Was ist eine gute Social-Media-Strategie für Einrichtungen der politischen Bildung und wie sieht ein passendes Community Management aus? Welche Ziele werden damit verfolgt und was sind die relevanten Zielgruppen? Dies sind einige der Fragen, die in der Fortbildung aufgegriffen wurden, die vom 13. bis 15. September 2021 in Mariaspring – Ländliche Heimvolkshochschule e. V. in Bovenden-Eddigehausen bei Göttingen stattfand. Diese Fortbildung war bereits die siebente Veranstaltung einer Reihe, die der AdB für die Kolleg*innen ins Leben gerufen hat, die in den AdB-Mitgliedseinrichtungen für die Öffentlichkeitsarbeit und/oder für die Social-Media-Kanäle zuständig sind.
Themenschwerpunkte waren u. a. die unterschiedlichen Social-Media-Kanäle und ihre Funktionsweisen, die Themenfindung und Content-Planung, das Monitoring und die Erfolgsmessung. Der Referentin Tamara Vogel, Politikwissenschaftlerin und Journalistin, war dabei die Erarbeitung einer Social-Media-Strategie besonders wichtig: Wie kann die Einrichtung sich am besten präsentieren und kommunizieren? Was sind die Ziele? Zudem wurden rechtliche Fragen und der Umgang mit Hatespeech thematisiert.
Jugendpolitische Fachveranstaltung des HdJ – Haus der Jugendarbeit und Jugendhilfe e. V.
Auch in 2021 fand die jährliche Jugendpolitische Fachveranstaltung des Haus der Jugendarbeit und Jugendhilfe e. V. (HdJ) digital statt. Mehr als 200 Interessent*innen hatten sich zur Veranstaltung mit dem Schwerpunkt „Jugendarbeit nach Corona“ angemeldet. Ziel der Veranstaltung war es, die Erfahrungen in und aus der Pandemie zu reflektieren und zu diskutieren, wie die Jugendhilfe und Jugendarbeit vor dem Hintergrund dieser Erfahrungen weiterentwickelt und gestärkt werden kann.
Mit einem Impulsvortrag „Long-Covid?! – Die Auswirkungen der Corona-Pandemie auf Jugendliche und die Jugendarbeit“, benannte Dr. Jens Pothmann, Leiter der Abteilung Jugend und Jugendhilfe des Deutschen Jugendinstituts, zum einen die vielfältigen Belastungen, denen Kinder und Jugendliche durch Corona ausgesetzt waren, zum anderen umriss er die Folgen der pandemischen Lage für die Kinder- und Jugendarbeit.
In vier Sessions wurden zentrale Fragen und Herausforderungen aufgegriffen, die die Vielfalt der Kinder- und Jugendarbeit und die unterschiedlichen Perspektiven deutlich machten: Politische Bildung online: all inclusive? Einblicke in eine aktuelle Studie und Erfahrungen aus der Jugendbildung und Jugendarbeit in 2020/2021; Offene Kinder- und Jugendarbeit in und nach der Pandemie; Schutz vor sexualisierter Gewalt – vor, während und nach der Pandemie sowie Gesellschaftliche Brüche überwinden.
In einem abschließenden Gespräch wurden jugendpolitische Erwartungen an die zukünftige Bundesregierung formuliert, z. B. zum Digitalpakt für die Kinder- und Jugendhilfe; zur Stabilisierung und Ausbau der Infrastruktur der Kinder- und Jugendarbeit; zum Thema Kinderrechte ins Grundgesetz, zur Schulung und Stärkung von Fachkräften, zum Ausbau der förderpolitischen Instrumente, zur Absenkung des Wahlalters etc.
Die Veranstaltung hat gezeigt, wie einschneidend die Pandemie für alle war. Es braucht jugendpolitischen Rückhalt und jugendpolitische Anerkennung – sowohl die Kinder und Jugendlichen als auch die Akteure der Kinder- und Jugendarbeit. Dafür ist eine wirksame Lobbyarbeit essentiell – auf Bundes- und Länderebene und in den Kommunen.
Beteiligung an weiteren Veranstaltungen
Der AdB hat sich mit verschiedenen Aktivitäten auf dem virtuellen 17. Deutschen Kinder- und Jugendhilfetag unter dem Motto „Wir machen Zukunft – jetzt!“ beteiligt, z. B. mit einer Veranstaltung zu rassismuskritischen Öffnungsprozessen in Bildungseinrichtungen, mit einem Workshop zur politischen Bildung mit Kindern im Grundschulalter. Er hat an eine Fachveranstaltung zu Kinder- und Jugendparlamenten mitgewirkt und an einem Fachforum zur Zusammenarbeit von Schule, Jugendsozialarbeit und politischer Bildung.
