“Demokratie
braucht
politische Bildung”

Eine lebendige Organisation

Die Entwicklung des Verbandes im Jahr 2021
Der AdB – eine lebendige Organisation

Der AdB lebt als bundesweiter Verband von seiner Kommunikation, von der Vernetzung mit den Mitgliedseinrichtungen und der Zusammenarbeit in den unterschiedlichen Gremien. Auch 2021 waren die Bedingungen für den Austausch mit den Mitgliedern und den Kooperationspartnern erschwert. Dennoch gelang es auch im zweiten Pandemie-Jahr, Diskussionen anzuregen, Positionen zu erarbeiten und den Verband weiterzuentwickeln. Wie dies im Austausch von Vorstand, Geschäftsstelle und Mitgliedsorganisationen, in den Fachkommissionen und Projekten gelungen ist, zeigt der folgende Bericht.

Bildschirmfoto
Bekundung der AdB-Fachkommission Europäische und Internationale Bildungsarbeit zum Gedenken an Hanau

Die Fachkommissionen – Orte des fachlichen Diskurses und des kollegialen Austauschs

 

Die fünf AdB-Fachkommissionen sind zentrale Orte der Kommunikation, der fachlichen Weiterentwicklung und kollegialen Beratung im Verband. Sie werden alle vier Jahre neu berufen und werden von zwei Vertreter*innen der Mitgliedseinrichtungen als Vorsitzende und von Mitarbeiter*innen der Geschäftsstelle begleitet. Im Jahr zwei der aktuellen Legislatur (2020–2023) waren für jede Kommission zwei Sitzungen geplant, deren Umsetzung sich in 2021 vor dem Hintergrund der aktuellen Lage unterschiedlich realisieren ließen.

 

Begleitung des rassismuskritischen Organsisationsentwicklung im AdB – Kommission Jugendbildung

 

Die Kommission Jugendbildung hat sich im Jahr 2021 zweimal getroffen. Wie vieles in diesem Jahr musste leider auch die erste Sitzung digital stattfinden. Dies ist ein Umstand, der die organisatorische und inhaltliche Gestaltung deutlich geprägt hat. So konnte ein in Präsenz geplanter Workshop zu rassismuskritischer Bildungsarbeit in der politischen Jugendbildung nur digital stattfinden. Die Referentin Manuela Ritz hat es dennoch geschafft, bei den Teilnehmenden einen Reflexionsprozess über ihre persönliche Situation, über ihre Rollen in den Entwicklungsprozessen der Einrichtungen und über ihr eigenes Agieren in Bildungsveranstaltungen in Gang zu setzen.

 

Dass die zweite Sitzung im Spätsommer als Präsenzveranstaltung im ABC Hüll stattfinden konnte, war für alle wichtig. Sehr gute und intensive Gespräche wurden möglich. Viele Kommissionsmitglieder hatten sich bis zu diesem Zeitpunkt noch nie persönlich getroffen.

 

Schwerpunkt dieser Sitzung war der Austausch und das Kennenlernen verschiedener Projekte und Träger, die neu im Feld der politischen Bildung aktiv sind. So wurde das Projekt „Meet a jew“ und das Muslimische Bildungswerk für Demokratie e. V. Weimar vorgestellt. Die Kommissionsmitglieder konnten sich über die Bildungsarbeit des Bildungswerks und sein Verständnis von politischer Bildung informieren. Digital zugeschaltet wurde Ansgar Drücker von IDA e. V. Er teilte seine Einblicke in die Trägervielfalt mit den Anwesenden. Hochspannend war dabei seine Reflexion der unterschiedlichen Rahmenbedingungen bei den Trägern und der mehr oder weniger guten Anknüpfungspunkte zwischen neuen und etablierten Trägern im Feld. Es wurde deutlich, dass es noch vieler Beziehungsarbeit zwischen den Trägern bedarf, um sich weiter anzunähern und ein gemeinsames Verständnis von politischer Bildung und Jugendarbeit zu entwickeln.

 

Die Mitglieder der Kommission haben sich das Ziel gesetzt, die rassismuskritische Organsisationsentwicklung im AdB aktiv mitzugestalten und ihre Expertise in den Verband einzubringen. Hierzu sind weitere Workshops in den kommenden Jahren geplant.

 

Zwischen Corona-Einschränkungen, neuem Aufbruch und der Sorge um Shrinking Civic Spaces – Kommission Europäische und Internationale Bildungsarbeit

 

Die Auswirkungen der Corona-Pandemie werden in der internationalen Bildungs- und Begegnungsarbeit besonders deutlich sichtbar. Die gewohnten Abläufe sind schwerwiegend gestört. Hier bedarf es eines intensiven kollegialen Austauschs. Dieser wurde in einer Online-Sitzung, einem Fachtag und in einer Präsenzsitzung ermöglicht.

 

Ein wichtiger Schwerpunkt der Kommissionsarbeit war die Auseinandersetzung mit der Europäischen Agenda für Jugendarbeit und der mit der 3. European Youth Work Convention angestoßene „Bonn-Prozess“. Wo kann politische Bildung mitwirken und welche Anlässe schafft die Agenda für politische Bildung? Welche Rolle müssen politische Bildner*innen bei der Ausgestaltung einer partizipativeren und zu Demokratie befähigenden Arbeit für und mit jungen Menschen einnehmen?

 

In einem Fachforum zur neuen EU-Programmgeneration fand ein reger digitaler Austausch zu den künftigen EU-Bildungs-, Jugend- und Bürgerschaftsprogrammen statt. Dieser ermöglichte den Kommissionsmitgliedern, sich rechtzeitig zu orientieren und adäquate Vorbereitungen und Planungen in den zum Teil komplexen europäischen Antragsprozessen zu treffen.

