Am 20. September 2023 ist Weltkindertag. Aber auch der Tag, an dem im Bundestag über die geplante Kürzung des Kinder- und Jugendplans des Bundes (KJP) um ein Fünftel beraten werden soll. Die Folgen dieser Entscheidung werden an die Substanz der Angebote für Kinder und Jugendliche gehen. (vgl. Newsmeldungen vom 6. Juli, 13. Juli und 10. August auf adb.de).
Die Deutsch-Türkische Jugendbrücke und der Arbeitskreis deutscher Bildungsstätten e. V. (AdB) möchten mehr junge Menschen und Fachkräfte aus Deutschland und der Türkei in den Austausch bringen. Dazu bietet die Jugendbrücke ein neues Förderprogramm an: den KJP-Matching-Fund PLUS. Die AdB-Mitgliedseinrichtungen können über den AdB für Jugend- oder Fachkräftebegegnung Mittel aus dem Kinder- und Jugendplan des Bundes beantragen.
Vom 17. bis 19. August 2023 fand in der Europäischen Jugendbildungs-und Begegnungsstätte Weimar (EJBW) die Sommerakademie „Berufsfeld politische Bildung“ statt. Knapp 40 Teilnehmende – Uni-absolvent*innen, Fachinteressierte, junge Teamende, aber auch angehende Mitarbeitende bei Trägern der politischen Bildung – nutzen die Gelegenheit, sich intensiv mit dem Arbeitsfeld internationaler politischer Bildung auseinanderzusetzen.
Im Haushaltsentwurf 2024 der Bundesregierung sind massive Kürzungen geplant, die, würden sie denn umgesetzt, die politische Bildung in mehrfacher Weise treffen würden. Zum einen ist davon auszugehen, dass sich die vorgesehenen Kürzungen bei der Bundeszentrale für politische Bildung in Höhe von 20 Prozent auch bei der Förderung der Träger deutlich bemerkbar machen würden – sei es im Rahmen der Richtlinienförderung, sei es bei der Unterstützung von Modellvorhaben und -projekten.
Am 4. Juli 2023 fand das erste Modul „Austausch – Basics – Kritisches Erwachsenensein“ der Fortbildungsreihe „Politische Bildung mit Kindern im Grundschulalter – Von A bis Z“ im digitalen Format statt. Die Fortbildung wurde auf Basis der Erkenntnisse und Erfahrungen aus dem Modellprojekt „Demokratie-Profis in Ausbildung! Politische Bildung mit Kindern“ entwickelt und konzipiert. Das Angebot richtet sich an politische Bildner*innen und andere Fachkräfte der Kinder- und Jugendarbeit, sowie weitere Interessierte an der Arbeit mit Kindern.
Der gerade vorgelegte Regierungsentwurf für den Haushalt 2024 hat große Irritationen und Sorgen in der Jugendhilfe und Jugendarbeit auf Bundesebene ausgelöst. Statt für eine bedarfsgerechte Ausstattung zu sorgen, wie es zwischen den Koalitionspartnern im Koalitionsvertrag vereinbart wurde, sieht der Regierungsentwurf eine drastische Kürzung der KJP-Mittel vor.
Der am 27. Juni 2023 von der Akademie für Kinder- und Jugendparlamente organisierte Fachtag in der Berliner Landeszentrale für politische Bildung „Beteiligung bildet – Bildung beteiligt“ machte bereits im Titel den Zusammenhang zwischen Bildung und Beteiligung deutlich: Beteiligungsprozesse können als Lerngelegenheiten angesehen und für die politische Bildung fruchtbar gemacht werden. Zudem ist die politische Bildung selbst gut beraten, Teilhabe und Mitgestaltungsgelegenheiten zu schaffen, um aktives Politik-Lernen zu ermöglichen.
Am 5. Juli 2023 hat die Bundesregierung ihren Entwurf für den Bundeshaushalt 2024 vorgelegt. Darin enthalten: dramatische Kürzungen beim Kinder- und Jugendplan sowie bei der politischen Bildung. Der AdB-Vorsitzende Boris Brokmeier ist entsetzt: „Wenn die Kürzungen so umgesetzt werden, droht uns ein Substanzverlust für die wichtige Arbeit der Demokratiebildung.“
Vor zwanzig Jahren war Europa noch anders. Die neuen Mitgliedsstaaten waren noch nicht Teil der EU, der Übergang zur Demokratie und die Frage, wie sich Europa nach dem Zusammenbruch der Diktaturen in Mittel- und Osteuropa neu zusammenfinden würde, standen im Vordergrund. Angesichts dieser Situation entschied sich das DARE-Netzwerk, sich für politische Bildung einzusetzen: auf der Basis von Demokratie und Menschenrechten, in einer Gesellschaft, die Mitbestimmung und öffentliches Engagement fördert, die ihre Bürger*innen zu kritischem Denken und aktivem, solidarischem Handeln befähigt.
Alle sprechen über Künstliche Intelligenz, ChatGPT & Co. Was aber steckt dahinter und wie wollen wir mit KI umgehen? Was haben Trainingsdaten für Künstliche Intelligenz mit gelebter gesellschaftlicher Diversität zu tun? Können Algorithmen diskriminieren? Fördert Social Media Rassismus oder eröffnet es Räume, solidarisch dagegen anzugehen? Welche Fähigkeiten und welches Wissen brauchen wir in einer digitalisierten Gesellschaft, um vorurteilsbewusst in Alltag und Arbeit mündig Handeln zu können? – Viele und komplexe Fragen, die wir in der Gesellschaft gemeinsam aushandeln müssen. Erst die Auseinandersetzung damit Macht digitale politische Teilhalbe möglich.
Wie kann die Zusammenarbeit im AdB am besten gelingen? Welche Rahmenbedingungen braucht es, um die Kommunikation im Verband optimal zu gestalten? Diesen und weiteren Fragen stellten sich mehr als 60 Kolleg*innen aus den AdB-Mitgliedseinrichtungen, der AdB-Geschäftsstelle und dem AdB-Vorstand, die am 14. Juni 2023 zu einem „Zukunftstag Kommissionen“ im digitalen Raum zusammenkamen. Sie diskutierten darüber, was bewährte Arbeitsformen sind und welche neuen Ideen für Austauschforen entwickelt werden könnten. Im Mittelpunkt stand auch die Frage, wie möglichst viele Kolleg*innen in die Verbandsdiskussion eingebunden und die Ergebnisse transparent gemacht werden können.
Der Arbeitskreis deutscher Bildungsstätten blickt mit seinem Online-Jahresbericht auf das Jahr 2022 zurück, in dem nach der Zeit der strengen Lockdowns die Bildungsarbeit in den Einrichtungen wieder Fahrt aufnehmen und gleichzeitig die zunächst teilweise hektisch entwickelten digitalen Formate gestärkt und weiterentwickelt werden konnten. Die Berichte machen deutlich, wie sich der AdB und seine Mitgliedseinrichtungen weiterentwickelt haben.