Wie auch im vergangenen Jahr hat sich der AdB an der Sommerakademie für Berufseinsteiger politische Jugendbildung in der Europäischen Jugendbildungs- und Jugendbegegnungsstätte Weimar (EJBW) beteiligt. Schwerpunktthema war in diesem Jahr „Rassismus und Kolonialismus“. In einem Einstiegsvortrag führte Finn Sörje (AdB) in die historische Entwicklung, Strukturen und Themen der außerschulischen politischen Jugend- und Erwachsenenbildung in Deutschland ein. In einem anschließenden Teil, in dem es um unterschiedliche Berufsbilder ging, stellte u. a. Rebecca Arbter, zu diesem Zeitpunkt noch Leiterin des AdB-Projektes „Demokratie-Profis in Ausbildung! Politische Bildung mit Kindern“, ihre Arbeit vor.
Der AdB beteiligte sich zusammen mit anderen Trägern an einer Session im Rahmen des 3. Bundeskongress Kinder- und Jugendarbeit zum Thema „Politische Jugendbildung und Digitalisierung“. Denn Digitalisierung hat in den vergangenen Monaten alle Arbeitsfeldern der Kinder- und Jugendarbeit beschäftigt. Was haben wir gelernt und woran müssen wir weiterarbeiten? Wie können wir Digitalisierung zum Thema machen? Welche spannenden Konzepte sind in der Pandemie neu entstanden? Welche Rolle spielt dabei die Auseinandersetzung mit Werten? Mit welchen Dilemmata sehen wir uns konfrontiert? Wie können wir in der Praxis damit umgehen?
Öffentlichkeitsarbeit im AdB
Die unterschiedlichen Instrumente der Öffentlichkeitsarbeit im AdB richten sich an die Mitgliedseinrichtungen und wirken in das Feld der politischen Bildung hinein. Sie richten sich an die Politik, an Vertreter*innen der Wissenschaft und die Verwaltung. Ziel ist es, den AdB und das, was der Verband mit seinen Mitgliedseinrichtungen umsetzt, bekannter zu machen, die Sichtbarkeit politischer Bildung zu erhöhen und die politische Bildung ins Gespräch zu bringen. Im Folgenden werden einige Elemente der Öffentlichkeitsarbeit beschrieben:
Fachzeitschrift „Außerschulische Bildung“
Die Fachzeitschrift „Außerschulische Bildung. Zeitschrift der politischen Jugend- und Erwachsenenbildung“ ist ein zentrales Kommunikationsinstrument des Verbandes. Sie erscheint mit vier Ausgaben im Jahr mit einer Auflage von jeweils 1.000 Exemplaren. Sie wird für den AdB von Boris Brokmeier (Mariaspring – Ländliche Heimvolkshochschule), AdB-Vorsitzender, und Hon.-Prof.‘in Dr. Beate Rosenzweig (Studienhaus Wiesneck – Institut für politische Bildung Baden-Württemberg e. V.) herausgegeben und vom Redaktionsbeirat der Fachzeitschrift verantwortet und inhaltlich geplant. Dem Redaktionsbeirat gehörten 2021 neben den beiden Herausgebern folgende Personen an: Ulrich Ballhausen (Universität Hannover), Dr. Paul Ciupke (ehem. Bildungswerk der Humanistischen Union), Petra Barz (dock europe), Dr. Barbara Hopmann (Karl-Arnold-Stiftung), Dr. Michael Schröder (Akademie für politische Bildung). Weiterhin arbeiten Geschäftsführerin des AdB, Ina Bielenberg, und die Redakteurin, Dr. Friedrun Erben, im Redaktionsbeirat mit. Der Redaktionsbeirat traf sich 2021 zu zwei Sitzungen, um die Themenplanung sowie die Feinplanung einzelner Schwerpunkte vorzunehmen. Eine Sitzung fand online statt, eine weitere in Präsenz.
Seit der ersten Ausgabe 2020 erscheint die Fachzeitschrift parallel zur Print-Ausgabe auch als Online-Ausgabe. Ende 2021 hatte die Online-Ausgabe 827 Abonnent*innen. Die Möglichkeit für Universitäten und Bibliotheken, eine IP-gestützte Campuslizenz zu erwerben, wurde 2021 eingerichtet. Ende 2021 hatten 18 Einrichtungen eine Campuslizenz erworben.