 

Wie digital sind wir in der politischen Bildung aufgestellt und sind wir den Herausforderungen der umfassenden digitalen Transformation gewachsen? Dies war eine weitere Fragestellung, der die Kommission auf der Grundlage des AdB-Projekts „DIGIT-AL – Digital Transformation and Adult Learning for Active Citizenship“ nachging.

 

Schwerpunkt der zweiten Sitzung war die internationale Begegnungsarbeit vor dem Hintergrund fundamentaler Veränderungsprozesse in Partnerländern innerhalb und außerhalb Europas. Zu nennen sind hier Entwicklungen wie Shrinking Civic Spaces, die Beeinflussung und Behinderung von NGO-Arbeit, aber auch politische Maßregelung, Gängelung bis hin zur Verfolgung von Bildungs- und Jugendorganisationen und den im Feld Aktiven in Russland, der Türkei und – im Sommer 2021 hochaktuell – in Belarus. Partner aus Belarus und aus Russland berichteten aus erster Hand über ihre aktuelle Situation und die verschärften Maßnahmen gegenüber NGOs. Wie kann sich internationale Begegnungsarbeit hier positionieren? Die politischen Rahmungen von Begegnungsarbeit müssen hinterfragt, neu gesetzt und ausgerichtet werden. Politische Bildner*innen müssen im internationalen Kontext teilweise lernen, zwischen komplett gegenläufigen politischen Zielsetzungen und Vorstellungshorizonten in den Partnerländern zu agieren.

 

Corona, Digitalisierung und Gleichstellung – Kommission Geschlechterreflektierte Bildung

Mitglieder der Kommission Geschlechterreflektierte Bildung
Mitglieder der Kommission Geschlechterreflektierte Bildung, Foto: AdB

Welche Auswirkungen hat die Corona-Krise auf gleichstellungspolitische Belange? Mit dieser Fragestellung hat sich die Kommission Geschlechterreflektierte Bildung im Rahmen einer Online-Sitzung, fundiert durch Forschungsergebnisse der Studie „Stand der Gleichstellung. Ein Jahr mit Corona“, vorgestellt von Dr. Aline Zucco, wissenschaftliche Mitarbeiterin des Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Instituts mit dem Schwerpunkt Geschlechterforschung, auseinandergesetzt. Die Studie betrachtet die Auswirkungen der Pandemie auf den Gender Pay Gap, auf Arbeitszeiten und die Aufteilung von Sorgearbeit. Deutlich wird: Die Hauptlast der Sorgearbeit (bezahlt und unbezahlt) wird auch in der Pandemie weiterhin von Frauen getragen. Zudem haben vorwiegend Frauen, bedingt durch Kita- und Schulschließungen, ihre Arbeitszeit zugunsten der Kinderbetreuung reduziert. Um einer Re-Traditionalisierung und einer Verschärfung von bestehenden Ungleichheitsstrukturen zwischen den Geschlechtern entgegenzuwirken, werden in der Studie Maßnahmen wie die Verbesserung bei der Kinderbetreuung, die Reformation der Ehegattenbesteuerung bis hin zu Formen der verkürzten Teilzeit vorgeschlagen. Aber auch die Perspektive der Intersektionen Be_Hinderung und Gender wurde beleuchtet. Die Inputs haben sichtbarer gemacht, auf welchen verschiedenen Ebenen Barrierefreiheit gerade auch in der politischen Bildung gedacht werden muss.

 

Ein weiterer thematischer Schwerpunkt war die feministische Netzpolitik, digitale Gewalt, Überwachung und Kontrolle, Algorithmen, Künstliche Intelligenz und deren sozionormativen Implikationen. Die Kommissionsmitglieder gingen der Frage nach, wie Digitalisierung geschlechtergerecht gestaltet werden kann.

 

Nach der Handlungsempfehlung für eine geschlechtersensible und diskriminierungsarme Sprache, die die Kommission als anzustrebendes Qualitätskriterium für den Verband erarbeitet hat, planen die Kolleg*innen, ihre Expertise weiter in den Verband einzubringen. Geplant ist die Erarbeitung eines Schutz- und Präventionskonzeptes sexualisierter Gewalt als Vorlage für die AdB-Mitgliedseinrichtungen.

 

Rassismus und rassimuskritische Bildungsarbeit im Blick – Kommission Erwachsenenbildung

 

Mit einer Online-Sitzung und einem Treffen in Präsenz setzte die Kommission ihre Zusammenarbeit fort. Einer der thematischen Schwerpunkte war die Entwicklung der politischen Bildung nach 1945. Für einen Vortrag mit dem Titel „Die demokratische Erziehung Deutschlands. Von der Reeducation zur politischen Erwachsenenbildung“ konnte Professorin Dr. María do Mar Castro Varela von der Alice Salomon Hochschule Berlin gewonnen werden. Wie kann die historische Perspektive für die politische Bildung nutzbar gemacht werden? Die Referentin berichtete von ihrer Forschung und zog Parallelen zu aktuellen Entwicklungen. Hier wurde eine Verbindung zum 16. Kinder- und Jugendbericht hergestellt: In welchen Räumen haben Menschen die Möglichkeit, sich demokratisch zu bilden? Ist es die Aufgabe der politischen Bildung, dafür zu sorgen, dass Bildungsstätten plurale Räume sind?

 

In einem weiteren Schwerpunkt wurde der Austausch zum Thema Rassismus und rassismuskritische Bildungsarbeit fortgeführt. Die Kommissionsmitglieder sahen Bedarfe für Fortbildungen, Begriffsklärungen und das Kennenlernen guter Praxis. Dass bei der Auseinandersetzung mit diesen Themen unterschiedliche Perspektiven und Positionen sichtbar und diskutierbar gemacht werden sollen, war ein Ziel. Neben der Beschäftigung mit den Inhalten ging es ebenso um die Frage, wie die Zusammenarbeit in der Kommission gelingt. Daher war es gut, dass sich die Kommissionsmitglieder nach einem Input zum Thema „Deutsche Kolonialgeschichte mit Blick auf Anti-Schwarzen Rassismus“ durch Dr. Maisha Auma, Zeit nahmen, um ein Zwischenfazit zu ziehen und einzelne Fragen und Aspekte aufzugreifen, die in der Gruppe sichtbar wurden. Eine moderierte Diskussion, unterstützt durch Katja Kinder, Geschäftsführerin der RAA Berlin, und Miriam Siré Camara, Geschäftsführerin von akoma coaching & consulting, eröffnete einen Reflexionsraum, der einen offenen Austausch über Themen, Meinungen, Befürchtungen, unterschiedliche Perspektiven und Positionen ermöglichen sollte.

