“Demokratie
braucht
politische Bildung”

Eine lebendige, europäische NGO

DARE – Netzwerk Democracy and Human Rights Education in Europe
Europäische und internationale politische Bildung im AdB

DARE – Democracy and Human Rights Education in Europe ist ein europäisches Netzwerk mit Mitgliedern in 19 Ländern. Das Netzwerk hat sich gegründet, um die Anliegen von außerschulischer politischer Bildung und Menschenrechtsbildung auf europäischer Ebene besser vertreten zu können. Dies ist im Berichtsjahr hervorragend gelungen.

DARE-Logo

Im Rahmen der Online-Jahresversammlung von DARE – Democracy and Human Rights Education in Europe wurde am 1. Juli 2021 für drei Jahre ein neuer Vorstand gewählt. Zudem konnten drei neue Mitgliedsorganisationen in das Netzwerk aufgenommen werden.

 

Georg Pirker (Referent für internationale Bildungsarbeit, AdB) wurde als Vorsitzender im Amt bestätigt. Agnese Balode (Direktorin, Baltic Human Rights Society) wurde als neue Schatzmeisterin und Evgenyja Khoroltseva (head of department for EDC in Russian Federation, Human Rights Academy Norway) als neue Sekretärin ebenfalls für eine weitere Amtszeit im Vorstand wiedergewählt. Als weitere neue Mitglieder wurden Rebecca Welge (Geschäftsführerin, demokrative.ch) (Vize-Vorsitzende), Moritz Borchardt (Projektmanager, Culture goes Europe, Erfurt) und Inês Carvalho (Pädagogische Leitung für soziale und Menschenrechtsbildung, Rede Inducar, Portugal) gewählt.

 

Mit dem Department of Early Childhood Education, School of Humanities and Social Sciences der University of Western Macedonia und dem European Institute of Education for Democratic Culture an der Universidad Catolica de Valencia San Vicente Mártir (UCV) haben die DARE-Mitglieder zwei ausgewiesene Experteneinrichtungen im Bereich der europäischen EDC-Forschung und Lehre als neue Mitglieder aufgenommen. Zudem wurde der kroatische Verein DELTA als eine profilierte NGO, die vorrangig im Bereich lokaler und demokratischer Partizipation junger Menschen tätig ist, als neues Mitglied aufgenommen.

 

Projekte und Professionalisierung

 

Fußend auf mehreren Projektförderungen – meist über das EU-Programm Erasmus+ aber auch über weitere Geldgeber – konnte im DARE-Netzwerk seit 2018 ein schrittweiser Professionalisierungsprozess eingeleitet werden. Dem AdB kam mit dem Projekt DIGIT-AL und der Geschäftsführung des Netzwerks dabei eine besondere Verantwortung zu.

 

So konnte 2021 ein neues, professionelles Accounting und finanzielles Reporting eingeführt werden, das dem belgischen Steuerrecht entspricht und Standards internationaler Audits durch fördernde Organisationen berücksichtigt. Es konnten Kapazitäten in der Administration und im Management der NGO sowie von Projekten aufgebaut werden. Aktuell hat DARE ein Projektvolumen von drei E+ Arbeitsschwerpunkten im Jugend-, Erwachsenenbildungs- und Higher-Education Bereich. Weitere teils überjährige Projekte wurden über die Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ), das Institut für Auslandsbeziehungen (IfA) und das EU-Programm Europe for Citizens gefördert. Erstmals konnte im Berichtsjahr DARE selbst Projektträger werden, was ein erheblicher Schritt der NGO in Richtung Nachhaltigkeit darstellt. Weiterhin konnte der Wachstumsprozess des Netzwerks verstetigt werden: DARE hat mittlerweile 41 Mitgliedsorganisationen (2021).

 

Das Haushaltsvolumen des Netzwerks hat sich in den vergangenen 4 Jahren (projektbasiert) verfünffacht von 27.000 EUR (2018) auf 133.000 EUR (2021). Das Wachstum soll kein Selbstzweck sein, sondern bildet die Schritte der Professionalisierungsstrategie des Netzwerks ab. Die Projekte bieten die Möglichkeit, die Mitglieder des Netzwerks aktiv in die Arbeitsprozesse der gemeinsamen Advocacy for EDC/HRE einzubeziehen, zugleich können hierüber eine Vielzahl neuer und innovative Produkte und Konzepte entwickelt sowie Evidenz zur non-formalen Bildungspraxis gesammelt werden. Es bedeutet freilich auch einen gestiegenen administrativen Aufwand, der in der anteiligen Geschäftsführung des Netzwerks beim AdB in Person von Nils-Eyk Zimmermann und dem Vorsitzenden Georg Pirker, über DARE und AdB aktuell finanziell abgesichert ist.

