“Demokratie
braucht
politische Bildung”

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1959–2019: 60 Jahre Arbeitskreis deutscher Bildungsstätten e. V.

Zeitstrahl mit Fotos 1959 bis 1968
Zeitstrahl mit Fotos 2009 bis 2019

Der Arbeitskreis deutscher Bildungsstätten e. V. (AdB) wurde vor 60 Jahren – am 8./9. September 1959 als Arbeitskreis Jugendbildungsstätten – in der Akademie für politische Bildung in Tutzing gegründet.

 

Seit 60 Jahren schafft der AdB als Fachverband der außerschulischen politischen Bildung durch seine Angebote Räume und Gelegenheiten, in denen junge und erwachsene Menschen die Möglichkeit bekommen, Fähigkeiten zu erwerben, mit denen sie in der Welt selbstbestimmt, verantwortungsbewusst und demokratisch handeln können.

 

Die Welt ist bunter geworden, vielfältiger und spannender, mit Chancen und Möglichkeiten der Mitwirkung und Mitgestaltung. Zugleich ist sie aber auch komplexer, unübersichtlicher und anspruchsvoller geworden, mit wachsenden Herausforderungen für jeden einzelnen und jede einzelne sowie für ganze Gesellschaften. Umso dringender braucht es politische Bildung.

 

Sind wir für die Zukunft gut gerüstet und aufgestellt? Der AdB hat das Jubiläumsjahr genutzt, um mit den Mitgliedern, mit Kolleg*innen anderer Verbände, mit Kooperationspartner*innen und Freunden ins Gespräch über die aktuellen und zukünftigen Entwicklungsnotwendigkeiten und -chancen politischer Bildung im AdB zu kommen – und natürlich auch, um miteinander 60 Jahre AdB zu feiern.

 

Stimmen zum Jubiläum des AdB e. V.

 

Dr. Peter Brandt, Abteilungsleiter "Wissenstransfer" im Deutschen Institut für Erwachsenenbildung  Leibniz-Zentrum für Lebenslanges Lernen:

"Der AdB widmet sich als Zusammenschluss von Einrichtungen politischer Jugend- und Erwachsenenbildung gesellschaftlich hoch relevanten Aufgaben. Dabei muss er zwischen oft unterschiedlichen, gelegentlich konkurrierende Anforderungen vermitteln. Das gilt für Bezugsdisziplinen, für Förderstrukturen und für die Debatten, an denen er sich beteiligt.

Paul Ciupke hat den Ort des AdB mal als "Kreuzungspunkt verschiedener Welten" bezeichnet. Damit hat er sicher keinen Kreisverkehr gemeint, an dem alle ohne Berührung und ohne Stopp von der einen in eine andere Welt hasten. Denn es geht ja auch anders: So gelingt es in besonderer Weise der Zeitschrift Außerschulische Bildung, die bedeutenden Entwicklungen und Erkenntnisse aus den angrenzenden Welten auf einen Punkt zu bringen, der zum Innehalten zwingt. So oder ähnlich kann der „Kreuzungspunkt der Welten“ zum belebten Meeting Point werden, an dem Reisende zwischen den Welten ins Gespräch kommen, neue Perspektiven einnehmen und sich über Wegverhältnisse und Anschlussverbindungen austauschen. Das weiterhin zu ermöglichen, wünsche ich dem AdB."

 

Marie-Luise Dreber, IJAB – Fachstelle für Internationale Jugendarbeit der Bundesrepublik Deutschland:

"Politische Bildung und Internationale Jugendarbeit sind eng miteinander verknüpft. Europaskepsis, Nationalismus, Autoritarismus und die vielen Konflikte in der Welt werfen uns zurück auf unsere gemeinsamen Ziele: Wir wollen junge Menschen auf dem Weg in eine demokratische und weltoffene Gesellschaft begleiten. Aber, da geht noch mehr. Wir müssen besonders die jungen Menschen erreichen, die sich zurückgelassen und nicht beachtet fühlen. (…) Frühzeitig hat der AdB globale Gerechtigkeit, Nachhaltigkeit und die Auswirkungen des Klimawandels zu seinen Themen gemacht. Auch hierbei wissen wir bei IJAB uns mit dem AdB verbunden. Deshalb freuen wir uns, diesen Weg auch in Zukunft gemeinsam zu gestalten.

Zu sechzig Jahren erfolgreicher politischer Bildungsarbeit – stets am Puls der aktuellen Herausforderungen – national, europäisch und international – gratulieren wir ganz herzlich und wünschen dem AdB in seiner wegweisenden Arbeit weiterhin viel Erfolg."