 

Zwischen Digitalisierung und Öffnungsstrategien – zwischen Rechtsgrundlage und Realität – Kommission Verwaltung und Finanzen

 

Wie kommen Bildungsstätten und Bildungswerke gut und sicher durch die Pandemie und welche Folgen sind zu bedenken? Welche Öffnungsperspektiven zeichnen sich ab und wie muss darauf reagiert werden? In Arbeitsgruppen wurden Ideen gesammelt zu Erfahrungen zum Umgang mit Corona-Hilfen, zu digitalen Möglichkeiten und Online-Angeboten, zu Öffnungsstrategien und zum Umgang mit Förderungen und Förderrichtlinien in Pandemiezeiten. Gewünscht wurden übereinstimmend mehr investive Mittel für dringend anstehende Arbeiten und Anschaffungen sowie eine verwaltungsarme Beantragung und Abrechnung. Mit großer Sorge wurde der Blick in die Zukunft gewagt, da die meisten Einrichtungen ihre Rücklagen aufgebraucht haben und die bei vielen Anträgen notwendigen Eigenmitteln schlicht nicht mehr vorhanden sind und auch so schnell nicht aufgebaut werden können.

 

Von gemischten Erfahrungen berichtete z. B. die Arbeitsgruppe zum Thema „Digitales und Bildungsarbeit online“. Was sich für Einrichtungen ohne Haus als gute und gut genutzte Möglichkeit entpuppt, mit Teilnehmenden und Kooperationspartnern digital verbunden zu bleiben, trägt sich für Einrichtungen mit Haus aus wirtschaftlichen Gründen nicht. Gemischte Erfahrungen im Hinblick auf Online-Formate wurden auch in Bezug auf die Teilnehmenden mitgeteilt. Während z. B. Menschen mit einer Behinderung eher erreicht werden können, weil z. B. die Anreise entfällt, werden Teilnehmende aus prekären Verhältnissen so gut wie gar nicht erreicht. Eine Weiterentwicklung wünschten sich alle Einrichtungen im Hinblick auf die Online-Verwaltung von Veranstaltungen, die Idee einer Plattform, die von der Anmeldebestätigung über die Seminarunterlagen bis hin zur Teilnahmebestätigung und dem Evaluationsbogen alles datenschutzkonform einbindet.

 

Weitere Schwerpunkte waren die Themen „Mobiles Arbeiten und Homeoffice“ sowie die interne und externe Umsetzung der Hygienerichtlinien in den Einrichtungen. Zum ersten Schwerpunkt gab der Fachanwalt für Arbeitsrecht, Franz-A. Duin, einen Input. Er empfahl, einen genauen Blick auf die Definition von mobilem Arbeiten und Telearbeit (Homeoffice) zu werfen. Telearbeit ist im § 106 der Gewerbeordnung (GewO) festgelegt. Mobiles Arbeiten muss durch die Art der Arbeit vorgegeben sein. Auch wenn dies seit Beginn der Pandemie bei nahezu allen Trägern und in der Geschäftsstelle Realität ist, gibt es bisher wenig gesetzliche Grundlagen dazu: Wer ist für den Arbeitsplatz, die Arbeitssicherheit und den Arbeitsschutz beim mobilen Arbeiten bzw. bei Telearbeit zuständig? Wie können rechtssichere und für beide Seiten zufriedenstellende Regelungen etabliert werden?

 

Weitere Veranstaltungen und Qualifizierungsangebote

 

Der AdB hat im Jahr 2021 eine beachtliche Zahl an Veranstaltungen und Fortbildungen – zum Teil digital – realisiert. Einige von ihnen fanden im Rahmen der AdB-Projekte statt und wurden bereits in den entsprechenden Kapiteln beschrieben. Im Folgenden wird ein kleiner Einblick in weitere Veranstaltungen und Qualifizierungsangebote gegeben:

 

Verbandsentwicklungsprozess geht weiter – Virtuelle AdB-Mitgliederversammlung

Am 24. und 25. November 2021 fand die Mitgliederversammlung des AdB statt, die kurzfristig von einer Präsenzveranstaltung in eine Online-Mitgliederversammlung umgewandelt werden musste. Im Haus der Jugendarbeit und Jugendhilfe e. V. (HdJ), dem Sitz der AdB-Geschäftsstelle, wurde wie im Vorjahr ein zentrales Studio eingerichtet, aus dem heraus „gesendet“ werden konnte. Durch die guten Erfahrungen aus dem Vorjahr, ließen sich die zahlreich erschienenen Mitglieder wieder hervorragend auf das Format ein, sodass auch die turnusmäßige stattfindende Vorstandswahl komplikationslos realisiert werden konnte.

 

Während der Mitgliederversammlung wurden drei neue Mitglieder Organisationen in den Verband aufgenommen:

  • Stiftung Adam von Trott, Imshausen e. V.
  • Bildungsteam Berlin-Brandenburg e. V.
  • Internationales Begegnungszentrum Friedenshaus e. V. (IBZ)

 

Der Verein Naturkultur e. V. war bereits bei der Mitgliederversammlung 2019 als assoziiertes Mitglied in den Verband aufgenommen worden und hatte nun einen Antrag auf ordentliche Mitgliedschaft gestellt. Die Mitgliederversammlung nahm die vier Anträge mit großer Mehrheit an. Der AdB freut sich auf die Zusammenarbeit mit den neuen Mitgliedern im Verband, über die neu hinzugewonnene Expertise und die Weiterentwicklung der Landschaft politischer Bildung durch gemeinsame Vorhaben. Bereits bei der Vorstellung der neuen Organisationen wurden inhaltliche und konzeptionelle Schnittstellen sichtbar.