Folgende Themen standen 2021 im Fokus:
1/2021: Veränderungen in der Arbeitswelt und die Auswirkungen auf Politik und Gesellschaft
Vor dem Hintergrund der Veränderungen, die sich in den letzten Jahrzehnten massiv auf die Arbeitswelt ausgewirkt haben (wie z. B. Globalisierung, Deindustrialisierung, technischer Fortschritt, Digitalisierung und Klimakrise), werden in dieser Ausgabe die Veränderungen in der Arbeitswelt sowie die Zukunft der Arbeit in den Blick genommen. Es werden die Auswirkungen der Veränderungen auf junge Menschen erfragt, aber auch die Anstrengungen auf europäischer Ebene, den Herausforderungen zu begegnen, Raum gegeben. Zudem wird das Thema Arbeitswelt in der politischen Bildung und die Rolle politischer Bildung in der Arbeitswelt aufgegriffen.
2/2021: Politische Bildung mit Kindern entwickeln und gestalten
Dass politische Bildung mit Kindern gelingt, sinnvoll und erfolgreich ist, zeigen viele Beispiele aus der Praxis politischer Bildung im AdB und darüber hinaus. Dennoch ist sie immer noch ein Randgebiet und hat nicht die Anerkennung, die ihr gebührt. Das Modellprojekt „Demokratie-Profis in Ausbildung! Politische Bildung mit Kindern“, das der AdB derzeit realisiert, soll helfen, dieses Arbeitsfeld weiterzuentwickeln und zu qualifizieren. Vor diesem Hintergrund ist es das Ziel dieses Heftes, das Arbeitsfeld der politischen Bildung mit Kindern und die bisher dort gemachten Erfahrungen sichtbar zu machen und – nicht nur die im Projekt entstehenden – Konzepte und Erfahrungen zu diskutieren. Der Blick wird sich auf die Altersgruppe der ca. 6–12-Jährigen fokussieren.
3/2021: Demokratierelevant – Politische Bildung in der (Corona)Krise
Der Themenschwerpunkt suggeriert gleich mehrere Blickrichtungen: Politische Bildung ist systemrelevant – egal, in welchem Zustand sich die Gesellschaft befindet – und darf nicht ohne Not einem Krisenmanagement zum Opfer fallen. Sie bedarf einer breiten Unterstützung aus Politik und Gesellschaft, denn sie hat gerade in Krisenzeiten eine wichtige Funktion, da sie demokratische Handlungsweisen stärkt, Menschen mit unterschiedlichen Haltungen zusammenbringt, Räume des Austauschs eröffnet etc. Der Schwerpunkt suggeriert aber auch die Fragen: Wie gestaltet sich politische Bildung in der (Corona)Krise? Oder: Ist die politische Bildung selbst in der Krise? In dieser Ausgabe geht es darum, den Blick auf die politische Bildung zu weiten, sie sichtbarer und ihre Stärken in Krisenzeiten deutlich zu machen.
4/2021: Auf alle Fälle PC? Zum Stellenwert von Political Correctness für die politische Bildung
Spätestens mit dem Aufkommen rechtspopulistischer Kritik ist die Debatte um Political Correctness neu entbrannt. Die Forderung nach einer diskriminierungsfreien Sprache wird von Seiten der Kritiker*innen als Ausdruck einer „repressiven Sprachzensur“ oder als „demokratische Freiheitseinschränkung“ angesehen. Der anhaltende politische Meinungsstreit verweist aber auch auf die dahinterliegende, grundlegende Problematik eines angemessenen Umgangs mit gesellschaftlicher Pluralität bzw. mit bestehenden Benachteiligungen und deren möglichen Konsequenzen für einen demokratischen Meinungsaustausch. Ziel des Heftes ist es, die aktuellen Debatten für die politische Bildung furchtbar zu machen, die kontroversen Positionen zu verdeutlichen und mögliche Konsequenzen für die politische Bildungsarbeit auszuloten.
Jahresberichte über die Arbeit des AdB und das Programm „Politische Jugendbildung im AdB“ 2020
Der AdB-Jahresbericht 2020 mit dem Titel „Unter erschwerten Bedingungen – Politische Bildung in Zeiten von Corona“, in dem über die Veranstaltungen, Projekte, Aktivitäten und Entwicklungen des Jahres 2020 berichtet wurde, erschien 2021 ebenso online. Er kann hier eingesehen werden. Hier finden sich ebenso die Berichte der vier Fachgruppen im Programm „Politische Jugendbildung im AdB“, das durch den Kinder- und Jugendplan (KJP) des Bundes gefördert wird, sowie die Berichte der aus Bundesmitteln geförderten Projekten etc.