 

Die gewachsenen Verpflichtungen bedeuten ein mehr an Output: mehr Veranstaltungen, mehr Services, steigende Möglichkeiten, sinnvolle Advocacy Arbeit zu leisten. Hierbei ist es gelungen, mit DARE die verschiedenen Projekte so auszugestalten, dass auf der Europäischen Ebene politische Prozesse mit Expertise und verschiedenen Stellungnahmen begleitet werden konnten. Zugleich eröffnete sich die Möglichkeit, auch im deutschen Kontext diverse Prozesse internationaler und europäische politischer Bildung besser zu verfolgen und zu bearbeiten, sei es über Veranstaltungen, Advocacy, Nachverfolgung und eine entsprechende Sichtbarkeit des Verbands, bzw. der politischen Bildung als solcher.

 

Im Folgenden werden exemplarisch einige Veranstaltungen und Projekte hervorgehoben:

 

Underpinning the role of the European Education Area in supporting Europe to achieve Agenda 2030

 

Die Online Diskussion mit Mitgliedern des Europäischen Parlaments und Praktiker*innen fand am 12. April 2021 statt und wurde unter Beteiligung des DARE-Netzwerks durchgeführt. Es ging um die Frage, wie der Europäische Bildungsraum Europa auf seinem Weg zur Erreichung der SDG´s und der Agenda 2030 unterstützen kann. Welche Schritte sollte Europa unternehmen, um die Rolle der Bildung für eine gerechtere, integrativere und nachhaltigere Zukunft in Europa und darüber hinaus weiter zu stärken?

 

Die Online-Veranstaltung umfasste einen Podiumsaustausch und eine offene Diskussion zum Thema Europäischer Bildungsraum, einschließlich der jüngsten Initiativen und Updates zu legislativen und anderen Prozessen im Europäischen Parlament und anderswo, alles unter dem Blickwinkel der nachhaltigen Entwicklung und der Agenda 2030.

 

DARE begrüßt die Absichten des Europäischen Bildungsraums und legt den Schwerpunkt auf nicht-formales und lebenslanges Lernen. Die jüngeren Generationen haben mit ihren Protesten und Forderungen daran erinnert, nicht nur nachhaltiger zu handeln, sondern auch mehr über Nachhaltigkeit zu lernen. Insbesondere das informelle und nicht-formale Lernen in der Zivilgesellschaft ist eine wichtige Säule bei der Förderung von BNE-Kompetenzen und sollte in den europäischen Bildungsstrategien und -instrumenten stärker berücksichtigt werden.

 

Da der Klimawandel eine globale Herausforderung und ein globaler Prozess ist, stellt Globales Lernen eine notwendige Perspektive dar und bietet hilfreiche Instrumente. Daher sollte es selbstverständlich in die (staatsbürgerliche) Bildung und das Demokratielernen einbezogen werden.

 

Online Panel: A Healthy Digitalisation for Digital Wellbeing

 

Das Panel fand am 30. November 2022 in Brüssel statt. DARE lud im Rahmen des DIGIT-AL-Projekts zu einer lebhaften Debatte über eine gesunde Digitalisierung für digitales Wohlbefinden ein. Die Debatte fand im Rahmen der Lifelong Learning Week des Europäischen Parlaments statt.

 

Als Expert*innen waren Elisa Gambardella, Plattform für lebenslanges Lernen (Vizepräsidentin) und Koordinatorin für Bildung und lebenslanges Lernen bei der SOLIDAR-Stiftung, MEP Rasmus Andresen, Nils-Eyk Zimmermann, DARE-Netzwerk und AdB, sowie Pascal Gascoin, Internationaler Verband der Zentren für die Ausbildung in aktiven Bildungsmethoden (Ficeméa) und Zourit.net, beteiligt.

 

DARE in Action – Open Workshop Day

 