 

Neben den üblichen Regularien einer Mitgliederversammlung wurde das Konzept für die neue Förderphase des Programms „Politische Jugendbildung im AdB 2023–2028“ verabschiedet. Die Ausschreibung mit vier neuen Themenschwerpunkten erfolgt(e) im Januar 2022.

 

Da wegen der Pandemie die Fachtagung zum Jahresthema 2022 „Rassismuskritisch denken lernen: Diversität in Gesellschaft und Demokratie in und mit politischer Bildung stärken“ im Vorfeld der Mitgliederversammlung nicht möglich war, wurde diese in das Jahr 2022 verlegt. Der AdB schreibt mit diesem Jahresthema die im Verband begonnene Auseinandersetzung mit der Frage fort, welche Rolle die politische Bildung in einer Gesellschaft der Vielen einnehmen kann und muss (s. Kapitel zum AdB-Jahresthema).

 

Online-Tagung: Brüche überwinden. Die Rolle politischer Bildung für den gesellschaftlichen Zusammenhalt in Krisenzeiten

Diese Veranstaltung war Teil der vom AdB 2015 ins Leben gerufenen Tagungsreihe der AdB-Fachzeitschrift „Außerschulische Bildung“, bei der i.d.R. in jedem Jahr eine Veranstaltung zum thematischen Schwerpunkt des ersten Heftes in Kooperation mit anderen Einrichtungen oder Organisationen. Da die Tagung in 2020 Corona-bedingt ausfallen musste, bezog sich diese Tagung auf die Ausgaben zu den Themen „Solidarität – Gelebte Vielfalt und gesellschaftlicher Zusammenhalt“ (1/2020) sowie „Veränderungen in der Arbeitswelt und die Auswirkungen auf Politik und Gesellschaft“ (1/2021). Bei der Veranstaltung kooperierte der AdB mit der Akademie Schwerin e. V. und der Landeszentrale für politische Bildung Mecklenburg-Vorpommern.

 

Die Tagung startete mit einem Vortrag des Präsidenten der Bundeszentrale für politische Bildung/bpb Thomas Krüger zum Thema „Krisen als Chancen? Die Auswirkungen von Krisenzeiten auf den gesellschaftlichen Zusammenhalt“. Jochen Schmidt, Direktor der Landeszentrale für politische Bildung Mecklenburg-Vorpommern reagierte mit einem kurzen Input auf den Vortrag von Thomas Krüger und bestärkte dessen Ausführungen. Politische Bildung sei keine „Feuerwehr“, sondern habe eine Daueraufgabe. Er benannte wichtige Aspekte, wie auch Zielgruppen erreicht werden können, die oft nicht im Fokus der Aufmerksamkeit stehen, wie z. B. stabile, langfristige Kooperationen mit Schulen und anderen Einrichtungen, eine stärkere Zusammenarbeit mit Trägern der Demokratiestärkung und den Erhalt der vielfältigen Strukturen der Trägerlandschaft.

 

Zudem konnte der Blick auf einen kleinen Ausschnitt des Engagements in Mecklenburg-Vorpommern gerichtet und durch die Ministerin im Ministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur, Bettina Martin, politisch eingeordnet werden. Die Geschäftsführerin der Ehrenamtsstiftung Mecklenburg-Vorpommern, Dr. Adriana Lettrari, stellte aktuelle Forschungsergebnisse zur Situation der Vereinslandschaft in Mecklenburg-Vorpommern nach Corona vor, benannte Entwicklungsfelder und mögliche Hebel der Veränderung.

 

Den Abschluss der Veranstaltung bildete eine Gesprächsrunde, bei der es noch einmal explizit um die Rolle der politischen Bildung für den gesellschaftlichen Zusammenhalt in Krisenzeiten gehen sollte. In der Diskussion wurde deutlich, dass sich in den Neuen Bundesländern ein hohes Maß an Transformationskompetenz, aber auch Frusttoleranz entwickelt habe und die Menschen wenig Angst vor Veränderung hätten. Krisen eröffnen Chancen, aber sie führen auch zu Spaltungen. Daher sei es eine zentrale Chance und Verantwortung politischer Bildungsträger, Bürger*innen mit unterschiedlichen Meinungen zusammenzubringen – „filterblasenübergreifend“ zu faktenbasiertem, respektvollem Streit anzuregen und dafür die entsprechenden Räume zur Verfügung zu stellen.

 

Online-Veranstaltung zur Vorstellung der GRETA-Instrumente zur Anerkennung von Kompetenzen Lehrender in der Erwachsenen- und Weiterbildung

Der AdB organisierte zusammen mit dem Deutschen Institut für Erwachsenenbildung (DIE) die Online-Veranstaltung „Pädagogische Kompetenzen reflektieren –bilanzieren – anerkennen. GRETA-Instrumente zur Anerkennung von Kompetenzen Lehrender in der Erwachsenen- und Weiterbildung“. Sie richtete sich vor allem an Mitarbeitende von Bildungsstätten und Freiberufler*innen.

 

Das Projekt „GRETA – „Grundlagen für die Entwicklung eines trägerübergreifenden Anerkennungsverfahrens von Kompetenzen Lehrender in der Erwachsenen- und Weiterbildung“ und die dort entwickelten Instrumente wurden vorgestellt, insbesondere das GRETA-Kompetenzmodell sowie das Instrument PortfolioPlus, mit dem die eigenen Kompetenzen reflektiert und sichtbar gemacht werden können. Durch die mit dem PortfolioPlus verbundenen Begutachtungsprozesse werden Kompetenzentwicklung und Professionalisierung angeregt. Das Interesse der Teilnehmenden war groß, was sich auch an der regen Beteiligung und den vielen Nachfragen zeigte.