Weitere Instrumente der AdB-Öffentlichkeitsarbeit
Die Haupt-Internetpräsenz ist die AdB-Homepage, die mit ca. 70 News über den Verband, die Mitglieder, die Jahresthemen, über die Publikationen, Veranstaltungen und aktuelle Stellungnahmen informiert. Es wurde eine Seite mit relevanten Informationen zum Corona-Krisenmanagement zusammengestellt und über Hygienekonzepte, Förderprogramme, Unterstützungssysteme etc. informiert, die die Träger und Einrichtungen im AdB dabei unterstützen sollten, durch die schwierigen Zeiten während der Corona-Pandemie zu kommen. Neu eingerichtet wurde ebenso eine neue Unterseite „Digitale Bildung im AdB“, auf der auf die vielfältigen Praxisbeispiele digitaler Angebote, Formate und Konzepte der Mitgliedseinrichtungen zusammengestellt wurden. Auch ein Terminkalender mit „Digitalen Angeboten“ wurde 2021 angeboten.
Neben www.adb.de werden weitere Kanäle für die Informationsweitergabe und Vernetzung genutzt, z. B.:
- www.politische-jugendbildung.de – Hier stellen sich die Fachgruppen des Programms politische Jugendbildung im AdB vor, werden Produkte und Berichte aus den Veranstaltungen und Projekten der Jugendbildungsreferent*innen präsentiert.
- https://demokratie-profis.adb.de – Seiten des AdB-Projekts „Demokratieprofis in Ausbildung! Politische Bildung mit Kindern“
- www.politischbilden.de – Die digitale Plattform ist ein Medium für Fachkräfte und Aktive in der politischen Jugend- und Erwachsenenbildung, das darauf angelegt ist, ein gemeinschaftliches, stetig wachsendes Nachschlagewerk zu allen Themen der politischen Bildung zu sein.
- https://dare-network.eu – Die Homepage des DARE-Netzwerks „Democracy and Human Rights Education in Europe”
- https://kijupa.adb.de – Die Website der Akademie für Kinder- und Jugendparlamente gibt einen Einblick in die Arbeit und die Angebote des Projekts, bietet aktuelle Informationen und eine Übersicht zu den Standorten in den 16 Bundesländern.
Mit dem Newsletter „AdB aktuell“ erhielten die AdB-Mitglieder und weitere Interessierte alle zwei Monate Informationen über die Aktivitäten des AdB und seiner Mitglieder sowie aktuelle Meldungen aus Profession und Politik im nationalen und internationalen Bereich der politischen Bildung. Den „AdB weekly“ erhalten die AdB-Mitglieder exklusiv. Er informiert wöchentlich über Antragsfristen sowie Ausschreibungen für Wettbewerbe und gesetzliche Veränderungen.
Im Jahr 2021 sind 10 Pressemitteilungen erschienen, mit denen der AdB auf seine Aktivitäten, Veröffentlichungen und Projekte aufmerksam machte und Stellung zu wichtigen Themen bezog. Zudem äußerte sich der AdB mit News auf seiner Homepage zu Gedenktagen wie z. B. zum 19. Februar 2020 im Gedenken an die Mordopfer von Hanau, und zur Veröffentlichung verschiedener Positionen, wie z. B. zum Positionspapier unter der Überschrift #gemeinsamstatteinsam2021, mit dem sich der AdB zusammen mit 13 weiteren gemeinnützigen Akteuren an die Politik gewandt hat und konkrete Maßnahmen zur Öffnung und Wiederaufnahme von non-formalen Bildungsprogrammen forderte.
Ina Bielenberg, AdB-Geschäftsführerin, beantwortet als Mitglied der Sachverständigenkommission des Berichts in einem Video Fragen zum 16. Kinder- und Jugendbericht der Bundesregierung mit dem Schwerpunkt „Förderung demokratischer Bildung im Kindes- und Jugendalter“ und ordnet den Bericht in aktuelle bildungs- und jugendpolitische Debatten ein.
Netzwerkarbeit
Der AdB ist ein starkes Netzwerk von Bildungsstätten, Bildungswerken, Akademien und internationalen Begegnungsstätten. Er ist als Verband aber auch Teil überregionaler Netzwerke und wirkt aktiv daran mit, mit anderen Akteuren aus den Bereichen Jugend, Bildung, Wissenschaft und Politik in einen fachlichen Austausch zu kommen.
Vorstandsarbeit und Mitgliederentwicklung
Der AdB-Vorstand