“Demokratie
braucht
politische Bildung”

Zwischen Digitalisierung und Öffnungsstrategien

Mitglieder der Kommission während der Online-Sitzung
Foto: AdB
7.05. 2021

Kommission Verwaltung und Finanzen tauscht sich zur aktuellen Situation aus

Eigentlich wollten sich die Mitglieder der Kommission Verwaltung und Finanzen am 28. und 29. April 2021 in der Akademie Biggesee treffen. Aber leider mussten sie sich mit einem kurzen Video mit Frühlingsimpressionen aus dem Sauerland begnügen, denn erneut konnte die Kommission lediglich digital tagen.

 

Aber der Wunsch nach Austausch in diesen für alle Träger und Einrichtungen schwierigen Zeiten ist groß, und so sahen sich über dreißig Kommissionsmitglieder zumindest via Bildschirm. Im Mittelpunkt stand wieder einmal die Frage, wie Bildungsstätten und Bildungswerke gut und sicher durch die Pandemie kommen, welche Folgen zu bedenken sind und welche möglichen Öffnungsperspektiven sich abzeichnen.

 

In vier Arbeitsgruppen wurden Ideen gesammelt zu „Erfahrungen zum Umgang mit Corona-Hilfen“, zu „Digitale Möglichkeiten und Online-Angebote“, zu „Öffnungsstrategien“ und zum „Umgang mit Förderungen und Förderrichtlinien in Pandemiezeiten“.

 

Die Corona-Hilfen von Bund und Ländern wurden von allen Mitgliedern als (überlebens-)notwendige Hilfe angesehen. Gewünscht wurden übereinstimmend mehr investive Mittel für dringend anstehende Arbeiten und Anschaffungen sowie eine verwaltungsarme Beantragung und Abrechnung. Mit großer Sorge wurde der Blick in die Zukunft gewagt, da die meisten Einrichtungen ihre Rücklagen aufgebraucht haben und die bei vielen Anträgen notwendigen Eigenmitteln schlicht nicht mehr vorhanden sind und auch so schnell nicht aufgebaut werden können.

 

Von gemischten Erfahrungen berichtete die Arbeitsgruppe zum Thema „Digitales und Bildungsarbeit online“. Was sich für Einrichtungen ohne Haus als gute und gut genutzte Möglichkeit entpuppt, mit Teilnehmenden und Kooperationspartnern digital verbunden zu bleiben, trägt sich für Einrichtungen mit Haus aus wirtschaftlichen Gründen nicht. Gemischte Erfahrungen im Hinblick auf Online-Formate wurden auch in Bezug auf die Teilnehmenden mitgeteilt. Während z. B. Menschen mit einer Behinderung eher erreicht werden können, weil z. B. die Anreise entfällt, werden Teilnehmende aus prekären Verhältnissen so gut wie gar nicht erreicht. Eine Weiterentwicklung wünschten sich alle Einrichtungen im Hinblick auf die Online-Verwaltung von Veranstaltungen, die Idee einer Plattform, die von der Anmeldebestätigung über die Seminarunterlagen bis hin zur Teilnahmebestätigung und dem Evaluationsbogen alles datenschutzkonform einbindet.

 

Auch wenn zum Teil seit Monaten keine Veranstaltungen mehr stattgefunden haben und leider auch die Perspektiven noch immer unklar sind, bereiten sich die Träger auf die Wiedereröffnung vor. Der Austausch drehte sich vor allem um Teststrategien für Mitarbeitende und Teilnehmende, die Konzepte dafür liegen in fast allen Einrichtungen bereits vor. Einen Lichtblick bilden auch die steigenden Zahlen von geimpften Personen.

 

Das Thema Pandemie hat, so lässt sich resümierend festhalten, für die Träger politischer Bildung zahlreiche Facetten und Implikationen und wirkt sich massiv nicht nur auf die Bildungsarbeit (Thema digitale Bildung) aus, sondern beeinflusst grundsätzlich deren Arbeit, ob in der Verwaltung, der Küche, der Reinigung oder der Haustechnik. Die Unterstützung der öffentlichen Hand wird dringend gebraucht, und zwar gerade in den Zeiten der hoffentlich anstehenden Öffnung, um den Teilnehmer*innen den Weg in die Seminare wieder zu ermöglichen, aber auch, um die Träger in ihren vielfachen Anstrengungen, die Infrastruktur politischer Bildung zu erhalten, nicht alleine zu lassen.