 

Fortbildung im AdB-Netzwerk Öffentlichkeitsarbeit: Social Media Community Management für Bildungsstätten und Bildungswerke

Teilnehmer*innen an der Fortbildung zum Thema „Social Media Community Management für Bildungsstätten und Bildungswerke“
Teilnehmer*innen an der Fortbildung zum Thema „Social Media Community Management für Bildungsstätten und Bildungswerke“, Foto: AdB

Was ist eine gute Social-Media-Strategie für Einrichtungen der politischen Bildung und wie sieht ein passendes Community Management aus? Welche Ziele werden damit verfolgt und was sind die relevanten Zielgruppen? Dies sind einige der Fragen, die in der Fortbildung aufgegriffen wurden, die vom 13. bis 15. September 2021 in Mariaspring – Ländliche Heimvolkshochschule e. V. in Bovenden-Eddigehausen bei Göttingen stattfand. Diese Fortbildung war bereits die siebente Veranstaltung einer Reihe, die der AdB für die Kolleg*innen ins Leben gerufen hat, die in den AdB-Mitgliedseinrichtungen für die Öffentlichkeitsarbeit und/oder für die Social-Media-Kanäle zuständig sind.

 

Themenschwerpunkte waren u. a. die unterschiedlichen Social-Media-Kanäle und ihre Funktionsweisen, die Themenfindung und Content-Planung, das Monitoring und die Erfolgsmessung. Der Referentin Tamara Vogel, Politikwissenschaftlerin und Journalistin, war dabei die Erarbeitung einer Social-Media-Strategie besonders wichtig: Wie kann die Einrichtung sich am besten präsentieren und kommunizieren? Was sind die Ziele? Zudem wurden rechtliche Fragen und der Umgang mit Hatespeech thematisiert.

 

Jugendpolitische Fachveranstaltung des HdJ – Haus der Jugendarbeit und Jugendhilfe e. V.

Auch in 2021 fand die jährliche Jugendpolitische Fachveranstaltung des Haus der Jugendarbeit und Jugendhilfe e. V. (HdJ) digital statt. Mehr als 200 Interessent*innen hatten sich zur Veranstaltung mit dem Schwerpunkt „Jugendarbeit nach Corona“ angemeldet. Ziel der Veranstaltung war es, die Erfahrungen in und aus der Pandemie zu reflektieren und zu diskutieren, wie die Jugendhilfe und Jugendarbeit vor dem Hintergrund dieser Erfahrungen weiterentwickelt und gestärkt werden kann.

 

Mit einem Impulsvortrag „Long-Covid?! – Die Auswirkungen der Corona-Pandemie auf Jugendliche und die Jugendarbeit“, benannte Dr. Jens Pothmann, Leiter der Abteilung Jugend und Jugendhilfe des Deutschen Jugendinstituts, zum einen die vielfältigen Belastungen, denen Kinder und Jugendliche durch Corona ausgesetzt waren, zum anderen umriss er die Folgen der pandemischen Lage für die Kinder- und Jugendarbeit.

 

In vier Sessions wurden zentrale Fragen und Herausforderungen aufgegriffen, die die Vielfalt der Kinder- und Jugendarbeit und die unterschiedlichen Perspektiven deutlich machten: Politische Bildung online: all inclusive? Einblicke in eine aktuelle Studie und Erfahrungen aus der Jugendbildung und Jugendarbeit in 2020/2021; Offene Kinder- und Jugendarbeit in und nach der Pandemie; Schutz vor sexualisierter Gewalt – vor, während und nach der Pandemie sowie Gesellschaftliche Brüche überwinden.

 

In einem abschließenden Gespräch wurden jugendpolitische Erwartungen an die zukünftige Bundesregierung formuliert, z. B. zum Digitalpakt für die Kinder- und Jugendhilfe; zur Stabilisierung und Ausbau der Infrastruktur der Kinder- und Jugendarbeit; zum Thema Kinderrechte ins Grundgesetz, zur Schulung und Stärkung von Fachkräften, zum Ausbau der förderpolitischen Instrumente, zur Absenkung des Wahlalters etc.

 

Die Veranstaltung hat gezeigt, wie einschneidend die Pandemie für alle war. Es braucht jugendpolitischen Rückhalt und jugendpolitische Anerkennung – sowohl die Kinder und Jugendlichen als auch die Akteure der Kinder- und Jugendarbeit. Dafür ist eine wirksame Lobbyarbeit essentiell – auf Bundes- und Länderebene und in den Kommunen.

 

Beteiligung an weiteren Veranstaltungen

 

Der AdB hat sich mit verschiedenen Aktivitäten auf dem virtuellen 17. Deutschen Kinder- und Jugendhilfetag unter dem Motto „Wir machen Zukunft – jetzt!“ beteiligt, z. B. mit einer Veranstaltung zu rassismuskritischen Öffnungsprozessen in Bildungseinrichtungen, mit einem Workshop zur politischen Bildung mit Kindern im Grundschulalter. Er hat an eine Fachveranstaltung zu Kinder- und Jugendparlamenten mitgewirkt und an einem Fachforum zur Zusammenarbeit von Schule, Jugendsozialarbeit und politischer Bildung.

 

Wie auch im vergangenen Jahr hat sich der AdB an der Sommerakademie für Berufseinsteiger politische Jugendbildung in der Europäischen Jugendbildungs- und Jugendbegegnungsstätte Weimar (EJBW) beteiligt. Schwerpunktthema war in diesem Jahr „Rassismus und Kolonialismus“. In einem Einstiegsvortrag führte Finn Sörje (AdB) in die historische Entwicklung, Strukturen und Themen der außerschulischen politischen Jugend- und Erwachsenenbildung in Deutschland ein. In einem anschließenden Teil, in dem es um unterschiedliche Berufsbilder ging, stellte u. a. Rebecca Arbter, zu diesem Zeitpunkt noch Leiterin des AdB-Projektes „Demokratie-Profis in Ausbildung! Politische Bildung mit Kindern“, ihre Arbeit vor.

