“Demokratie
braucht
politische Bildung”

Programm „Politische Jugendbildung im AdB"

2023 starten 22 Träger der politischen Jugendbildung, alle Mitglieder im Arbeitskreis deutscher Bildungsstätten e. V., eine intensive, vernetzende und richtungsweisende Zusammenarbeit im Programm "Politische Jugendbildung im AdB".

 

Die neue Laufzeit von 2023 bis 2028 gestalten dabei 22 Jugendbildungsreferent*innen in vier Fachgruppen. Dort werden Fragen und Themen zu den großen aktuellen gesellschaftlichen und globalen Herausforderungen bearbeitet und Bildungsangebote (weiter)entwickelt. Das Programm folgt dem Anliegen des 16. Kinder- und Jugendberichts, in dem die „Ansatzpunkte politischer Jugendbildung [...] stets die Interessen, Erfahrungen und Stärken der jungen Menschen“ aufgreifen. (S. 344) Ziel ist es, "[...] die demokratischen Kompetenzen sowie die Teilhabefähigkeit von Jugendlichen zu fördern sowie zu deren Persönlichkeitsentwicklung beizutragen.“ (S. 345)

 

Die neue Phase trägt zur Weiterentwicklung der politischen Jugendbildung im AdB und darüber hinaus maßgeblich bei und wird neue Perspektiven, Kooperationen und Ansätze verfolgen. Das neue "Jubi-Team" kann dabei auf ein tragfähiges Grundkonzept sowie den Ergebnissen und Erfahrungen der sehr erfolgreichen Programmphase (2017–2022) aufbauen.

 

Die Arbeitsschwerpunkte der vier Fachgruppen sind:

Soziale Ungleichheit und Segregation macht sich in allen Lebensbereichen bemerkbar. Egal ob Bildung, Arbeitsmarkt, Wohnraum oder Ernährung, die Lebenschancen sind ungleich verteilt, ebenso wie die Teilhabe am politischen und kulturellen Leben. Nicht zuletzt in der Zeit der Pandemie haben sich die Auswirkungen der sozialen Frage nicht nur deutlich gezeigt, sondern auch weiter verschärft und vertieft. Die Bildungsangebote sollen junge Menschen dabei unterstützen, ihre Teilhabemöglichkeiten und Teilhaberechte in der (digitalen) Gesellschaft zu nutzen. Mit interessanten Lerngelegenheiten sollen insbesondere Kinder und Jugendliche angesprochen werden, die oft die Erfahrung machen, dass ihre Interessen und Anliegen keine Berücksichtigung finden.

Gleichberechtigung und Gleichbehandlung aller Geschlechter, Geschlechtsidentitäten und sexuellen Orientierungen müssen Ziele einer demokratischen Gesellschaft sein. Die Aufgabe politischer Bildung ist es, Kinder und Jugendliche zur Auseinandersetzung mit Themen geschlechtlicher und sexueller Vielfalt anzuregen. Im Fokus stehen dabei die Sichtbarmachung und Sensibilisierung von Diskriminierungen aufgrund von sexueller oder geschlechtlicher Identität in Schule, Beruf und Gesellschaft. Hierzu zählt auch das Empowerment im Sinne gesellschaftlicher und politischer Teilhabe junger Menschen in der sexuellen Findungsphase und ihrer Identitätsbildung.

Eine Zunahme rassistischer und antisemitischer Formen der Ausgrenzung und Diskriminierung ist auch bei jungen Menschen zu beobachten. Beleidigungen und Ausgrenzungen in Schule, Freizeit, Beruf und im digitalen Alltag haben oftmals einen Bezug auf rassistische bzw. antisemitische Denkmuster, Sprache und Vorurteile. Menschen, die von rassistischen und antisemitischen Diskriminierungen betroffen sind, werden oft nicht gehört oder ihre Positionen werden von der weißen Mehrheit der Gesellschaft relativiert. Aufgabe der politischen Bildung ist es, Kinder und Jugendliche zur Auseinandersetzung mit Rassismus und Antisemitismus und zur Reflexion der eigenen Verwobenheit in diskriminierende Denk- und Handlungsmuster anzuregen.

Bei vielen jungen Menschen hat dieses Thema in den letzten Jahren dazu geführt, dass sie sich stärker politisiert haben. Sie haben die Verantwortung für kommende Generationen in den Mittelpunkt der Diskussion gestellt und stellen damit viele Bereiche des gesellschaftlichen Lebens auf den Prüfstand. Die Aufgabe in der politischen Bildung ist es, ökologische Themen und Bildung für Nachhaltige Entwicklung als kritische politische Bildung zu gestalten, um die Fragen nach dem individuellen ökologischen und ökonomischen Umgang mit Ressourcen vor dem Hintergrund der Transformationsprozesse in der Gesellschaft zu beleuchten.

Publikationen

Titelblatt der Broschüre ARCHIOSPACE – Ein Escape Game zum Thema Digitalisierung

ARCHIOSPACE – Ein Escape Game zum Thema Digitalisierung

Die Fachgruppe „Digitale Medien und Demokratie“ im Programm „Politische Jugendbildung im AdB (2017-2022)“ begann Ende 2020, das Online Escape Game Archiospace zu entwickeln. Das Spiel nähert sich spielerisch Fragen der Digitalisierung und des gesellschaftlichen Zusammenlebens rund um Algorithmen, Programmieren und künstliche Intelligenz. In dieser Dokumentation kann nun der Entwicklungsprozess des Spiels nachgelesen werden. Gleichzeitig kann selbst gespielt und erfahren werden, wie man den Archiospace weiterentwickeln kann.
AdB-Jahresbericht 2022

Jahresbericht 2022: Politische Bildung nach Corona – Herausforderungen und Chancen

Der Arbeitskreis deutscher Bildungsstätten e. V. (AdB) blickt mit diesem Online-Jahresbericht auf das Jahr 2022 zurück, in dem nach der Zeit der strengen Lockdowns die Bildungsarbeit in den Einrichtungen wieder Fahrt aufnehmen konnte und gleichzeitig die zunächst teilweise hektisch entwickelten digitalen Formate als neue Bildungsveranstaltungen gestärkt und weiterentwickelt werden konnten.
Titelbild der Broschüre

Wir reden mit! Räume für politische Jugendbildung im Arbeitskreis deutscher Bildungsstätten

Der AdB hat die Zäsur vor dem Beginn des neuen Programms „Politische Jugendbildung im AdB“ (2023–2028) zum Anlass genommen, mit der Broschüre die politische Jugendbildung im AdB insgesamt und insbesondere die letzten sechs Jahre (2017–2022) in den Blick zu nehmen: Sechs Jahre intensiver Zusammenarbeit in vier Fachgruppen, die Entwicklung von Ideen und Projekten sowie die Umsetzung in die Praxis durch die Jugendbildungsreferent*innen zeigen eine positive Bilanz und den unbedingten Willen aller Beteiligten, auch unter schwierigen (Corona-)Bedingungen politische Bildung zu realisieren und weiterzuentwickeln.