“Demokratie
braucht
politische Bildung”

„Wir raten allen anderen: Einfach mal machen, aber immer die eigene Haltung reflektieren und Kindern was zutrauen“

Das AdB-Modellprojekt Demokratie-Profis in Ausbildung! – Politische Bildung mit Kindern
AdB-Projekte in Bundesprogrammen

Kinder sind nicht erst in Zukunft, sondern im Hier und Jetzt wichtige Akteur*innen. Teilhabe und Partizipation brauchen jedoch Beteiligungsstrukturen und Angebote non-formaler politischer Bildung, die es bislang zu selten für Kinder gibt und das liegt nicht daran, dass es nicht möglich ist. Im dritten Jahr des Modellprojektes wurden weitere Aktivitäten mit Grundschulkindern realisiert und ausgewertet. Zugleich ging es weiter darum, wie die Ergebnisse und Erkenntnisse des Projektes sowohl in den Fachdiskurs, als auch in die Praxis politischer Bildung einfließen können.

Impressionen vom Pilotstandort „Achtung KinderKlima!“; Foto: AdB

Mit dem Modellprojekt Demokratie-Profis in Ausbildung! Politische Bildung mit Kindern, gefördert durch das Bundesprogramm Demokratie leben!, erprobt und stärkt der AdB 2020–2024 Formate und Ansätze der politischen Bildung mit Kindern im Alter von sechs bis zwölf Jahren. An sieben Pilotstandorten werden Konzepte (zum Teil gemeinsam mit Kindern) entwickelt, erprobt und evaluiert. Das Projektteam in der AdB-Geschäftsstelle begleitet die Pilotstandorte und organisiert die Vernetzung unter den Beteiligten. Im Fokus steht dabei die Sammlung und Diskussion der Erfahrungen und Konzepte. Die Erkenntnisse und Ergebnisse des Projektes werden in die Gremien des AdB sowie den bundesweiten Fachdiskurs eingebracht. Darauf aufbauend werden Fortbildungen für politische Bildner*innen sowie Interessierte gestaltet und verschiedene Austauschformate ermöglicht.

 

Formate politische Bildung mit Kindern

 

„Was mich überrascht hat ist oder was ich gelernt hab, ist, dass man mit Spielen Lernen kann. Mit Spielen! Das konnte ich mir gar nicht richtig vorstellen.“
(Kinderbefragung im Rahmen der wissenschaftlichen Begleitung 2022)

 

Die sieben Pilotstandorte bilden mit ihren Formaten und methodischen Ansätzen sowie dem Themenspektrum eine breite Vielfalt ab. Im Jahr 2022 wurden dort insgesamt 13 Veranstaltungen durchgeführt: Workshops in unterschiedlicher Länge, Aktionstage, Ferienangebote und mehrtägige Seminare in Bildungsstätten.

 

Die genutzten Methoden werden teilweise im Rahmen des Projektes (weiter-)entwickelt, zu großen Teilen können aber auch bekannte Methoden der Jugendbildung angewendet werden. So werden beispielsweise Rechercheaufträge, Methoden zur Reflexion und Positionierung, Rätselspiele und Fallbeispielanalysen, aber auch Zukunftswerkstätten, Sozialraumerkundungen, Medienarbeit, Peer-toPeer-Ansätze, Mitbestimmungs- und Feedbackkonzepte angewendet.

 

Auch die Themen weisen eine große Vielfalt auf. So setzen sie z. B. einerseits nah an den grundsätzlichen Alltagserfahrungen der Kinder an (wie z. B. Mitbestimmung und Partizipation in Schulen und Kommunen, Diskriminierung), thematisieren andererseits aber auch komplexe, aktuelle Diskurse wie z. B. zur Klimapolitik, Nachhaltigkeit oder Frieden.

 

Kinder erkunden z. B. in den Angeboten der Historisch-Ökologische Bildungsstätte Emsland in Papenburg e. V. ihre Stadt, sammeln Veränderungsvorschläge und bringen diese in einem (fast eigenständig geführten) Gespräch mit Kommunalpolitiker*innen ein. Eine mit den teilnehmenden Kindern gemeinsam entwickelte Detektiv-Ralley wurde 2022 im ABC Bildungs- und Tagungszentrum konzeptionell um Elemente der tiergestützten Pädagogik mit Alpakas ergänzt. In der Jugendbildungsstätte Kaubstraße dreht sich alles ums Thema Kinderrechte und bei der Ferienaktion von Teilseiend e. V. wird eine Friedensaktion durchgeführt, die von den teilnehmenden Kindern selbst entwickelt wurde. Die Kinder organisieren z. B. eine kleine Demonstration, Umfragen zum Thema Frieden, Friedensgeschenke etc. und gingen mit Passant*innen ins Gespräch.