 

Der AdB beteiligte sich zusammen mit anderen Trägern an einer Session im Rahmen des 3. Bundeskongress Kinder- und Jugendarbeit zum Thema „Politische Jugendbildung und Digitalisierung“. Denn Digitalisierung hat in den vergangenen Monaten alle Arbeitsfeldern der Kinder- und Jugendarbeit beschäftigt. Was haben wir gelernt und woran müssen wir weiterarbeiten? Wie können wir Digitalisierung zum Thema machen? Welche spannenden Konzepte sind in der Pandemie neu entstanden? Welche Rolle spielt dabei die Auseinandersetzung mit Werten? Mit welchen Dilemmata sehen wir uns konfrontiert? Wie können wir in der Praxis damit umgehen?

 

Öffentlichkeitsarbeit im AdB

 

Die unterschiedlichen Instrumente der Öffentlichkeitsarbeit im AdB richten sich an die Mitgliedseinrichtungen und wirken in das Feld der politischen Bildung hinein. Sie richten sich an die Politik, an Vertreter*innen der Wissenschaft und die Verwaltung. Ziel ist es, den AdB und das, was der Verband mit seinen Mitgliedseinrichtungen umsetzt, bekannter zu machen, die Sichtbarkeit politischer Bildung zu erhöhen und die politische Bildung ins Gespräch zu bringen. Im Folgenden werden einige Elemente der Öffentlichkeitsarbeit beschrieben:

 

Fachzeitschrift „Außerschulische Bildung“

Die Fachzeitschrift „Außerschulische Bildung. Zeitschrift der politischen Jugend- und Erwachsenenbildung“ ist ein zentrales Kommunikationsinstrument des Verbandes. Sie erscheint mit vier Ausgaben im Jahr mit einer Auflage von jeweils 1.000 Exemplaren. Sie wird für den AdB von Boris Brokmeier (Mariaspring – Ländliche Heimvolkshochschule), AdB-Vorsitzender, und Hon.-Prof.‘in Dr. Beate Rosenzweig (Studienhaus Wiesneck – Institut für politische Bildung Baden-Württemberg e. V.) herausgegeben und vom Redaktionsbeirat der Fachzeitschrift verantwortet und inhaltlich geplant. Dem Redaktionsbeirat gehörten 2021 neben den beiden Herausgebern folgende Personen an: Ulrich Ballhausen (Universität Hannover), Dr. Paul Ciupke (ehem. Bildungswerk der Humanistischen Union), Petra Barz (dock europe), Dr. Barbara Hopmann (Karl-Arnold-Stiftung), Dr. Michael Schröder (Akademie für politische Bildung). Weiterhin arbeiten Geschäftsführerin des AdB, Ina Bielenberg, und die Redakteurin, Dr. Friedrun Erben, im Redaktionsbeirat mit. Der Redaktionsbeirat traf sich 2021 zu zwei Sitzungen, um die Themenplanung sowie die Feinplanung einzelner Schwerpunkte vorzunehmen. Eine Sitzung fand online statt, eine weitere in Präsenz.

 

Seit der ersten Ausgabe 2020 erscheint die Fachzeitschrift parallel zur Print-Ausgabe auch als Online-Ausgabe. Ende 2021 hatte die Online-Ausgabe 827 Abonnent*innen. Die Möglichkeit für Universitäten und Bibliotheken, eine IP-gestützte Campuslizenz zu erwerben, wurde 2021 eingerichtet. Ende 2021 hatten 18 Einrichtungen eine Campuslizenz erworben.

 

Folgende Themen standen 2021 im Fokus:

 

1/2021: Veränderungen in der Arbeitswelt und die Auswirkungen auf Politik und Gesellschaft

Vor dem Hintergrund der Veränderungen, die sich in den letzten Jahrzehnten massiv auf die Arbeitswelt ausgewirkt haben (wie z. B. Globalisierung, Deindustrialisierung, technischer Fortschritt, Digitalisierung und Klimakrise), werden in dieser Ausgabe die Veränderungen in der Arbeitswelt sowie die Zukunft der Arbeit in den Blick genommen. Es werden die Auswirkungen der Veränderungen auf junge Menschen erfragt, aber auch die Anstrengungen auf europäischer Ebene, den Herausforderungen zu begegnen, Raum gegeben. Zudem wird das Thema Arbeitswelt in der politischen Bildung und die Rolle politischer Bildung in der Arbeitswelt aufgegriffen.

 

2/2021: Politische Bildung mit Kindern entwickeln und gestalten

Dass politische Bildung mit Kindern gelingt, sinnvoll und erfolgreich ist, zeigen viele Beispiele aus der Praxis politischer Bildung im AdB und darüber hinaus. Dennoch ist sie immer noch ein Randgebiet und hat nicht die Anerkennung, die ihr gebührt. Das Modellprojekt „Demokratie-Profis in Ausbildung! Politische Bildung mit Kindern“, das der AdB derzeit realisiert, soll helfen, dieses Arbeitsfeld weiterzuentwickeln und zu qualifizieren. Vor diesem Hintergrund ist es das Ziel dieses Heftes, das Arbeitsfeld der politischen Bildung mit Kindern und die bisher dort gemachten Erfahrungen sichtbar zu machen und – nicht nur die im Projekt entstehenden – Konzepte und Erfahrungen zu diskutieren. Der Blick wird sich auf die Altersgruppe der ca. 6–12-Jährigen fokussieren.