In einem offenen Workshoptag am 2. Juli 2021 hatten die Mitglieder des Netzwerks die Gelegenheit zu intensivem Online-Austausch. Neben der Präsentation aktueller Projekte aus den verschiedenen Kontexten der Arbeit des Netzwerks und konkreten methodischen Trainings, wurde dabei auch mit Partnern aus der Russischen Föderation die aktuelle Situation für Menschenrechts- und Demokratiebildung in Russland erörtert. Die fortschreitende Verschärfung der „Ausländische Agenten Gesetze“ wie auch die neuen Bildungsgesetze, die verstärkte Inanspruchnahme von Geldwäsche- und Anti-Terrorgesetzgebung zur Gängelung von Vereinen und Privatpersonen sowie die willkürliche Einstufung von NGOs als extremistische Organisationen, verunmöglichen die Arbeit der Partner vor Ort. Sie stellen gerade auch die internationale Zusammenarbeit vor erhebliche Herausforderungen. Angesichts der aktuellen Situation im politischen EU-Russland-Verhältnis stellt sich verstärkt die Frage, welche Perspektiven jungen Menschen eröffnet werden müssen und wie diese sinnvoll geplant und angelegt werden können, ohne politisch vereinnahmt zu werden. Es erscheint dringend notwendig, dass gerade die junge Generation in der russischen Föderation Gelegenheit bekommt, andere Alltagsrealitäten zu erfahren und sich vor Ort und in der Begegnung ein eigenes Bild über die gesellschaftspolitische Realität in der EU zu machen, das nicht durch Unterlassung, Desinformation und gezielte Diskreditierung gezeichnet ist.

 

Competences for Democratic Culture and non-formal Education

DARE Blue Lines
DARE Blue Lines, Foto: AdB

DARE, Zentrum Polis und AdB haben eine zweijährige Erprobung des Referenzrahmens des Europarates für demokratische Kultur in verschiedenen Bereichen der Zusammenarbeit zwischen formaler und nicht-formaler Bildung koordiniert. Wie kann der RFCDC mit anderen Kompetenzrahmen interagieren? Wie kann ein kompetenzbasierter Ansatz dazu beitragen, eine Brücke zwischen den inhärenten Feldlogiken der formalen und nicht-formalen Bildung zu schlagen? Wo liegen die praktischen Vorteile und Grenzen? Eine umfangreiche Feldstudie und ein Praxistest ermöglichten es, Erkenntnisse für den Bereich der Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Lernbereichen zu gewinnen: für die Nutzung des RFCDC als Werkzeug zur Unterstützung des Peer-Learnings, als Reflexionsinstrument für die Gestaltung und Durchführung nicht-formaler Lernprozesse, für die pädagogische Praxis, für die Unterstützung von Pädagogen in der EDC/HRE bei der Reflexion über ihre Rolle und Position beim Lernen für, durch und über die Demokratie.

 

Ein Band der DARE Blue Lines fordert einen kooperativen Ansatz zwischen verschiedenen Bildungsbereichen, gibt praktische Hinweise für Pädagogen und versucht, das Bewusstsein für die Anerkennung der feldspezifischen professionellen Diskurse, Qualitäten und Standards der formalen und non-formalen Citizenship Education als Grundvoraussetzung für eine erfolgreiche Zusammenarbeit, z. B. zwischen Jugendarbeit und Schule zu schärfen. Es werden gute Praktiken aus dem Bereich der Entwicklung kritischer Jugendbürgerschaft, der politischen Bildung und des internationalen Austauschs junger Menschen vorgestellt, die das Potenzial integrierter Ansätze aufzeigen, aber auch Hindernisse identifizieren. EDC/HRE ist ein sektorübergreifendes Ziel, das am besten in einer integrierten Perspektive des lebenslangen Lernens verwirklicht werden kann. Die BLUE Lines kann dafür genutzt werden, um die eigene Praxis im Bildungsbereich kritisch zu untersuchen, wenn nötig anzupassen und dann zu vertiefen.

 

Competendo Digital Toolbox – Relaunch des digitalen Angebots des europäischen Netzwerks DARE mit neuer App

 

Die Online-Plattform Competendo ist ein digitales Angebot des Netzwerks DARE. Der AdB arbeitet als Mitbegründer des Netzwerks aktiv an dieser Plattform mit. In der englischsprachigen Competendo-Toolbox finden Bildner*innen der politischen und non-formalen Bildung Inspiration, Materialien und praxisnahes Hintergrundwissen zur an Schlüsselkompetenzen orientierten politischen Bildung aus Europa.

 

Competendo hat das Ziel, zur Verbreitung von Ansätzen der politischen Bildung und zum Empowerment von Lernenden für aktives Handeln als Bürger*innen in Europa in Zeiten der Transformation beizutragen. Die Toolbox bietet Methoden und Inspiration für am Konzept von Schlüsselkompetenzen orientiertes (digitales) Lernen, insbesondere in der non-formalen Bildung. Die Inhalte sind unter einer Creative-Commons-Lizenz veröffentlicht.

Online-Plattform Competendo
Online-Plattform Competendo, Foto: AdB

Für den Relaunch wurde Competendo um Inhalte aus dem AdB-Projekt DIGIT-AL zum Thema Digitalisierung erweitert und präsentiert sich jetzt in einem responsiven Design für alle Bildschirme. Außerdem besteht die Möglichkeit, die Inhalte datenschutzfreundlich über eine App auf mobilen Endgeräten zu nutzen.