Impressionen vom Pilotstandort „So sehen wir das! – Kinder reden mit!“; Foto: Andi Weiland | andiweiland.de

Erfahrungen

 

„Bei mehrjährigen Projekten merkt man extrem die Entwicklung der Kinder. Im Sinne dessen, dass sie sich selbstbewusst und gestärkt (auch insbesondere im Kontext Anti-Diskriminierung) zeigen. Es bedeutet aber auch, dass sie sich an der Schwelle zum Teenager-Alter natürlich auch etwas distanzieren können.“
(Befragung der Pilotstandorte 2022)

 

Neben der Konzeption und Umsetzung von Angeboten politischer Bildung für Kinder, ist die Evaluation, Diskussion und Aufbereitung der Erfahrungen und Erkenntnisse aus den Pilotaktivitäten ein zentraler Bestandteil des Modellprojekts. Ziel ist dabei, die gewonnenen Erkenntnisse in den Fachdiskurs einzubringen und in hilfreiche Materialien und Fortbildungen zu überführen.

 

Auch 2022 wurden neben der wissenschaftlichen Begleitung vor allem die Vernetzungstreffen und Standortbesuche genutzt, um Eindrücke und Ansätze zu sammeln, Ideen für Materialien und Angebote zu entwickeln sowie Diskurse aufzugreifen und sie weiter zu vertiefen.

 

Manche der Ergebnisse klingen trivial und sind doch ganz elementar: Abwechslungsreiche, aktive Methoden und Abläufe, Lebensweltbezug, Bilder und Geschichten, Freizeitgestaltung, eigenverantwortliches Mitgestalten und Raum für Gespräche sind wichtige Bestandteile in der Arbeit mit Kindern. Dafür braucht es reflektierte, motivierte Teamende, die zugleich fest in den Themen und flexibel in der Umsetzung sind. Eine andere Feststellung kam so überraschend wie selbstverständlich: Kinder werden älter – und so kann es sein, dass bei langfristigeren Projekten ein Format plötzlich nicht mehr passt.

„Ich hatte eine Sache, die mir so, so gut gefallen hat, nämlich, dass wir alle
hier mehr zusammenhalten. Und dass wir zwar (…) etwas mehr Streit
gehabt haben, aber das dann geklärt haben miteinander (…)
Und auch ganz schön war, dass wir alle zusammen, glaube ich, danach
fröhlicher sind.“
(Kinderbefragung im Rahmen der wissenschaftlichen Begleitung 2022)

 

Nicht neu ist politischen Bildner*innen, dass Unterstützungsbedarfe und Störungen in der Regel Vorrang haben. Besonders in der politischen Bildung mit Kindern ist es kaum möglich, diesen Grundsatz zu ignorieren. Verstärkt wurde dieser Bedarf offenbar auch durch die besonderen Gegebenheiten, die die Kinder in Folge der Pandemie in den letzten Jahren erlebten. So musste in manchen Seminaren mehr Zeit als geplant für die Gruppendynamiken oder aktuelle Konfliktthemen in der Klasse verwendet werden. Wobei dies letztlich immer auch wieder Anknüpfungspunkt für die inhaltlichen Fragestellungen bot. So wurde besonders darauf geachtet, Teilnehmende entsprechend ihrer Fähigkeiten in die Formate zu involvieren. Auch wurden die Kinder bestärkt mit Vielfalt in der Gemeinschaft umzugehen und Respekt, Toleranz sowie der Umgang mit Unterschieden thematisiert.

 

Kooperationen

 

Das Projekt kommt bei allen, die von ihm erfahren haben, gut an und der Bedarf nach Angeboten der politischen Bildung für Kinder wurde gesehen. Entscheidend ist also die Öffentlichkeitsarbeit sowie die persönliche Ansprache bei Grundschulen und Horts.“ 

(Aus einem Sachbericht der Pilotstandorte 2022)

 

Auch 2022 arbeiteten die Pilotstandorte mit verschiedenen Kooperationspartner*innen zusammen. Dies ist auch geboten, da bei dieser Zielgruppe Schulsozialarbeiter*innen, Lehrer*innen und Eltern noch eine sehr große Rolle spielen und teilweise als indirekte Zielgruppe angesehen werden sollten.

