“Demokratie
braucht
politische Bildung”

DIGIT-AL – Digital Transformation and Active Citizenship in Adult Learning

AdB-Projekt erfolgreich abgeschlossen
Europäische und internationale politische Bildung im AdB

Im Jahr 2022 wurde das über das EU-Programm Erasmus+ geförderte Projekt, die Strategische Partnerschaft „DIGIT-AL – Digital Transformation and Active Citizenship in Adult Learning“ abgeschlossen. Im Rahmen des Projekts wurde zum Jahresanfang das Handbuch „Learning the Digital“ („Das Digitale lernen“) veröffentlicht.

Cover der Broschüre „Learning the Digital“

In der Vermittlung des Themas Digitalisierung spielt die politische Bildung eine wichtige Rolle, da sie den Anspruch hat, dass die digitale Transformation an den Menschen orientiert sein und demokratisch mitgestaltet werden soll. Das Handbuch „Learning the Digital“ umreißt praxisnah ausgewählte Aspekte der Digitalisierung und möchte – in englischer Sprache – Bildner*innen in der Arbeit mit unterschiedlichen Altersgruppen und in verschiedenen Bildungskontexten inspirieren.

 

Mit diesem Handbuch für Bildner*innen werden Methoden und Beispiele aus der Praxis und Digitalisierung als wichtiges Thema des lebenslangen Lernens vorgestellt: Lernen für die Digitalisierung, Lernen über die Digitalisierung und Lernen durch die Digitalisierung.

 

Angebote zum Demokratie-Lernen und zur Stärkung der gesellschaftlichen Teilhabe sind wichtige Bildungssphären, um aktive Bürger*innen zu empowern, breitere Bevölkerungsschichten zu sensibilisieren und sicherzustellen, dass der digitale Wandel in Europa menschenzentriert und entlang demokratischer Rechte und Werte gestaltet wird.

 

Die Vorstellungen von digitaler Kompetenz müssen die tiefen Wurzeln des digitalen Wandels in unserer heutigen Gesellschaft anerkennen. Es muss eine Pädagogik des „Digitalen“ entwickelt werden, die sich nicht nur auf die Vermittlung technischer Fertigkeiten fokussiert, sondern die Bürger*innen auf die gesellschaftlichen Debatten über die Digitalisierung vorbereitet, damit sie sich aktiv daran beteiligen und eine eigene, informierte Haltung zu den Möglichkeiten entwickeln können, die der digitale Wandel ihnen eröffnet.

 

Hierzu haben der AdB und die im Projekt beteiligten Partner mit DIGIT-AL eine grundlegende Bestandsaufnahme für politische Erwachsenenbildung in Europa geleistet. Die im Rahmen des Projekts erarbeiteten Publikationen und Positionspapiere haben im europäischen Kontext eine große Resonanz erfahren: Neben der Auszeichnung des AdB mit dem Grundtvig-Award 2021, wurde der AdB im Verbund mit dem DARE Netzwerk zu einem gefragten Ansprechpartner für Belange von Citizenship Education und Digitalisierung in Deutschland, im europäischen Kontext und sogar darüber hinaus. Im Folgenden einige Beispiele:

 

  • 16. März 2022: Vorstellung des Projekts bei einem Treffen mit polnischen Organisationen und Multiplikator*innen von eSquare e. V.: in der Geschäftsstelle des AdB, Berlin.
  • 2. Mai 2022: Umwelt und Digitalisierung – geht das zusammen? Input und Vorstellung des Projekts im Rahmen eines Seminars der Karl-Arnold-Stiftung, Köln
  • 6. Mai 2022: Vorstellung von DIGIT-AL im Rahmen des TECE-Projekts in Boston am MIT Center for Constructive Communication (Massachusetts Institute of Technology) US-amerikanischen Digitalisierungsforscher*innen, die sich mit kommunaler Beteiligung beschäftigen.
  • 7.–9. Juni 2022: Treffen mit finnischen Organisationen der Erwachsenenbildung, Verband für ländliche Kultur und Sivis Study Centre, eine landesweit tätige politische Bildungsorganisation. Vorstellung des DIGIT-AL-Projekts und der Ergebnisse, AdB, Berlin
  • 27.–29. September 2022: Jahrestagung der Nationalen Agentur beim Bundesinstitut für Berufsbildung: Georg Pirker stellt das Projekt im Workshop Digitalisierung einem Publikum von über 120 Teilnehmenden vor diskutiert die Ergebnisse auf zwei Roundtables mit Interessierten aus der Erwachsenenbildung, Weimar.
  • 29. September 2022: ECPR Standing Group Citizenship and Leibniz Research Center for Inclusive Citizenship (CINC). Nils Zimmermann präsentiert auf der Internationalen Konferenz: Inclusive Citizenship as Belongings, Practices and Acts, ein Paper und stellt den Beitrag „Conceptions of digital competence from the perspective of democracy related (civic) education” vor, Leibnitz Institut Hannover.