 

Unsung Heroes Dialogues Projekt

 

Das von der Europäischen Kommission „Europe for Citizens” bis Oktober 2021 geförderte Projekt, startete im April 2020, koordiniert von Culture goes Europe e. V. als Partnerschaft mit dem DARE-Netzwerk und sechs weiteren zivilgesellschaftlichen Organisationen. Das Ziel des Projekts war die Stärkung der Zivilgesellschaft durch Sichtbarmachen der Arbeit zivilgesellschaftlicher Organisationen, sowie ein awareness raising für die Arbeitsrechte der in diesen Bereichen Tätigen. Unsung Heroes konzentriert sich darauf, 1.) die Aufmerksamkeit auf die wirtschaftlich instabile Position derjenigen zu erhöhen, die in kleinen NGOs arbeiten; 2.) Beschäftigte in der Zivilgesellschaft zu befähigen, für ihre Rechte durch kollektives Handeln einzutreten, indem ein lokales und internationales Netzwerk von kleinen CSOs innerhalb Europas geschaffen und ein Dialog mit politischen Entscheidungsträgern aufgebaut wird; und 3.) das Bewusstsein für die Bedeutung der Zivilgesellschaft durch eine internationale Kampagne zu erhöhen, um die europäischen Werte und die Bedeutung der zivilgesellschaftlichen politischen Bildung einer breiteren Öffentlichkeit zu vermitteln.

 

Im Rahmen des Projekts wurde eine Bestandsaufnahme zur Arbeitssituation von Beschäftigten der Zivilgesellschaft in der EU erhoben. Mit dem Abschluss der Analyse der Umfragedaten und Interviews mit zivilgesellschaftlichen Expert*innen auf nationaler und internationaler Ebene, konnten die in der Umfragephase gesammelten statistischen Daten ergänzt und zu Policy recommendations ausgearbeitet werden. Diese wurden im Rahmen der Abschlusskonferenz in Erfurt im Oktober 2021 u. a. mit Vertreter*innen des Thüringischen Parlaments und Bildungsministeriums diskutiert. Darüber hinaus wurden in den beteiligten Partnerländern 46 Veranstaltungen (42 lokale und 4 internationale) umgesetzt, um das Ergebnisse und Empfehlungen für diese wichtige Frage zu schärfen und lokale und internationale Gemeinschaften herauszufordern, die Organisation der Zivilgesellschaft zu überdenken und politische Empfehlungen zu diesem Zweck zu entwickeln. Im Rahmen der LLL WEEK im europäischen Parlament hat Katja Greeson (AdB) mit Moritz Borchardt (CgE) im Rahmen einer digitalen Veranstaltung am 2. Dezember 2021 die Ergebnisse diskutiert.

 

DEMOGAMES – Gamification and game based analogue and digital democracy learning

 

Im der E+ geförderten Strategischen Partnerschaft DEMOGAMES (koordiniert von GIGA Hamburg und demokrative.ch) konnten 2020 erste Prototypen spielbasierter Demokratiebildungsbausteine für die Offline- und Online-Anwendung fertiggestellt und erprobt werden. In 2021 stand für DARE die Programmierung diverser Module an, die auf digitalisierte Anwendungen abzielen. DARE hat hierbei mit der Spieleprogrammiererin Amanda Warner zusammengearbeitet und freut sich auf die Publikation der Ergebnisse. In einem Training vom 1.–6. Dezember 2021 in Almunecar (ESP) konnten die Prototypen der verschiedenen Spiele rund um das Thema Demokratie mit unterschiedlichen Zielgruppen als Beta-Vversion getestet werden. Nach einer weiteren Praxisphase sollen die Spiele im Verlauf des Jahres 2022 ihren Weg in die Praxis politischer Bildung finden.

 

EntreComp 360

 

Entrepreneurship Competences beschreiben im zivilgesellschaftlichen Kontext sachverwandt Fragen von Engagement, Kreativität, Initiative, Innovation, Partizipation und haben eine gewisse Schnittmenge mit zivilgesellschaftlichen Kompetenzmodellen, an denen sich bspw. das Feld der europäischen Jugendbildung orientiert. Im von der Universität Reykiavik koordinierten EntreComp 360-Projekt ist die Rolle von DARE, den eher aus dem Feld der Beschäftigungsfähigkeit entwickelten Rahmen auf Anwendungsbeispiele und Anknüpfungspunkte im Jugendbildungsbereich rückzubinden. Im Rahmen der Arbeit von DARE werden hierzu Reader erarbeitet, die sich beispielhaft den Feldern Youth Work and Non Formal Learning, Women Entrepreneurship und Assessment – Validation – Recognition widmen. 

