Dass der globale Süden in vielfältiger Weise abhängig vom globalen Norden ist, stellt kein Geheimnis dar. Daran ändert auch das zwischen Deutschland und Namibia geschlossene Abkommen zur Produktion und Lieferung grünen Wasserstoffs nichts Wesentliches. Dieses Abhängigkeitsverhältnis wird allzu oft rassistisch begründet in der Rede von den unterentwickelten Ländern, die hinter den Errungenschaften des Westens zurückstehen. Damit wird die Geschichte des globalen Kapitalismus ignoriert. Noch vor der industriellen Revolution schien aus chinesischer Sicht Großbritannien kulturell rückschrittlich. Erst die Entfesselung der Produktivkräfte zu Beginn der modernen bürgerlichen Gesellschaft und die gewaltsame Expansion der Rohstoff- und Absatzmärkte kehrten dieses Verhältnis in einem langwierigen historischen Prozess um.
In diesem Seminar werden die Gründe für den Imperialismus und seinen Zusammenhang mit der kapitalistischen Produktionsweise erarbeitet. Dabei werden die Theorien von Luxemburg bis Harvey angeschaut und über die Bedeutung internationaler Solidarität und den Reiz sowie die Probleme nationaler Befreiungsbewegungen im globalen Süden diskutiert.
Neben der Anwendung von Methoden für eine gemeinsame Diskussion und einen produktiven Austausch werden im Seminar auch Texte gelesen. Die Texte werden, soweit möglich, durch einsteigerfreundliche Alternativen ergänzt, sodass jede*r die Möglichkeit hat ihrem*seinem Können und ihrem*seinem Interesse entsprechend einen Text auszuwählen.
Zielgruppe: Alle Interessierten ab 17 Jahren
Kosten: 25 € inkl. Übernachtung und Verpflegung