“Demokratie
braucht
politische Bildung”

Policy Paper zur Wahlalterabsenkung erschienen

Junge Leute tauschen sich über Wahlinformationen aus
Foto: Julia Weiher
25.01. 2023

Was lässt sich aus anderen Ländern für Deutschland lernen?

Der Deutsche Bundestag hat am 10. November 2022 die Absenkung des Wahlalters bei Europawahlen auf 16 Jahre beschlossen. Im Rahmen der Debatten und politischen Aktivitäten zur Senkung des Wahlalters auf 16 Jahre bei Bundestags- und Europaparlamentswahlen hat die Akademie für Kinder- und Jugendparlamente ein Policy Paper erstellen lassen.

 

Das Policy Paper mit dem Titel „Wählen ab 16. Was lässt sich aus anderen Ländern für Deutschland lernen?“ – herausgegeben vom Arbeitskreis deutscher Bildungsstätten e. V. und verfasst von Dr. Jan Eichhorn (d|part – Think Tank für politische Partizipation & University of Edinburgh) und Dr. Christine Hübner (d|part – Think Tank für politische Partizipation & University of Sheffield) – setzt sich mit der Frage auseinander, wie sich eine Absenkung erfolgreich umsetzen lässt und nimmt Bezug auf Erfahrungen und wissenschaftliche Erkenntnisse in anderen Ländern. Unter anderem zeigen Forschungsergebnisse wiederholt auf, dass politische Bildung positive Beteiligungseffekte der Wahlalterabsenkung verstärken kann.

 

Die wichtigsten Ergebnisse auf einen Blick:

 

  • Für die erfolgreiche Einführung des Wählens ab 16 ist eine frühzeitig geplante und breit angelegte Informations- und Mobilisierungskampagne, die sich an 16- und 17-Jährige richtet, wichtig – am besten unter der Leitung eines Netzwerks bestehender Jugendverbände und Jugendvertretungen (wie den Landesschüler*innenvertretungen) und mit Peer-to-Peer-Aktionen.
  • Mit Blick auf die Befähigung von 16- und 17-Jährigen Erstwähler*innen bietet es sich zur Einführung des Wählens ab 16 an, eine umfassende Begutachtung schulischer Bildungsangebote, u.a. des Beutelsbacher Konsenses, in Zusammenarbeit mit Jugendorganisationen und jungen Menschen anzuregen.
  • Die Einführung des Wählens ab 16 bei den Europawahlen 2024 sollte wissenschaftlich begleitet werden, um so Zugang zu qualitativen wie quantitativen Daten für eine evidenzbasierte Debatte zu schaffen.
  • Zukünftige Debatten zum Wahlalter, z. B. zu einer möglichen Senkung des Wahlalters auf 16 Jahre für Bundestagswahlen, sollten Skeptiker*innen einen möglichst überparteilichen Zugang bieten, z. B. durch einen Fokus auf die Qualität der demokratischen Beteiligung junger Menschen.
  • Junge Menschen sollten im Vordergrund von Kampagnen zur Wahlalterabsenkung stehen und diese, wenn möglich, leiten. Erwachsene sollten Kampagnen durch Zugang zu Medien und Ressourcen unterstützen.
  • Wissenschaftlich fundierte Aussagen zur Wahlalterabsenkung, vor allem datenbasierte Argumente, können zu einer evidenzbasierten Debatte beitragen und stark zum Tragen kommen.

 

PDF-Version zum Herunterladen

 

Die Veröffentlichung steht auch unter Materialien hier auf der Website zur Verfügung.