 

Kompetenzen, Kompetenzrahmen und Modelle sind für Anliegen von Bildungs- und Jugendarbeit in den letzten Jahren (nicht nur) in der europäischen Fachdebatte eine wichtige Orientierungsgrundlage geworden. Das DARE-Netzwerk ist sich der Herausforderung und der Problematik der Festlegungen, die Kompetenzmodelle mit sich bringen, bzw. auch der durch sie vorgenommenen Einengung einer an Kontingenz orientierten politischen Bildung bewusst. Die Arbeit mit den Modellen verhilft jedoch gerade im europäischen Diskurs (verschiedenste Bildungsstrukturen, Ansätze und Lagen von Organisationen politischer Bildung, Ungleichzeitigkeiten), Grundlagen für gemeinsame Diskussionen und einen vertieften Diskurs über die Praxis zu finden. Die im deutschen Kontext oftmals auf Employability reduzierten Entrepreneurship competences bilden ein wichtiges Portfolio, um über Initiative, Engagement, social impact nachzudenken und dementsprechend eine Brücke zu Fragen politischer Bildung zu schlagen. Die Debatte über Curricularisierung und Kompetenzorientierung braucht eine kritische Stimme aus der außerschulischen politischen Bildung.

 

Neben der Arbeit in den verschiedenen Projektebenen wurden digitale Veranstaltungen und Workshops mit weiteren Partnern veranstaltet, die insgesamt ein rundes und vielfältiges Online-Angebot für ein an Human Rights and Democracy Education interessiertes Publikum darstellen:

 

Digitale globale Workshopreihe „Cross Culture on Citizenship Education”

 

Im Rahmen des CrossCulture-Programms des deutschen IfA-Instituts bot DARE in Kooperation mit dock europe eine Workshop-Reihe zu Education for Democratic Citizenship/Human Rights Education an. Ziel des Programms ist es, dauerhafte zivilgesellschaftliche Netzwerke zwischen Deutschland und Ländern auf der ganzen Welt zu stärken. Das Programm wurde 2005 ins Leben gerufen und zählt mittlerweile über 750 Alumni zu seinem stetig wachsenden Netzwerk. Die Teilnehmer*innen repräsentieren eine Vielfalt von Ländern und Perspektiven zur digitalen Transformation.

 

Mit einer zwölfteiligen Workshop-Reihe, die sich von Juli bis November 2021 zog, konnte das vielfältige Themenspektrum politischer Bildung in Europa mit einer 20-köpfigen Expert*innengruppe aus der ganzen Welt diskutiert werden. Neben den inhaltlichen Inputs und Workshops, die von 9 DARE- und AdB-Mitgliedsorganisationen verantwortlich gestaltet wurden, hat Sarah Nüdling von dock Europe mit den CCI Fellows des IfA Instituts einen weitergehenden Reflexionsprozess und ein gezieltes Mentoringprogramm absolviert, das die Fellows in ihren Online-Praktika bei 14 AdB-Mitgliedseinrichtungen unterstützte.

 

SSYS Youth Trainers and Youth promotors network Timor Leste

 

In Kooperation mit Rede Inducar (Portugal) und dem GIZ Office Timor Leste hat DARE 2021 das von der GIZ finanzierte Projekt der SSYS youth Trainers and Youth Promotors gestartet. Im Zeitraum von einem Jahr werden mit gezielten Online-Trainings, Mentoring-Programmen und vor Ort Workshops ein Trainer-Netzwerk mit dem Profil Trainer*in politischer Jugendbildung, sowie ein Pool von Local Youth Initiatives – zusammen über 100 Personen – aus 4 Regionen in Timor Leste ausgebildet. Bedingt durch Covid-19 konnte nach langen Verzögerungen und Umplanungen der Prozess im November 2021 in Gang gesetzt werden, zunächst online mit einem 5-tägigen Kick Off-Training der Trainer*innen und einem Aufbauworkshop der Youth Initiatives. In 2022 folgt eine Serie von 3 jeweils 14-tägigen Seminaren vor Ort, die durch gezielte Mentoring-Programme online unterstützt werden.

 

Neustart des DARE Newsletters

 

Die interne Kommunikation des Netzwerks DARE wurde durch einen neuen internen Newsletter professionalisiert, sodass neben der offenen Mailingliste künftig wieder eine regelmäßige, praxisorientierte Information der Mitgliedsorganisationen bewerkstelligt wird.