Das AdB-Projekt „Digital Youth Work - rights sensitive, open, accessible and democratic“ knüpft daran an. Es bringt Bildner*innen, Expert*innen und junge Menschen in kollaborativen Prozessen zusammen. Es möchte das Lernen über Ansätze und Auswirkungen von Technologie in den für junge Menschen relevanten Engagementfeldern fördern und einen Beitrag zu mehr Berücksichtigung der Digitalisierung als relevante Dimension in diesen Feldern leisten. 

Die Digitalisierung wirft zunehmend konkrete Fragen und Herausforderungen zu ihrer Wirkung auf die Demokratie und unsere Gesellschaften auf:

  • Wie wird die digitale Transformation und besonders künstliche Intelligenz das Leben der Menschen verändern oder die Bereiche, in denen man gesellschaftlich aktiv ist?
  • Wie können Software, Plattformen und Tools besser an unsere Bedürfnisse angepasst entwickelt werden?
  • Wie können Bürger*innen ihre digitalen Räume und Daten in Besitz nehmen und kontrollieren?
  • Wie können junge Menschen in eine Position kommen, aus der sie die digitale Transformation als eine gesellschaftlich und demokratisch gesteuerte Entwicklung wesentlich mitgestalten können?

Politische Bildung eröffnet der außerschulischen Jugendbildung und der Jugendarbeit Perspektiven, um die Pädagogik ‚des Digitalen‘ zu erweitern und die Entwicklung digitaler Kompetenz in Richtung der Dimension „digital citizenship“ zu erweitern. Im Sinne des Europarats unterstützt „Digital Citizenship Education“ junge Menschen „als Bürger*innen in der heutigen hochdigitalisierten Gesellschaft leben zu lernen.“

Projektgestaltung und -umsetzung:

Die Entscheidungen für Pfade der digitalen Transformation werden jetzt getroffen, die Wirkung zeigt sich jedoch in der Zukunft. Hierbei gibt es ein hohes Risiko, dass neue Gegensätze und Ungleichheiten befördert werden, besonders zwischen denen, die im Großen und Ganzen erfolgreich durch die Transformation navigieren und denen, die in einer eher passiven Position zurückbleiben. Was sind die Stellschrauben aus Sicht der Jugend? Dies macht die digitale Transformation zu einem echten Thema für Jugendbildung und Jugendarbeit und zeigt vor allem, wie sich seine ressourcenorientierte Perspektive entwickeln kann, die ein Lernen ‚des Digitalen‘ unterstützt.

Das Projekt fokussiert auf die folgenden Schwerpunkte:

  • Umwelt und digitale Nachhaltigkeit, eingeschlossen auch Fragen zur Nachhaltigkeit von KI, Plattformen und Hardware
  • Die Entwicklung der eigenen Identität und Autonomie, eingeschlossen in unserem Kontext insbesondere die digitale Identität und Fragen zum (digitalen) Selbst
  • Politische Steuerung und Beteiligung, eingeschlossen politische Beteiligung, Mitgestaltung oder selbstgesteuerte Jugendbeteiligung, zudem die Demokratiedimension von Technologieentwicklung und -kontrolle

Aktivitäten, die das Projekt umsetzen möchte:

  1. Analyse und Report zu Innovation in digitaler Jugendbildung/Jugendarbeit: Dieser identifiziert Praxis und relevante Akteur*innen in den entsprechenden Feldern der europäischen nonformalen Bildung und Jugendarbeit mit einem Potenzial für Innovation (nach den Kriterien des Konzepts Digital Citizenship Education des Europarats). 
  2. Digital Youth Work Hub: Dieses bringt (sozial)pädagogische Fachkräfte und Digitalexpert*innen zusammen und lädt zum Diskutieren, Denken und Entwickeln ein. 
  3. Organisation von Test- und Transferaktivitäten in Deutschland, Österreich, Portugal, Spanien und Bulgarien mit den Partnerorganisationen, um interessante Ansätze zu entwickeln oder um diese gemeinsam mit jungen Menschen zu testen. 
  4. Ein verständliches, nützliches, praktikables und inspirierendes Handbuch für Bildner*innen und Jugendarbeiter*innen, sowie für engagierte junge Menschen. Es möchte aufzeigen, wie Lernen in Bezug zum Digitalen und kritische digitale Jugendarbeit entlang eines Ansatzes politischer Bildung zusammengedacht werden können. Das Handbuch wird ins Deutsche, Englische, Bulgarische, Portugiesische und Spanische übersetzt und als Open Educational Resource veröffentlicht.

Mit diesem Projekt sollen Ansätze und Methodologie in die Praxis gebracht und dabei die Chance zu ihrer Weiterentwicklung in der Jugendbildungs- und Jugndarbeitscommunity in Zusammenarbeit mit der digitalen Zivilgesellschaft und mit der politischen Ebene genutzt werden. 

In diesem Sinne möchte das Projekt neben der aktiven Arbeit an Inhalten auch zur Entwicklung eines ganzheitlicheren Verständnisses von digitaler Jugendbildung/Jugendarbeit beitragen – im Sinne der Ziele der European Youth Work Agenda – und die Ergebnisse des partizipativen Mitgestaltungsprozesses und cross-sektoralen Austauschs in die Strukturdimension von Jugendpolitik einzuspeisen.

Youth Work Policy Labs, die einen kreativen und inklusiven Prozess eröffnen, dessen Ergebnisse die europäische Policyebene adressieren: Den sogenannten Bonn-Prozess sowie die digitale Jugendarbeits- und Bildungspolitiken. An den Labs nehmen junge Menschen, Policy-Expert*innen und pädagogische Fachkräfte teil. 

Außerdem werden Policy Recommendations für den europäischen und für die nationalen Kontexte erarbeitet. 

Wichtes Augenmerk liegt im Projekt darauf, dass sich möglichst viele Interessierte in die Prozesse und die Diskussionen einbeziehen können. Deshalb bietet das Porjekt an verschiedenen Punkten Möglichkeiten zur Beteiligung.

  • Innovative oder wirksame Praxis durch Rückmeldung auf unsere offene Ausschreibung mitteilen (als Beitrag zu unserem Report)
  • Teilnahme am Digital Youth Work Hub (Anfang 2025)
  • Mitgestaltung von pädagogischen Interventionen und Testaktivitäten zusammen mit den Partnerorganisationen
  • Praxis und Ansätze für unser Handbuch melden
  • Teilnahme an den Youth Work Policy Labs (zweite Jahreshälfte 2025)
  • Besuch unserer Verbreitungs und Advocacyaktivitäten (Frühjahr 2026)
Die Projektpartner

Gemeinsam mit dem Arbeitskreis deutscher Bildungsstätten e. V. (AdB) sind an diesem Projekt beteiligt: 

Das Projekt hat eine Laufzeit von Juni 2024 bis Juli 2026 und wird über Erasmus+ Jugend, Strategische Partnerschaft, gefördert.

Ihre Ansprechpersonen

Georg Pirker
Georg Pirker

Georg Pirker

Referent für internationale Aufgaben

Telefon: +49 30 40040117

E-Mail: pirker [at] adb.de (pirker[at]adb[dot]de)

Nils-Eyk Zimmermann

Projektreferent

Telefon: +49 30 40040124
E-Mail: zimmermann [at] adb.de (zimmermann[at]adb[dot]de)

Kofinanziert von der Europäischen Union im Rahmen einer Erasmus+ Kooperationspartnerschaft (Jugend).