 

3/2021: Demokratierelevant – Politische Bildung in der (Corona)Krise

Der Themenschwerpunkt suggeriert gleich mehrere Blickrichtungen: Politische Bildung ist systemrelevant – egal, in welchem Zustand sich die Gesellschaft befindet – und darf nicht ohne Not einem Krisenmanagement zum Opfer fallen. Sie bedarf einer breiten Unterstützung aus Politik und Gesellschaft, denn sie hat gerade in Krisenzeiten eine wichtige Funktion, da sie demokratische Handlungsweisen stärkt, Menschen mit unterschiedlichen Haltungen zusammenbringt, Räume des Austauschs eröffnet etc. Der Schwerpunkt suggeriert aber auch die Fragen: Wie gestaltet sich politische Bildung in der (Corona)Krise? Oder: Ist die politische Bildung selbst in der Krise? In dieser Ausgabe geht es darum, den Blick auf die politische Bildung zu weiten, sie sichtbarer und ihre Stärken in Krisenzeiten deutlich zu machen.

 

4/2021: Auf alle Fälle PC? Zum Stellenwert von Political Correctness für die politische Bildung

Spätestens mit dem Aufkommen rechtspopulistischer Kritik ist die Debatte um Political Correctness neu entbrannt. Die Forderung nach einer diskriminierungsfreien Sprache wird von Seiten der Kritiker*innen als Ausdruck einer „repressiven Sprachzensur“ oder als „demokratische Freiheitseinschränkung“ angesehen. Der anhaltende politische Meinungsstreit verweist aber auch auf die dahinterliegende, grundlegende Problematik eines angemessenen Umgangs mit gesellschaftlicher Pluralität bzw. mit bestehenden Benachteiligungen und deren möglichen Konsequenzen für einen demokratischen Meinungsaustausch. Ziel des Heftes ist es, die aktuellen Debatten für die politische Bildung furchtbar zu machen, die kontroversen Positionen zu verdeutlichen und mögliche Konsequenzen für die politische Bildungsarbeit auszuloten.

 

Jahresberichte über die Arbeit des AdB und das Programm „Politische Jugendbildung im AdB“ 2020

 

Der AdB-Jahresbericht 2020 mit dem Titel „Unter erschwerten Bedingungen – Politische Bildung in Zeiten von Corona“, in dem über die Veranstaltungen, Projekte, Aktivitäten und Entwicklungen des Jahres 2020 berichtet wurde, erschien 2021 ebenso online. Er kann hier eingesehen werden. Hier finden sich ebenso die Berichte der vier Fachgruppen im Programm „Politische Jugendbildung im AdB“, das durch den Kinder- und Jugendplan (KJP) des Bundes gefördert wird, sowie die Berichte der aus Bundesmitteln geförderten Projekten etc.

 

Weitere Instrumente der AdB-Öffentlichkeitsarbeit

 

Die Haupt-Internetpräsenz ist die AdB-Homepage, die mit ca. 70 News über den Verband, die Mitglieder, die Jahresthemen, über die Publikationen, Veranstaltungen und aktuelle Stellungnahmen informiert. Es wurde eine Seite mit relevanten Informationen zum Corona-Krisenmanagement zusammengestellt und über Hygienekonzepte, Förderprogramme, Unterstützungssysteme etc. informiert, die die Träger und Einrichtungen im AdB dabei unterstützen sollten, durch die schwierigen Zeiten während der Corona-Pandemie zu kommen. Neu eingerichtet wurde ebenso eine neue Unterseite „Digitale Bildung im AdB“, auf der auf die vielfältigen Praxisbeispiele digitaler Angebote, Formate und Konzepte der Mitgliedseinrichtungen zusammengestellt wurden. Auch ein Terminkalender mit „Digitalen Angeboten“ wurde 2021 angeboten.

 

Neben www.adb.de werden weitere Kanäle für die Informationsweitergabe und Vernetzung genutzt, z. B.:

  • www.politische-jugendbildung.de – Hier stellen sich die Fachgruppen des Programms politische Jugendbildung im AdB vor, werden Produkte und Berichte aus den Veranstaltungen und Projekten der Jugendbildungsreferent*innen präsentiert.
  • https://demokratie-profis.adb.de – Seiten des AdB-Projekts „Demokratieprofis in Ausbildung! Politische Bildung mit Kindern“
  • www.politischbilden.de – Die digitale Plattform ist ein Medium für Fachkräfte und Aktive in der politischen Jugend- und Erwachsenenbildung, das darauf angelegt ist, ein gemeinschaftliches, stetig wachsendes Nachschlagewerk zu allen Themen der politischen Bildung zu sein.
  • https://dare-network.eu – Die Homepage des DARE-Netzwerks „Democracy and Human Rights Education in Europe”
  • https://kijupa.adb.de – Die Website der Akademie für Kinder- und Jugendparlamente gibt einen Einblick in die Arbeit und die Angebote des Projekts, bietet aktuelle Informationen und eine Übersicht zu den Standorten in den 16 Bundesländern.

 

Mit dem Newsletter „AdB aktuell“ erhielten die AdB-Mitglieder und weitere Interessierte alle zwei Monate Informationen über die Aktivitäten des AdB und seiner Mitglieder sowie aktuelle Meldungen aus Profession und Politik im nationalen und internationalen Bereich der politischen Bildung. Den „AdB weekly“ erhalten die AdB-Mitglieder exklusiv. Er informiert wöchentlich über Antragsfristen sowie Ausschreibungen für Wettbewerbe und gesetzliche Veränderungen.

 

Im Jahr 2021 sind 10 Pressemitteilungen erschienen, mit denen der AdB auf seine Aktivitäten, Veröffentlichungen und Projekte aufmerksam machte und Stellung zu wichtigen Themen bezog. Zudem äußerte sich der AdB mit News auf seiner Homepage zu Gedenktagen wie z. B. zum 19. Februar 2020 im Gedenken an die Mordopfer von Hanau, und zur Veröffentlichung verschiedener Positionen, wie z. B. zum Positionspapier unter der Überschrift #gemeinsamstatteinsam2021, mit dem sich der AdB zusammen mit 13 weiteren gemeinnützigen Akteuren an die Politik gewandt hat und konkrete Maßnahmen zur Öffnung und Wiederaufnahme von non-formalen Bildungsprogrammen forderte.