 

Enge Kooperationen erfolgen mit Grundschulen, denn dort kann die Zielgruppe gut erreicht werden. Teilweise kann auch beobachtet werden, dass die Themen und Ideen aus den Angeboten auch im weiteren Unterricht oder im Schulkontext weiterverfolgt werden. Kooperationspartner*innen der Standorte sind Kinder- und Jugendverbände, religiöse Gemeinden, Kinder- und Jugendzentren, verschiedene Vereine und Multiplikator*innen. Die Jugendbildungsstätte Freizeitwerk Welper erprobt neben der Zusammenarbeit mit Schulen und Jugendverbänden ebenso die Möglichkeiten der politischen Bildung mit Kindern im Rahmen der offenen Kinder- und Jugendarbeit in einem Jugendzentrum.

 

In Kassel wurde ein offenes Angebot der Kopiloten e. V. in Kooperation mit einer Stadteilbibliothek konzipiert, in dem digitale Audiostifte von Kinder besprochen und als Begleitmaterial für Bücher zur Verfügung gestellt werden sollten. Anders als bei anderen Kooperationen gab es hier keine konkrete Gruppe von Kindern und es gelang leider nicht über reine Öffentlichkeitsarbeit genug Teilnehmende für den vereinbarten Termin zu werben. Der methodische Ansatz eignet sich jedoch ebenso für andere Zusammenhänge.

 

Im Vorfeld der Ferienaktionen von Teilseiend e. V. wird neben der Kooperation mit den verschiedenen religiösen Gemeinden ein großer Wert auf die direkte Ansprache der Eltern gelegt. Dies ist sehr aufwendig, ermöglicht aber die Ansprache von schwer erreichbaren Zielgruppen.[1]

 

Allgemein wird die Arbeit mit den Kooperationspartner*innen als positiv eingeschätzt, allerdings weisen die Kolleg*innen auch darauf hin, dass die Zusammenarbeit viel Kommunikation und Absprachen benötigt, nicht zuletzt weil oft das Selbstverständnis der politischen Bildung und die nachhaltigen Wirkungsdimensionen geklärt werden müssen. Werden z. B. Lehrer*innen in die Themenfindung und Planung einbezogen, ist es wahrscheinlicher, dass die Inhalte auch im Nachgang weiter im Unterricht aufgegriffen werden. Auch wird bei der Arbeit mit Schüler*innenvertretungen (SV) darauf hingewiesen, dass eine langfristige Perspektive und Zusammenarbeit sinnvoll ist, um eigene Projekte der SV-en auch auf lange Sicht zu unterstützen. Generell ist es hier jedoch wichtig, bereits im Vorfeld verbindlich zu klären, in welchem Rahmen eine Umsetzung von entstehenden Ideen unterstützt/ermöglicht wird.

 

Die Jugendbildungsstätte Kurt Löwenstein legt in ihren Angeboten einen besonderen Fokus darauf, den Kindern zu vermitteln, auf welche Rechte sie sich berufen können. So entstand im Rahmen der Arbeit am Pilotstandort eine Handreichung, die in den Seminaren und in der folgenden SV-Arbeit dafür genutzt werden kann.

 

Fortbildungen

 

„Ich finde das Maß an Theorie und Praxis und Austausch gut gelungen – gerne weiter so!“
(Feedback zur Fortbildung Politische Bildung mit Kindern rassismuskritisch gestalten 2022)

 

Die gesammelten Erfahrungen und Erkenntnisse der Pilotstandorte und des Modellprojektes werden als Grundlage für die Fortbildungsangebote im Rahmen des Projekts genutzt. 2022 wurden sowohl einige Angebote umgesetzt, als auch die Fortbildungsreihe für die Jahre 2023/2024 konzeptioniert.

 

[1] Vgl. hierzu den Beitrag von Rumeysa Turna und Yasemin Soylu (2023) „Gemeinsam sind wir stark! Praxiserfahrungen einer inklusiven politischen Bildungsarbeit mit Kindern im Grundschulalter“, erschienen in: Außerschulische Bildung. Zeitschrift der politischen Jugend- und Erwachsenenbildung, Ausgabe 2/2023, S. 59–64.

