“Demokratie
braucht
politische Bildung”

Diversitätsorientierte Entwicklung

Der AdB startet im März 2023 das Projekt "Koordinaten verschieben – Perspektiven erweitern. Diversitätsorientierte und rassismuskritische Organisationsentwicklung im AdB"

 

Projektinhalte

Demokratie, Teilhabe und Menschenrechte bilden den Referenzrahmen einer emanzipatorischen, partizipatorischen politischen Bildung. Diese muss auch intersektional, inklusiv, barrierearm sowie diskriminierungskritisch gestaltet sein.

 

Wenn wir den Bildungsprozess in den Einrichtungen als ganzheitlichen Prozess verstehen, dann bedeutet dies, dass Bildungsanlässe nicht nur im Seminar, sondern auch beim Essen, Tagen und in der Freizeit entstehen. Zielgruppen des Vorhabens sind somit alle Beschäftigten in den außerschulischen Bildungseinrichtungen und dies auf allen Ebenen, von den Bildungsinhalten, der Öffentlichkeitsarbeit, der Zusammenarbeit der Mitarbeitenden, der Gestaltung der Räume oder der Essensausgabe und auch der Personalentwicklung etc.

 

Durch den historischen Entstehungskontext sind viele der AdB-Mitgliedseinrichtungen Einrichtungen der Mehrheitsgesellschaft. Oftmals fehlen migrantische, rassismuserfahrene, queere und/oder klassismuserfahrene Perspektiven. Auch die Einbeziehung von Menschen mit Behinderung ist eher noch die Ausnahme. Dies kann auch Auswirkungen auf die Zusammenarbeit und die Bildungsprozesse in den Häusern haben: Positionen fehlen, Zielgruppen werden nicht erreicht bzw. sind benachteiligt im Zugang und Inhalte werden nicht in der gebotenen Komplexität behandelt, die für aktuelle Diskurse von größter Bedeutung sind. Ein professioneller Umgang mit Diversität sollte nicht von einzelnen engagierten Mitarbeitenden abhängen.

 

Ein bewusster diversitätssensibler Organisationsentwicklungsprozess ist ein unabdingbares Qualitätsmerkmal professioneller Arbeit und hat aufgrund struktureller und/oder fehlender finanzieller Ressourcen bisher nur in wenigen Einrichtungen stattfinden können. Genau hier will das neue Projekt ansetzen mit dem Ziel, in den Einrichtungen strukturelle und inhaltliche Leerstellen nachhaltig zu füllen, neuen Perspektiven Raum zu verschaffen, die Bildungsarbeit zu qualifizieren und neue Zielgruppen zu gewinnen. Durch die ersten Schritte sollen Prozesse angestoßen werden, die auch über die Projektlaufzeit hinweg weiterwirken. 

 

Umsetzung

Im Rahmen des Projekts, gefördert von "Demokratie leben!", ist in der AdB-Geschäftsstelle eine koordinierende Stelle (50%) eingerichtet worden. Hier erfolgt die Projektadministration, die Auswahl der AdB-Einrichtungen als Pilotstandorte und die Unterstützung mit den externen Prozessbegleiter*innen, um den Auftakt der Organisationsentwicklung zu gestalten. Dafür gibt es Projektmittel, u.a. für eine anfängliche Finanzierung der Prozessbegleitenden und für Vernetzungstreffen der beteiligten Mitgliedsorganisationen.

 

Die Einrichtungen erhalten durch eine externe Begleitung die Möglichkeit, verschiedene Workshops, Coachings und Gesprächsrunden zu realisieren, sich selbst- und rassismus- und diskriminierungskritisch mit ihrer Organisationsstruktur und den eigenen Bildungsprozessen auseinanderzusetzen.

Die Projektdurchführung sieht auch vor, dass bereits vorhandene Expertise hinsichtlich Diversitätsorientierung von Mitgliedseinrichtungen berücksichtigt wird, die mit anderen Einrichtungen in Form von Workshops, Coachings, Beratungen und kollegialem Austausch geteilt werden kann. Diese Träger möchten wir im Peer-to-Peer Learning einbinden.

