“Demokratie
braucht
politische Bildung”

Psychische Gesundheit von Kindern und Jugendlichen im Fokus

Das Freizeitwerk Welper e. V.
Foto: Freizeitwerk Welper e. V.
31.03. 2023

Kommission Jugendbildung tagt im Freizeitwerk Welper e. V.

Die Frühjahrssitzung der Kommission Jugendbildung fand vom 15. bis 17. März 2023 im Freizeitwerk Welper e. V. in Hattingen statt. Thematischer Schwerpunkt war die psychische Gesundheit von Kindern und Jugendlichen – ein Thema, das seit der Corona-Pandemie noch einmal eine neue Brisanz bekommen hat und unbedingt mehr Aufmerksamkeit bedarf.

 

Die Auswirkungen der Pandemie sind in der politischen Bildung sowohl in der Zusammenarbeit mit Gruppen von Kindern und Jugendlichen als auch in den Tagungssettings allgemein deutlich zu spüren. Die Corona-Pandemie hat vieles noch einmal verstärkt, was auch vorher schon da war. Sie hat viele Defizite der Gesellschaft sichtbarer gemacht. Ein großes Thema, das auch die politische Bildung dringend beschäftigen muss, ist die psychische Gesundheit junger Menschen, die sich, wie es diverse Studien deutlich machen, seit vielen Jahren besorgniserregend verschlechtert und nun noch deutlicher wahrgenommen wird.

 

Aus diesem Grund hatte die Kommission Janna Dreckkötter als Referentin für eine Fortbildung eingeladen. Der sehr spannende, lebhafte und praxisnahe Input bot allen die Möglichkeit, sich mit der Vielfältigkeit und den Grundlagen von psychischen Belastung auseinanderzusetzen. Es wurde schnell deutlich, welches Ausmaß das Thema hat und welche gesellschaftlichen Aufgaben damit verbunden sind.

 

In einem zweiten Schritt lernten die Kommissionsmitglieder Erste-Hilfe-Maßnahmen und Hilfesysteme kennen, sodass sie sich sicherer fühlen können, sollte es in einer Bildungsveranstaltung zu einem Vorfall aufgrund psychischer Belastung kommen. Hierbei galt es zu beleuchten, wo es für Bildner*innen wichtig ist zu reagieren und wie sie das tun können. Sie müssen jedoch auch klar wissen, wo die Grenzen der Profession sind und wo andere Fachkräfte übernehmen müssen.

 

Die intensive Beschäftigung mit diesem Thema machte allen klar, dass dieses Thema bei den politischen Bildner*innen bisher noch viel zu wenig Aufmerksamkeit bekommen hat und wie wichtig es ist, sich intensiv damit auseinander zu setzen.

 

Neben der inhaltlichen Arbeit bot das nahegelegene Hattingen den Teilnehmer*innen die Möglichkeit eines historischen Stadtrundgangs. Hierzu hat das Freizeitwerk Welper e. V. die Teilnehmenden eingeladen. Sie wurden von einem Teamer durch die Altstadt begleitet. Der Rundgang führte zu verschiedenen Orten der nationalsozialistischen Vergangenheit und beleuchtet neben Wohnstätten von Opfern des Nationalsozialismus auch Täterorte. Hier sind z. B. die ehemalige Parteizentrale der NSDAP oder ein Gebäude zu nennen, an welchem noch heute ein Zitat aus Hitlers „Mein Kampf“ eingraviert und gut erkennbar ist. Gerade die Frage, wie mit diesen Täterorten umzugehen ist und wie die Gemeinde Hattingen damit umgeht, führte zu sehr intensiven Gesprächen.

 

Die Mitglieder der Kommission nutzen auch die Chance, um sich über den anstehenden Zukunftstag Kommissionen am 14. Juni 2023 auszutauschen, von dem sie sich gute neue Impulse für die Arbeit in den nächsten Jahren erhoffen.

 

Die beiden großen Themenschwerpunkte prägten die Veranstaltung sehr, haben aber dennoch Raum für den persönlichen und fachlichen Austausch zwischen den Teilnehmenden gelassen. Die gute Atmosphäre in dieser wunderschön gelegenen Einrichtung war dabei sehr unterstützend. Tatsächlich war dies erst die dritte Kommissionssitzung in Präsenz in dieser Legislatur, da es die Pandemielage mehrfach unmöglich machte sich zu treffen.