„Sommerliche Schneeballschlacht“ beim Vernetzungstreffen der Pilotstandorte 2022; Foto: AdB

Das Interesse an der 2021 gestarteten Fortbildungsreihe „Politische Bildung mit Kindern rassismuskritisch gestalten“ war groß. So waren auch viele Kolleg*innen an einer Teilnahme interessiert, die sich bereits intensiv mit rassismuskritischen Ansätzen beschäftigt haben, nun jedoch nach neuen Impulsen für die Arbeit mit Kindern suchten. 2022 wurde die Qualifizierung mit einer Online-Veranstaltung und einem Präsenz-Seminar im ABC Bildungs- und Tagungszentrum Hüll abgeschlossen. Während die Referentin Dr. Nkechi Madubuko inhaltliche Grundlagen und methodische Ansätze vermittelte, ergänzte Dana Meyer die Expertise aus dem Blickwinkel der langjährigen diversitätssensiblen politischen Bildungsarbeit mit Kindern. Die Erkenntnisse und Ansätze der Fortbildung wurden in einem Beitrag zusammengefasst.[1]

 

Auch im Rahmen der Sommerakademie der Europäische Jugendbildungs- und Jugendbegegnungsstätte in Weimar (EJBW) bot das Modellprojekt einen Workshop an. Besonders interessant war dabei, dass die potenziellen politischen Bildner*innen sehr viel offener für den Gedanken waren, Grundschulkinder mit Formaten politischer Bildung anzusprechen. Vielmehr war es ihnen teilweise unverständlich, warum dies nicht bereits selbstverständliche Praxis sei.

 

Im Rahmen der AdB-Fachtagung „Rassismuskritisch denken lernen. Diversität in Gesellschaft und Demokratie in und mit politischer Bildung stärken“, die im September 2022 in Berlin stattfand, wurde in der Arbeitsgruppe „Früh starten – Kinder stärken durch politische Bildung“ ein Spiel zur Reflexion der eigenen Sicht auf die Bedarfe und Kompetenzen von Kindern erprobt. Angeleitet durch Dana Meyer, zu der Zeit Geschäftsführer*in des ABC Bildungs- und Tagungszentrums, wurde diskutiert, wie Angebote der politischen Bildung Kinder für den Alltag stärken können. Im Rahmen des Spiels tauschten sich die Teilnehmer*innen sowohl zu eigenen Kindheitserlebnisse als auch zu Ressourcen im Umgang mit herausfordernden Situationen aus. In der anschließenden Reflexion wurden weitere Ideen und Erfahrungen gesammelt und dokumentiert, wie Kinder in und durch politische Bildung in ihrer Widerstandsfähigkeit unterstützt werden können. Nach dem positiven Feedback aus der Arbeitsgruppe wird das Spiel als Methode für Fortbildungsreihe 2023 weiterentwickelt.

 

Die 2023/2024 geplante Fortbildungsreihe wird die Projekterfahrungen zusammenfassen und daher Grundlagen und Zielstellungen der politischen Bildung mit Kindern reflektieren sowie praktische Ansätze für Formate mit Kindern und die Fachkräfte-Weiterbildung erarbeiten.

 

[1] Vgl. Jasmin-Marei Christen und Damaris Wardenga (2022): Die Antwort sind Fragen. Politische Bildung mit Kindern rassismuskritisch gestalteten. In: Außerschulische Bildung. Zeitschrift der politischen Jugend- und Erwachsenenbildung, Ausgabe 3/2022, S. 56–60.

Die Alpakas in Hüll sind nicht nur Maskottchen der „Diversity-Detectives“ sondern künftig auch Teil des mit Kindern entwickelten Bildungsformates. Foto: Damaris Wardenga

Diskurse und Perspektiven

 

„Wir raten allen anderen: Einfach mal machen aber immer die eigene Haltung reflektieren und Kindern was zutrauen.“ (Befragung der Pilotstandorte 2022)

 

Bei Gesprächen mit Kolleg*innen über Fachkräftequalifizierung und die Stärkung des Arbeitsfeldes politische Bildung mit Kindern wird immer wieder festgestellt: Die Frage ist nicht, ob politische Bildung mit Kindern möglich ist, sondern warum es so wenig Angebote gibt. Sammlung, Aufbereitung und Transfer der Erfahrungen im Projekt sind daher ein wichtiger Aspekt.