 

Das Projekt DIGIT-AL wurde 2019–2022 durchgeführt und vom Arbeitskreis deutscher Bildungsstätten koordiniert. Wie auch die anderen internationalen Kooperationsprojekte war die Zusammenarbeit durch die Corona-Lage über den kompletten Zeitraum stark beeinflusst. In der abschließenden Beurteilung des Projekts durch die NA BIBB wurde die Leistung des Konsortiums entsprechend gewürdigt:

 

„Das Projekt hat einen sehr wichtigen Aspekt von Erwachsenenbildung adressiert, und zwar von Anfang an als ganzheitliches Phänomen: Digitalisierung betrifft die Frage, wie und was gelernt wird, aber vor allem auch für welches Ziel. Hier wurde diese Frage am Thema Demokratie und Partizipation „durchdekliniert“, und das sehr gründlich und unter Berücksichtigung neuester Informationen und Entwicklungen. Dies ist in den sehr ausführlichen und informativen Publikationen sehr gut umgesetzt worden. Die Strategie, von Anfang an eine breite Öffentlichkeit für das Thema zu schaffen, indem diese an der Erstellung der Produkte beteiligt war, ist gut eingelöst worden. Die Zielgruppe, also in erster Linie Erwachsenenbildner*innen und Einrichtungen aus der Erwachsenenbildung, im weiteren Sinne aber die Menschen und die Gesellschaften der Europäischen Gemeinschaft, können gut von den Ergebnissen dieses Projekts profitieren. (…) Das Konsortium hat sich als sehr professionell und gut zusammengestellt erwiesen. Trotz der großen Anzahl von Einrichtungen ist die Koordination offensichtlich nicht an Grenzen gestoßen, und das angesichts einer Pandemie, die einiges an Umdenken erforderte. Alle Partner haben weitreichende Kontakte und Verbindungen eingebracht, dadurch ist die positive Wirkung des Projekts unterstützt worden. Gleichzeitig wird deutlich, dass bei allen nicht nur eine hohe Identifikation mit dem Thema und Anliegen des Projekts vorhanden ist, sondern auch Erfahrung in der Erstellung derartiger Produkte. Hier ist ein sehr überzeugendes Projekt vorgestellt worden, das trotz widriger Umstände sein Ziel verfolgt hat und sehr wichtige und in vielen Kontexten nutzbare Produkte hervorgebracht hat. Das ist auch dem sehr erfahrenen und professionellen Konsortium zu verdanken.“ (Zitat: NA BIBB Projektevaluation)

Foto: Andi Weiland | andiweiland.de

Die mit der Projektkoordination verbundenen Aufgaben erforderten eine hohe Fachlichkeit und Professionalität, zugleich ein hohes Maß an interkultureller Sensibilität und zielorientierter Vorgehensweise. Zugleich wurde gerade in der Zeit der Corona-Pandemie die Notwendigkeit eines teamorientierten Arbeitens und eines langen Atems der immer wieder auf Start gesetzten Vorhaben aller beteiligten Partner deutlich. Hier war das gute und vernetzende Management ausschlaggebend, für das Nils-Eyk Zimmermann, der das Projekt als „Kümmerer“ im Internationalen Team des AdB betreute, in beeindruckender Weise gesorgt hat.