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braucht
politische Bildung”

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Migration Macht Geschichte

1.11. 2013

Kommission Jugendbildung verabschiedet Diskussionspapier zur historisch-politischen Bildung

Mit dem Diskussionspapier „Migration Macht Geschichte“ wird ein wichtiger Impuls für die historisch‐politische Bildungsarbeit gegeben. Es regt an, Ansätze multiperspektivischer Geschichtsbearbeitung stärker in Seminaren und bei Exkursionen zu historischen Lernorten zu berücksichtigen und die Diskussion darüber zu befördern. Die Kommission macht deutlich, dass es in einer Migrationsgesellschaft keine homogenen Lerngruppen gibt, sondern die Konstruktion von Geschichte vielmehr einer partizipativen Dimension bedarf. Persönliche Biografien müssen Eingang in die gesellschaftliche Geschichtsschreibung erhalten, um eine gegenseitige Bereitschaft der Integration bzw. Inklusion zu ermöglichen.
Das Papier wurde von der Kommission Jugendbildung während ihrer Herbstsitzung Anfang Oktober im Arbeitnehmer-Zentrum Königswinter beschlossen und wird in Kürze verfügbar sein.

 

Des Weiteren befasste sich die Kommission mit dem Auftrag des Vorstands, ein Meinungsbild über die Notwendigkeit der Dokumentation individueller Lernergebnisse zu erstellen. Sie griff damit die aktuelle Diskussion in der außerschulischen Jugendbildung auf, die sich mit der Verwertbarkeit non-formaler und informell erworbener Kompetenzen befasst. Die Mitglieder äußerten eher kritische Aspekte, die u. a. eine Trennung von Lernangebot und Ort der Kompetenzermittlung für geboten halten. Die Verwertbarkeit und Ausrichtung von Zertifikaten erscheint der Kommission zu unklar. Die Kernkompetenz politischer Bildungsarbeit wird überwiegend in der Vermittlung gesellschaftspolitischer Handlungs- und Partizipationskompetenz gesehen, die weder als prüfbar noch zertifizierungsfähig erscheint. Es wird darauf hingewiesen, dass (politische) Bildung auch zukünftig zweckfrei sein sollte.