Der AdB auf dem 4. Bundeskongress Kinder- und Jugendarbeit

Der 4. Bundeskongress Kinder- und Jugendarbeit findet vom 16. bis 18. September 2024 in Potsdam statt. Vertreter*innen aus Fachpraxis, Verbänden, Verwaltung, Politik und Wissenschaft finden während des Kongresses vielfältige Möglichkeiten für gemeinsamen Austausch und fachpolitische Debatten. In Fachveranstaltungen werden Räume für den Diskurs über aktuelle und zukünftige Herausforderungen und gesellschaftliche Entwicklungen eröffnet.

Dem AdB ist es wichtig, sich in die Diskussionen einzubringen und die Bedeutung der politischen Kinder- und Jugendbildung für das heterogene Feld der Kinder- und Jugendarbeit sichtbar zu machen und die Notwendigkeit der Zusammenarbeit hervorzuheben. Daher beteiligen sich die Kolleg*innen in unterschiedlichen Konstellationen und in Zusammenarbeit mit verschiedenen Partnerorganisationen an der Diskussion:

Die Förderung demokratischer Strukturen sind heute mehr denn je ein politisches wie auch pädagogisches Desiderat. Entsprechend wird von verschiedenen Seiten die Notwendigkeit der Stärkung demokratischer Haltungen und Kompetenzen betont. Ein wesentliches Element solcher Demokratiebildung ist es, Menschen dabei zu unterstützen, sich politisch zu beteiligen sowie sich Gehör zu verschaffen. Doch inwieweit stoßen Partizipationserfahrungen tatsächlich demokratische beziehungsweise politische Bildungsgelegenheiten an und welchen Beitrag können Fachkräfte für diesen Transfer leisten?

Politische Jugendbildung ist ein Recht aller jungen Menschen. Um diesem Anspruch gerecht zu werden, braucht es Angebote politischer Jugendbildung, die genauso vielfältig sind wie die Lebenswirklichkeit junger Menschen in Deutschland. Das Panel nimmt mit Expert:innen, Praxisakteuren und Fördergebern unterschiedliche Wege einer diversitätsorientierten Weiterentwicklung politischer Jugendbildung in den Blick. Im Mittelpunkt stehen dabei aktuelle Projekte, die es sich zum Ziel gesetzt haben, Prozesse einer diversitätsorientierten Organisationsentwicklung voranzutreiben, neue Träger beim Aufbau von Strukturen zu unterstützen und diversitätssensible Lernräume politischer Jugendbildung zu ermöglichen.

In diesem Workshop wird die Vielfalt von Jugendarbeit in Europa zum Ausgangspunkt genommen. Mit einer feldübergeifenden Diskussions- und Denkwerkstatt möchten der Fachausschuss II der AGJ und die AG „Youth Work in Europa“ des Wissenschaftsnetzwerkes Kinder- und Jugendarbeit anregen, über die Grundlagen von Jugendarbeit und Jugendsozialarbeit in einem erweiterten Kontext von europäischer Youth Work neu und vertieft nachzudenken.

Immer noch wird das politische Interesse von Kindern und Jugendliche unterschätzt, ebenso wie ihr Wissen, ihre Reflexionsfähigkeit und ihr Deutungsvermögen. Viele Erwachsene, auch pädagogisch Tätige, meinen, Kinder und sogenannte benachteiligte Jugendliche würden von „großen politischen Themen“ überfordert, belastet und gelangweilt. Viele Fachkräfte sind daher skeptisch, trauen sich die Arbeit zu politischen Themen mit Kindern oder ressourcenbenachteiligten Jugendlichen nicht zu oder fragen nach passenden Methoden dafür. Wir wissen: Diese Vorbehalte treffen nicht zu! Politische Bildung in der Kinder- und Jugendarbeit ist selbstverständlich möglich, wenn man sie selbstverständlich macht! Dafür muss sie bei den Erfahrungen und Interessen der Kinder ansetzen. Sie braucht weniger ausgefeilte Methoden als vielmehr Selbstverständnis, Anerkennung, Beobachtungsroutinen, Inspiration und Motivation.

Darüber hinaus sind viele AdB-Mitglieder am Bundeskongress in unterschiedlichen Formaten beteiligt, z. B. cultures interactive e. V. – Verein zur interkulturellen Bildung und Gewaltprävention; Akademie Waldschlösschen – Stiftung Rainer Marbach und Ulli Klaum; HochDrei e. V. – Bilden und Begegnen in Brandenburg; Muslimische Akademie Heidelberg; Sozialpädagogisches Fortbildungsinstitut Berlin-Brandenburg (SFBB); Jugendbildungszentrum Blossin e. V.; Naturkultur e. V.

Der 4. Bundeskongress Kinder- und Jugendarbeit wird veranstaltet durch den Forschungsverbund DJI/TU Dortmund, den Fachverband Jugendarbeit/Jugendsozialarbeit Brandenburg e. V. und die Stadt Potsdam.