 

Dieses Projekt ist eng verbunden mit dem diversitätsorientierten Verbandsentwicklungsprozess des AdB.

 

Beteiligung von AdB-Mitgliedseinrichtungen

Die Projektlaufzeit ist bis Ende 2024 terminiert, unterteilt in zwei Zyklen: 2023 und 2024.

 

Nach zwei Informationsveranstaltungen erhielt der AdB eine erfreuliche Anzahl an Interessenbekundungen; aus denen die Zusammenarbeit mit folgenden 9 Mitgliedseinrichtungen im Projektzyklus 2023 hervorging:

 

 

Im Projektzyklus 2024 sind dabei:

 

Mehrmals pro Jahr finden Vernetzungstreffen der beteiligten Standorte statt, um sich über den Fortlauf der Prozesse auszutauschen und voneinander zu lernen.

 

Was kann diversitätsorientierte Organisationsentwicklung beinhalten?

Es werden Prozesse mit allen Mitarbeitenden der Einrichtungen in Arbeitsgruppen, in Workshops für einzelne Berufsgruppen und teamübergreifend durchgeführt. Weiterhin werden Beratungsgespräche auf der Leitungsebene realisiert. Themen sind zudem Personalentwicklung, diversitätsorientierte Reflextion der Inhalte der Bildungsangebote oder der Räumlichkeiten. Es erfolgt eine Überarbeitung der Bildungsformate, Handlungsempfehlungen, Erarbeitung von (Schutz)Konzepten sowie die Auseinandersetzung mit den eigenen Strukturen, Haltungen und Programmen. All diese Elemente werden mit diversitätsorientierten Fragestellungen verknüpft und mit den Beteiligten weiterentwickelt.

 

In den Interessensbekundungen wurden folgende Aspekte als besonders zentral im rassismuskritischen und diversitätsorientierten Kontext benannt:

  • Aus- und Überarbeitung eines diversitätsbewussten Leitbilds
  • Auseinandersetzen mit den eigenen Strukturen, Haltungen und Programmen
  • Kommunikation untereinander und mit Dritten
  • Entwicklung eines gemeinsamen Diversitätsverständnisses
  • Erarbeitung gemeinsamer Handlungsansätze, Formate und Foren zur Bearbeitung des Themas
  • Personalentwicklung
  • Umsetzung in Strukturen
  • Mitnehmen der Mitglieder des Vereins in diesem Prozess
  • Sicherstellen, dass alle Teilnehmenden gleiche Chancen haben, sich willkommen und unterstützt zu fühlen sowie neue Teilnehmendengruppen ansprechen
  • Sensibilisierung für Diskriminierungen
  • Reflexion der Machträume und die Aushandlung derer in der gemeinsamen Zusammenarbeit
  • diversitätssensible und diskriminierungskritische Reflexion der Angebote der politischen Bildung sowie der Organisationsstruktur
  • Barrierenabbau auf verschiedenen Ebenen
  • diversitätsorientierte Weiterentwicklung der verschiedenen Arbeitsbereiche

 

Als Formate sind beispielsweise Workshops, Klausurtagungen für das gesamte Team, Beratungen und Begehungen geplant.

Dafür ist externe Begleitung, Beratung und Workshop-Moderation hilfreich und notwendig, da diese nicht in internen Strukturen eingebunden sind, weitere Perspektiven mitbringen und den Prozess im Blick behalten. Einige von den teilnehmenden Organisationen arbeiten bereits mit externen Prozessbegleitenden, andere treten gerade in Kontakt.

 

Ansprechpartnerin

Haben Sie Anregungen oder Ideen für eine Zusammenarbeit? Rückfragen zum Projekt richten Sie gerne Cvetka Bovha Sie ist Ihre Ansprechpartnerin für das Projekt.

 

Förderung

Das Projekt wird gefördert durch das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend im Rahmen des Bundesprogramms "Demokratie leben!".

 

 

Förderer: 
Das Projekt wird gefördert durch das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend im Rahmen des Bundesprogramms „Demokratie leben!“ und ist eng verbunden mit dem diversitätsorientierten Verbandsentwicklungsprozess des AdB.