Da einige der anwesenden Kolleg*innen erst vor kurzem einen Leitungswechsel vollzogen hatten oder dieser kurz bevor steht, war viel Wissen vorhanden, das zusammengetragen werden konnte.

Einige der zentralen Erfahrungswerte waren:

• Der Wechsel gerade an Leitungspositionen sollte langfristig vorbereitet werden. Dazu gehört es unbedingt, Arbeitsabläufe und -prozesse gut zu dokumentieren. Kolleg*innen sollten einbezogen werden.
• Um eine zeitliche Überschneidung der ausscheidenden Person und der neu einzustellenden Person ermöglichen zu können, ist die Bildung von entsprechenden finanziellen Rücklagen hilfreich.
• Die Dauer der zeitlichen Überschneidung ist individuell verschieden, die Erfahrungen in der Kommission reichten von wenigen Tagen bis zu mehreren Monaten.
• Sind es Mitarbeiter*innen, die in die Leitungsposition aufsteigen, ist in jedem Fall Vertrauen in die Kompetenzen gefragt und Mut, „alte Zöpfe“ abzuschneiden.
• Bewährt zumindest für die Anfangszeit haben sich auch Supervision oder ein Coaching für die neue Leitungskraft.

Diskutiert wurde zudem die Frage der Entlohnung. In Zeiten des akuten Fachkräftemangels stellt sich in geförderten Einrichtungen die Frage, wie finanziell attraktiv eine Stelle gestaltet werden kann um die Bewerber*innen zu erreichen, die mit entsprechendem Können und Wissen ins bestehende Team passen. Da viele Einrichtungen an Stellenpläne gebunden sind und/oder (Haus-)Tarife haben, ist die Flexibilität bei der Entlohnung gering. Hier wurde darauf verwiesen, dass es neben der Bezahlung auch andere Aspekte gibt, die eine Stelle attraktiv machen. Dazu gehören z. B. die Möglichkeit des mobilen Arbeitens und eine zusätzliche Altersversicherung. Darüber hinaus wurden eine ganze Reihe weiterer Ideen gesammelt, die von Jobrad über den Betriebssport bis zum mobilen Masseur am Arbeitsplatz reichten.

Weitere Tagesordnungspunkte waren die Informationen aus dem AdB und der Austausch über (förder-)politische Entwicklungen. Der wachsende Rechtspopulismus und in Teilen Rechtsextremismus macht den Einrichtungsvertreter*innen große Sorge. Es hat den Anschein, als ob sich – mehr oder weniger schleichend – politische Rahmenbedingungen verändern. Berichtet wurde von strukturellen Veränderungen bei Landeszentralen für politische Bildung, von ausbleibender Projektförderung trotz mündlicher Zusagen zu Jahresbeginn und Jahresförderbescheiden, die bis zum Datum der Sitzung für das laufende Jahr noch nicht zugestellt wurden.

Die Anwesenden waren sich einig, dass der Austausch untereinander gerade auch über diese politischen Entwicklungen von größter Bedeutung ist. Eine regelmäßige Austauschrunde für alle NRW-Mitglieder hat sich bereits gegründet, dies könnte auch ein Modell für andere Bundesländer sein.

Eine abschließende Themensammlung für die kommenden Sitzungen machte deutlich, dass der Besprechungs- und Austauschbedarf weiterhin groß ist. Ein Thema, das ganz oben auf der Agenda steht, ist die Anwendung von Künstlicher Intelligenz in Verwaltungsabläufen.

Die Kommission trifft sich zur nächsten Sitzung im März 2025 im Studienhaus Wiesneck – Institut für politische Bildung Baden-Württemberg e. V.