„Aufholen nach Corona 2022“
Der Sonderförderbereich „Aufholen nach Corona“, das im Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) verantwortete Bundesprogramm, ermöglichte es, vielen Kindern und Jugendlichen zusätzliche Angebote zu machen. Über den AdB als Zentralstelle konnten in 2022 durch das Programm rund 1,7 Mio. Euro an seine Mitglieder weitergegeben werden. Es steht mit seinem Titel für die Stimmung im Jahr 2022: Alle politischen Bildner*innen und deren Träger waren bestrebt, das, was gezwungenermaßen „liegenbleiben“ musste, aufzuholen und mit neuer Energie an die Vor-Corona-Jahre anzuknüpfen. Dafür war die Sonderförderung sehr hilfreich: Es konnten 253 Maßnahmen der nationalen Jugendbildung sowie 20 internationale Begegnungen in 35 Einrichtungen finanziell unterstützt werden. Zudem standen Mittel für Personal und Sachaufwände für die Verwaltung in der Geschäftsstelle zur Verfügung.
Mit diesem Jahresbericht werden Eindrücke aus den verschiedenen Arbeitsbereichen, Projekten und Vorhaben, die zusammen mit den AdB-Mitgliedseinrichtungen realisiert werden konnten, wiedergegeben. Deutlich wird, dass die Zeit der Corona-Pandemie tiefe Einschnitte hinterlassen hat, aber auch, dass eine große Innovationskraft vorhanden ist, dass mit Kreativität und neuen Ideen auf die herausfordernde, unsichere Situation reagiert werden konnte.
Ein wichtiger Meilenstein im Jahr 2022 wurde mit dem Abschluss des Programms „Politische Jugendbildung im AdB“ (2017–2022) erreicht. In sechs Jahren arbeiten 23 Jugendbildungsreferent*innen in vier Fachgruppen zu den inhaltlichen Schwerpunkten „Digitale Medien und Demokratie“, „Flucht und Migration“, „Erinnerungskultur und Teilhabe“ sowie „Arbeit und Lebensperspektive“ zusammen. Jede/r Jugendbildungsreferent*in setzte dabei beim eigenen Träger ein auf sechs Jahre angelegtes Vorhaben der politischen Jugendbildung im gewählten Themenschwerpunkt um. Zudem wurden gemeinsame Vorhaben trägerübergreifend realisiert.
Die Einblicke in die Praxis dieses Programms und die Reflexion der politischen Jugendbildung, die große Bandbreite der Themen und Formate, aber auch die Herausforderungen durch die Pandemie und ihre Folgen wurde in einer 2022 erschienenen Broschüre mit dem Titel „Wir reden mit! Räume für politische Jugendbildung im Arbeitskreis deutscher Bildungsstätten“ sichtbar gemacht. Deutlich wird in dieser Publikation, wie es der politischen Jugendbildung immer wieder gelingt, sich auf neue Themen, Zielgruppen und Herausforderungen einzustellen und auf neue Situationen zu reagieren.