 

Im kollegialen Austausch mit den Pilotstandorten und dem Fachlichen Beirat werden kontinuierlich die verschiedenen Herausforderungen und Erfolge herausgearbeitet und diskutiert. Von wissenschaftlicher Seite wird das Projekt durch Camino begleitet, die in diesem Jahr die jährliche Standarderhebung durch einen Gruppenworkshop mit Vertreter*innen aller Pilotstandorte und die Befragung von teilnehmenden Kindern bei einzelnen Veranstaltungen ergänzte. Im Rahmen des Gruppenworkshops wurden die ersten Wirkmodelle und Ergebnisse der bisherigen Erhebungen 2022 dem Projektteam und den Pilotstandorten vorgestellt.

 

Die Erfahrungen in der politischen Bildungsarbeit mit der Zielgruppe der Kinder werden von den Pilotstandorten positiv eingeschätzt. Alle Pilotstandorte wollen die erprobten Formate auch nach Ablauf des Modellprojekts fortführen und verstetigen, einige möchten die Arbeit mit der Zielgruppe noch weiter ausbauen. So wurde im ABC Bildungs- und Tagungszentrum das Konzept um Aspekte der tiergestützten Pädagogik ergänzt, sodass künftig auch die dortigen Alpakas eingebunden werden können. Geplant ist, weitere Multiplikator*innen auszubilden, um dieses Angebote ausweiten zu können.

 

Auch die Träger und Kooperationspartner*innen an anderen Standorten haben ein Interesse an der Fortführung und Ausweitung des Angebots. An vielen Orten hat sich hier in den letzten drei Jahren eine Zusammenarbeit eingespielt, auf der jetzt aufgebaut werden könnte und somit ist schon jetzt deutlich über die Laufzeit des Modellprojektes hinaus eine Weiterführung und Weiterentwicklung politischer Bildungsarbeit mit Kindern im AdB angestoßen (dies zeigt sich auch in der Arbeit der Akademie Kinder- und Jugendparlamente und im Programm „Politische Jugendbildung im AdB“).

 

Neben dem Mangel an finanziellen und personellen Ressourcen, sind es aber auch oft die politischen Bildner*innen, die sich die Arbeit mit Kindern nicht zutrauen. Hier setzen die Fortbildungsangebote und geplanten Materialien des Projektes an.

 

Die gesammelten Erfahrungen und Beobachtungen im Rahmen des Modellprojektes fließen nicht nur in künftige Angebote der Träger, in die Angebote des Projekts und die anderen Arbeitsfelder des AdB ein. Sie wurden vom Projektteam und den Kolleg*innen der Pilotstandorte auch auf verschiedenen (hauptsächlich digitalen) Veranstaltungen eingebracht. Dabei wird die Diskussion um politische Bildung mit Kinder immer wieder zurückgeworfen auf Grundsatzdiskussionen und -definitionen zu politischer Bildung, Demokratie, Partizipation, Adultismus und Förderlogiken.

 

Auch in der Diskussion mit dem fachlichen Beirat wurde dieser Eindruck bestätigt und festgestellt, dass es eine ständige, wichtige, gemeinsame Aufgabe der politischen Bildung ist, ihr Selbstverständnis und ihre Arbeitsweise potenziellen Kooperationspartner*innen und benachbarten Akteur*innen zu verdeutlichen. Wie das im Kontext des Modellprojektes aussehen kann, wird eine Fragestellung für das kommende Jahr sein.

 

Ende 2022 gab es wieder einen Wechsel im Projektteam. Damaris Wardenga hat das Projekt mit aufgebaut und mit ihrem Engagement entscheidend zum Gelingen beigetragen. Besonders die aufgeschlossene Begleitung der Pilotstandorte und die achtsame Zusammenarbeit mit den Kolleg*innen dort und in der Geschäftsstelle waren gerade in Zeiten von Homeoffice und Online-Treffen entscheidend. Wir wünschen ihr alles Gute und begrüßen im Januar 2023 Sarah Heyme als Nachfolgerin.

 

Das Projektteam der Demokratie-Profis freut sich 2023 auf weitere Präsenz-Anlässe für den gemeinsamen Diskurs und den praxisorientierten Austausch und lädt herzlich dazu ein. Besonders freuen wir uns zudem, wenn alle ihre Erfahrungen zur politischen Bildung mit Kindern im Grundschulalter in Form von Methodenbeispielen und Hintergrundbeiträgen direkt oder über politischbilden.de mit uns teilen.