 

Ina Bielenberg, AdB-Geschäftsführerin, beantwortet als Mitglied der Sachverständigenkommission des Berichts in einem Video Fragen zum 16. Kinder- und Jugendbericht der Bundesregierung mit dem Schwerpunkt „Förderung demokratischer Bildung im Kindes- und Jugendalter“ und ordnet den Bericht in aktuelle bildungs- und jugendpolitische Debatten ein.

 

Netzwerkarbeit

 

Der AdB ist ein starkes Netzwerk von Bildungsstätten, Bildungswerken, Akademien und internationalen Begegnungsstätten. Er ist als Verband aber auch Teil überregionaler Netzwerke und wirkt aktiv daran mit, mit anderen Akteuren aus den Bereichen Jugend, Bildung, Wissenschaft und Politik in einen fachlichen Austausch zu kommen.

 

Vorstandsarbeit und Mitgliederentwicklung

Der AdB-Vorstand

Die wiedergewählten Vorsitzenden Karin Pritzel und Boris Brokmeier mit der AdB-Geschäftsführerin Ina Bielenberg
Die wiedergewählten Vorsitzenden Karin Pritzel und Boris Brokmeier mit der AdB-Geschäftsführerin Ina Bielenberg, Foto: AdB

Die Mitgliederversammlung wählt aus ihrer Mitte den Vorstand des AdB für jeweils zwei Jahre. Der Vorstand besteht aus dem Vorsitzenden, der stellvertretenden Vorsitzenden sowie aus bis zu sechs weiteren Vorstandsmitgliedern. Auf der Mitgliederversammlung 2021 wurde ein neuer Vorstand gewählt:

 

Boris Brokmeier, Geschäftsführer von Mariaspring – Ländliche Heimvolkshochschule e. V., wurde mit großer Mehrheit als Vorsitzenden des Vorstands in seinem Amt bestätigt. Ebenso wurde auch Karin Pritzel, Geschäftsführerin des Herbert-Wehner-Bildungswerks e. V. in Dresden, als stellvertretende Vorsitzende mit der Mehrheit der Stimmen wiedergewählt. Neu in den Vorstand gewählt wurden Ibrahim Ethem Ebrem, Geschäftsführender Direktor von Teilseiend e. V. – Muslimische Akademie Heidelberg i. G., sowie Daniel Wunderer, Pädagogischer Leiter und Geschäftsführer der Villa Fohrde Bildungs- und Kulturhaus e. V. Als weitere Mitglieder im Vorstand wurden zudem Anne Dwertmann, Geschäftsführerin der Jugendbildungsstätte Bremen – LidiceHaus gGmbH, Nina Pauseback, Pädagogische Leiterin der Jakob-Kaiser-Stiftung e. V., Christine Reich, Geschäftsführerin der Jugendbildungsstätte Kurt Löwenstein e. V., sowie Roland Wylezol, Leiter der Jugendbildungsstätte Kaubstraße/Alte Feuerwache e. V., in ihrem Amt bestätigt.

 

Ein großer Dank ging an Martin Kaiser, Gustav-Stresemann-Institut in Niedersachsen e. V. – Europäisches Bildungs- und Tagungshaus Bad Bevensen, der nach 14 Jahren dem Gremium in der neuen Legislatur nicht mehr angehören wird.

 

Der Vorstand des AdB arbeitet ehrenamtlich und trifft sich in der Regel vier Mal im Jahr zu Vorstandssitzungen. Dort werden die Leitlinien für die Geschäftsstellenarbeit besprochen und grundlegende Entscheidungen im Hinblick auf Arbeitsplanung, Haushalt und Projekte getroffen. In 2021 fanden die Sitzungen digital statt. Schwerpunkte der Vorstandarbeit waren im Kontext des Verbandsentwicklungsprozesses u. a. die Auseinandersetzung mit diskriminierungskritischen Strukturen sowie eine Profilschärfung als Fachverband politischer Jugend- und Erwachsenenbildung. Weiterhin ging es um die Unterstützung der Mitgliedseinrichtungen in der Corona-Pandemie und die Lobbyarbeit für die politische Bildung.

 

Mitgliederentwicklung

 

Die Vereine, Organisationen und Einrichtungen im AdB bilden zusammen eine über viele Jahre gewachsene, wichtige Infrastruktur für die politische Bildung in Deutschland. Sie sind geschätzte Orte des Lernens, des Austauschs, der Kommunikation. Sie schaffen seit mitunter mehr als 70 Jahren Räume für neue Erfahrungen und Begegnungen und haben damit einen immensen Wert für die Menschen und für die Demokratie. 2021 wurden folgende Jubiläen der Mitgliedseinrichtungen gefeiert:

 

 

Zwei Mitgliedseinrichtungen erhielten 2021 Preise für ihre politische Bildungsarbeit:

 

  • Die Historisch-Ökologische Bildungsstätte Emsland in Papenburg e. V. hat eine Auszeichnung als Lernort der Demokratiebildung durch das Niedersächsische Kultusministerium erhalten. Eingebettet ist die Auszeichnung in dem Bildungspolitischen Schwerpunkt „Demokratisch gestalten – Eine Initiative für Schulen in Niedersachsen“.
  • Die Bildungsstätte Anne Frank wurde mit dem Deutschen Dialogpreis 2021 in der Kategorie „Gesellschaft und Politik“ ausgezeichnet. Der Preis wird seit 2013 von dem Bund Deutscher Dialog Institutionen vergeben und würdigt Persönlichkeiten und Institutionen, die in besonderem Maße für interkulturellen und interreligiösen Dialog sowie soziales Engagement einstehen.