“Demokratie
braucht
politische Bildung”

Advocacy für Internationale Begegnungsarbeit

Eine aktive Rolle im Fachdiskurs
Europäische und internationale politische Bildung im AdB

Internationale politische Bildungsarbeit ist stark durch die Veränderungen in der internationalen Politik aber auch in den internationalen Programmen gefordert. Als Fachverband ist der AdB neben der Begleitung und Mitgestaltung der Prozesse gefordert, selbst Projekte auszugestalten, um im Fachdiskurs professionell mitwirken zu können.

Symbolbild
Foto: AdB

Im Jahr 2021 wurden die Träger im Bereich internationaler Jugendbildung v. a. durch Covid-19 stark gefordert, digitale und hybride Begegnungsangebote zu ermöglichen und durchzuführen. Dabei zeichnete sich eine extreme Schwierigkeit ab, neue und sinnvollen Angebote in der bestehenden europäischen Förderung umzusetzen. Dem AdB ist es aber durch schnelles Umstellen in der Zentralstellenarbeit im KJP International und auch durch das Aufholpaket international gelungen, einen erheblichen Beitrag zu leisten, sodass Träger sinnvolle und gute Begegnungsarbeit ausgestalten konnten.

 

Aktion zur Neuregelung der Förderung digitaler Alternativformate in Erasmus+

 

In Sorge über die durch Covid-19 bedingten Verschiebungen, über drohende Ausfälle und unzureichende Finanzierung auch im künftigen E+ Programm, aber auch, um für eine veränderte Weichenstellung in den EU-Programmen Erasmus+ Jugend und Grundtvig zu werben, hat der AdB im Verbund mit einer deutschlandweiten Trägerinitiative internationaler Jugendarbeit eine Bestandaufnahme erstellt, die an die EU-Kommission kommuniziert wurde. Es ging um eine Erhebung zur Förderung und Umsetzung digitaler und hybrider Ersatzformate unter Erasmus+.

 

Mit der Aktion und einem gemeinsamen Kommuniqué wurde versucht dafür zu sorgen, dass Erasmus+ zu einem Instrument werden kann, das jungen Menschen digitale Begegnungen unter Covid-19-Bedingungen ermöglicht, und das hilft, in Europa die digitale Transformation erfolgreich zu gestalten. Leider stoßen die Ideen in der Europäischen Kommission nach wie vor nicht auf Interesse.

 

Die Zusammenfassung, Auswertung und detaillierten Ergebnisse der Umfrage finden Sie hier.

 

Die neue Europäische Agenda für Erwachsenenbildung 2021–2030: Wichtige Orientierungspunkte für die Erwachsenenbildung aus Sicht des AdB

Foto: AdB

Im Erwachsenenbildungsbereich konnte sich der AdB über das DIGIT-AL-Projekt, aber auch im Verbund mit der European Association for the Education of Adults (EAEA) und dem DARE network (Democracy and Human Rights Education in Europe) auf vielfältigen Ebenen politisch einbringen, so z. B. mit Blick auf die Entwicklung des europäischen Kompetenzrahmens für Digitale Kompetenzen (DigComp2.2.), auf die Vorbereitung der Confintea VII und insbesondere hinsichtlich der neuen Europäischen Agenda für Erwachsenenbildung.

 

Die neue Europäische Agenda für Erwachsenenbildung – New European Agenda for Adult Learning 2021–2030 (NEAAL) – wurde am 29. November 2021 vom Rat der Europäischen Union verabschiedet. Sie enthält viele wichtige Orientierungspunkte für die Erwachsenenbildung. Politische Erwachsenenbildung in Deutschland hat aus vielerlei Gründen Zugangsbarrieren in die Europäischen Politikprozesse. Der AdB hat in der Vergangenheit mit vielen Projekten versucht, die Diskurse wechselseitig zu öffnen, er hat darüber hinaus – unter anderem durch das Projekt DIGIT-AL – auch die Chance genutzt, die europäischen und internationalen Prozesse stärker an die deutsche Fachöffentlichkeit heranzutragen. Dies geschah beispielweise durch eine vertiefte Auseinandersetzung mit der Confintea VII-Agenda – der Weltkonferenz zur Erwachsenenbildung, aber auch mit der neuen Europäischen Agenda für Erwachsenenbildung.

 

Die für den deutschen Kontext vielleicht wirkmächtigste Unterscheidung ist die in berufliche und allgemeine Weiterbildung, entlang derer sich viele pädagogische Herausforderungen und Konfliktlinien bewegen: berufliche Verwertbarkeit vs. Persönlichkeitsbildung, Beruf vs. Ehrenamt, Anerkennung etc.

 

Viele der Forderungen, gerade zur Digitalisierung, sind im deutschen Kontext auch im Digitalpakt angedacht. Zur Umsetzung und Ausgestaltung müssen sich gerade die Strukturen und Träger der Erwachsenenbildung verstärkt auf den Weg machen, nicht nur in pädagogischer Hinsicht, sondern auch unter dem Aspekt der Organisationsentwicklung. Im Bereich der Realisierung der SDG‘s und einer grünen Transition gilt es gerade für politische Erwachsenenbildung, Wege zu finden, vorhandene Praxis aufzugreifen und zu skalieren. Die NEAAL bietet hier eine willkommene und gute Möglichkeit mit Politik ins Gespräch zu kommen. Von herausragender Bedeutung, aber zugleich in der Realisierung am unklarsten, erscheint die Verknüpfung des European Pillars of Social Rights mit den Strukturen der Erwachsenenbildung.