtprodukt zu bewerten. Auch hier ergab sich ein positives Feedback. Dies spiegelt sich auch in den zusätzlich geführten Telefoninterviews mit Schlüsselakteur*innen wider. Der Entwicklungsprozess, der auf Augenhöhe zwischen den Teamer*innen des AdB und den Teilnehmer*innen der THW-Jugend NRW stattfand, führte zur Entwicklung von Lernmaterialien für die Jugendverbandsarbeit aber auch für die politische Bildungsarbeit, die durch teils neue Wege Zugänge für Zielgruppen ermöglichen, die zuvor wenig Berührung mit gesellschaftspolitischen Themen hatten. Durch die Toolbox gelingen eine erfolgreiche Auseinandersetzung und die Implementierung neuer Themen in Jugendverbänden.
Der ausführliche Evaluationsbericht kann hier aufgerufen werden.
Nachhaltige Verankerung der Projektergebnisse
Neben der Auswertung der quantitativen und qualitativen Befragungen erarbeitete das Modellprojekt gemeinsam mit den beiden Kooperationspartnern Verstetigungsstrategien. Diese nehmen die über das Projektende hinausgehende Verwendung der gesammelten Erfahrungen sowie der Einsatzmöglichkeiten der Toolbox in den Blick. Daher wurden zunächst Ansprechpartner*innen innerhalb des Verbands benannt, die Fragen rund um das Projekt beantworten und weiteren interessierten Ortsverbänden nach einer Einführung eine Toolbox übergeben können. Zudem wurden auf den Internetpräsenzen jeweils Informationen über das Projektende und die zukünftigen Partizipationsmöglichkeiten eingestellt, sodass vor allem innerhalb des Verbands das Wissen nachhaltig gesichert ist. Beide Landesjugenden verfügen über Bildungsreferentinnen, die mit der Anwendung der Toolbox vertraut sind und diese für ihre weitere Jugendverbandsarbeit nutzen werden.
Die Verstetigungsstrategie beinhaltet auch die Möglichkeit, weitere Toolbox-Schulungen für Interessierte anzubieten und so das Teamer*innen-Netzwerk des AdB weiterhin zu nutzen. Ebenso gibt es für alle bisherigen Toolbox-Besitzer*innen und Interessierte die Möglichkeit, über eine interaktive Online-Landkarte alle Einsatzorte der Toolbox zu finden und sich so mit weiteren Multiplikator*innen zu vernetzen.
Zum Schluss
Der Begriff „Partizipation“ steht somit auch nach Projektende für den roten Faden des Modellprojekts „anders statt artig“. Die einzelnen Meilensteine des Projekts können für zukünftige Entwicklungsprozesse als Inspiration genutzt werden und durch die weiterhin bestehende Projekthomepage eingesehen werden.