“Demokratie
braucht
politische Bildung”

Exploring Civic Learning Across the Pond

22 Fellows des Projekts Transatlantic Exchange of Civic Educators (TECE) trafen zur Zusammenarbeit und zum Austausch in Boston und Washington.
Foto: Sarah Surak
30.05. 2022

TECE-Fellows treffen sich in den U.S.A.

Anfang Mai 2022 trafen sich 22 Fellows des Projekts Transatlantic Exchange of Civic Educators (TECE) zu einer Woche der beruflichen Entwicklung, Zusammenarbeit, Inspiration und des Austauschs in Boston, Massachusetts und Washington, DC, USA. Die Fellows wurden vom TECE-Projektpartner in den USA, dem Tisch College of Civic Life an der Tufts University, beherbergt. Nachdem sich die Gruppe seit Juli 2021 zu mehr als acht Online-Sitzungen und im November 2021 in Weimar und Berlin, Deutschland, persönlich getroffen hatte, konnte sie bei diesem zweiten persönlichen Treffen ihre Arbeit gemeinsam vertiefen.
 

 

Die Hauptziele dieses US-Abschnitts der TECE-Erfahrung waren:

  1. Kennenlernen der besonderen Merkmale des US-amerikanischen Civic Life und der politischen Bildung (aktuelle Trends/Themen, Herausforderungen und interessante Ansätze)
  2. Kritische Hinterfragung und Anregung neuer Ideen auf der Grundlage einer vergleichenden "Außen"-Perspektive jenseits unserer eigenen nationalen und sektoralen Kontexte
  3. Künftige konkrete Partnerschaften zu fördern
  4. Lernen, über Unterschiede hinweg zu kommunizieren, um innovative Lösungen für Probleme und Herausforderungen zu finden
  5. Aufbau eines Unterstützungsnetzes für die künftige Transatlantic Civic Youth Work

Nachdem sich die Gruppe im November 2021 auf das Kennenlernen der deutschen Landschaft der politischen Bildung konzentriert hatte, identifizierten die TECE-Projektpartner mehrere Aspekte des Civic Learning im US-amerikanischen Kontext, die es zu beleuchten galt: Antirassismus und Erinnerungsarbeit, Youth Voice, Polarisierung und Civic Dialogue sowie bürgerschaftliches Engagement und Community Organizing. Durch die Weitergabe des eigenen Fachwissens der Fellows und Besuche bei externen Praktiker*innen und Expert*innen konnten die Teilnehmer*innen diese Konzepte und die verschiedenen Ansätze der politischen Bildungsarbeit durch Erfahrungslernen und Dialog besser verstehen. Zu den Organisationen, mit denen sich die Gruppe traf, gehörten das Suffolk University Center for Community Engagement, SparkShare, das MIT Center for Constructive Communication, iCivics, das Maryland Lynching Memorial Project, Students Learn Students Vote Coalition, der National Park Service Boston's Black Heritage Trail und OpenMind.

 

Die Reflexion dieser Erfahrungen in kleinen Gruppen ermöglichte es den Teilnehmenden, die Relevanz des neu gewonnenen Wissens für ihre eigene Arbeit zu erkunden, das Verständnis zu vertiefen und neue Fragen aufzuwerfen. Insgesamt soll die Gelegenheit, über politische Bildung im Allgemeinen nachzudenken und die vielen verschiedenen Wege zu sehen, auf denen politisches Lernen erreicht wird, wesentliche Fragen zu dieser Arbeit aufwerfen: Was ist politische Bildung, wer sollte daran beteiligt sein, wie sollte sie durchgeführt werden und was sollte sie beinhalten?

 

Eine weitere wichtige Komponente der TECE-Erfahrung waren die vier thematischen Arbeitsgruppen, die das ganze Jahr über zusammenkamen, um ein Ergebnis zu erzielen und einen Beitrag zum gewählten Thema zu leisten. Die von den Teilnehmer*innen ausgewählten Themen der Arbeitsgruppen waren: Digitalisierung, Youth Empowerment, Polarisierung und historisch-politische Bildung. Das Treffen im Mai gipfelte in den Präsentationen der Kleingruppen zu ihren abschließenden Projektergebnissen und Erkenntnissen. Eine thematische Arbeitsgruppe produzierte beispielsweise eine Videoreihe mit Eindrücken von Jugendlichen aus der historisch-politischen Bildungsarbeit, während eine andere einen Praxisleitfaden für die Schaffung von Empowerment-Räumen für Jugendliche in der Jugendarbeit und in der politischen Bildung entworfen hat. Nach ihrer Fertigstellung werden diese Produkte auf der TECE-Website verfügbar sein: www.tece-usde.org.

 

Neben dem konkreten Wissenszuwachs stellten die Teilnehmer*innen fest, dass die TECE-Erfahrung "transformative and re-energizing" war, insbesondere angesichts der anhaltenden Herausforderungen und der geringeren Möglichkeiten für berufliche Kontakte aufgrund der Pandemie. Wie eine Teilnehmerin es ausdrückte:

 

Despite the myriad global challenges that await us, there are many dedicated people working hard to improve the lives of their community through their work in civic education and who take their work seriously. Especially with the program taking place during the pandemic, I did not know how uplifting and inspiring this [would be] or how energizing it [would be] to see these individuals (in-person or on Zoom) and to hear about their experiences and their work.”

 

Da das TECE-Projekt Ende Juni 2022 ausläuft, bestand ein weiteres wichtiges Ziel dieser gemeinsamen Zeit in den USA darin, die nächsten Schritte zu koordinieren, um die Kommunikation aufrechtzuerhalten, gemeinsame Projekte zu verwirklichen und den Schwung beizubehalten. Das Interesse und die Motivation der Teilnehmer*innen und anderer Personen in den USA und in Deutschland, in einen transatlantischen Austausch über politische Bildung zu investieren, sind eindeutig vorhanden. Das TECE-Projekt hat, vor allem dank der engagierten und motivierten Gruppe von Fellows, wichtige erste Schritte unternommen, um die Durchführbarkeit und Fruchtbarkeit der transatlantischen Jugendarbeit zwischen den USA und Deutschland zu untersuchen.