 

Thomas Krüger, Präsident der Bundeszentrale für politische Bildung/bpb:

"Sehr geehrte Damen und Herren,

der Arbeitskreis deutscher Bildungsstätten (AdB) feiert einen Meilenstein: sein 60. Jubiläum. In diesen Jahrzehnten hat sich unsere Gesellschaft grundlegend verändert – sie ist diverser geworden und neue Themen sind in den Vordergrund gerückt. Der AdB stellt sich diesen Gegebenheiten und ist seit vielen Jahren ein wichtiger Akteur in der politischen Jugend- und Erwachsenenbildung im gesamten Bundesgebiet. Für die Bundeszentrale für politische Bildung/bpb ist er dabei zu einem geschätzten Partner geworden. Neben den vielfältigen Erfahrungen zeichnet ihn besonders sein Vernetzungspotential aus, durch das neue Fachdiskurse und die stetige Professionalisierung der politischen Bildung angeregt werden. Als Vermittler und Partner der bpb macht er dabei geeignete Bildungsträger auch immer wieder auf unsere Fördermöglichkeiten aufmerksam.

Vielen Dank für Ihren Einsatz. Ich freue mich auf viele weitere Jahre der Zusammenarbeit!"

 

Lisi Maier, Vorsitzende des Deutschen Bundesjugendrings (DBJR):

"Lieber AdB,

fast zwei Jahrzehnte gute Nachbarschaft verbinden den DBJR & den AdB im „Haus der Jugend“. Das eigene Haus war lange Zeit Bedingung um im AdB überhaupt aufgenommen zu werden. Auch wenn das politische Bildungsverständnis in den Jugendverbänden an einigen Stellen anders ist, so wissen wir beide (Frei)Räume zu schätzen. Was passiert, wenn diese Räume für die außerschulische politische Bildung eingespart werden, wird uns aktuell erschreckend vor Augen geführt.

Ich erhoffe mir von der politischen Bildung in den deutschen Bildungsstätten Konzepte, die nah an der Lebenswelt der jungen Menschen dran sind, immer die aktuellen pluralen Situationen der Demokratisierungs-prozesse junger Menschen sehen und die globalen Fragen in den Blick nehmen. Ich wünsche dem AdB und der gesamten politischen Bildung für die Zukunft eine entsprechende förderpolitische Entwicklung, die diese inhaltliche Arbeit weiterhin ermöglicht und entsprechend des Subsidiaritäts- und Trägerprinzips die Infrastruktur stärkt. Statt projektmäßiger Finanzierung braucht es eben für die gesamte politische Bildung ein stabiles Haus, mit soliden Finanzierungswänden."

 

Barbara Menke, Bundesgeschäftsführerin ARBEIT UND LEBEN:

"Ohne den Arbeitskreis deutscher Bildungsstätten wäre die plurale Trägerlandschaft der Politischen Bildung ärmer!

Der AdB ist seit vielen Jahrzehnten ein stabiler Faktor für die Vielfalt und Leistungsfähigkeit der allgemeinen und politischen Bildung in Deutschland. Fachlichkeit, bildungspolitisches Engagement und Vernetzung der Mitgliedsverbände des AdB sind dafür die Basis. (…) Für die außerschulische politische Jugendbildung ist der AdB ein zentraler Motor und Initiator für inhaltliche und strukturelle Fragen. Mit dem Ansatz „verankert in der Lebenswelt der Jugendlichen“ gelingt es, aktuelle Themen aufzunehmen und mit unterschiedlichen Zielgruppen umzusetzen – Vielfalt und Empowerment für die Jugendlichen selbst sind hier immer das Ziel. (…) Europa gestalten, die Begegnung von Menschen im internationalen Kontext, auch dafür steht der AdB. Das Netzwerk DARE ist dafür ein hervorragendes Beispiel.

Last but not least: Die Bildungsstätte als Lernort ist unverzichtbar! Für eine besondere Lernatmosphäre, für den Faktor „Zeit“ im Lernprozess, für die Gestaltung lebendiger Bildungslandschaften im ländlichen Raum ebenso wie in Ballungsgebieten.

Ich wünsche dem Adb weiterhin die Kraft sich für diesen besonderen Lernort einzusetzen und ein wichtiger Motor in der pluralen Trägerlandschaft der politischen Bildung zu bleiben.

Dafür alles Gute!"

 

Prof. Dr. Tonio Oeftering, Professor für Politische Bildung und Politikdidaktik an der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg und Bundesvorsitzender der Deutschen Vereinigung für Politische Bildung e. V.:

"Seit seiner Gründung vor 60 Jahren hat sich der Arbeitskreis deutscher Bildungsstätten e. V. zu einer der wichtigsten Institutionen in der deutschen politischen Bildungslandschaft entwickelt. Seine strukturelle Bedeutung speist sich vor allem aus dem Zusammenführen unterschiedlichster Jugendbildungsstätten, Heimvolkshochschulen, internationaler Begegnungsstätten usw. Seine inhaltliche Bedeutung erwächst aus dem Setzen und Aufgreifen relevanter Themen, die als Jahresthemen den Diskurs der politischen Bildung immer wieder befruchten und vorantreiben. Letztlich sind es jedoch immer die im Arbeitskreis arbeitenden Menschen, ihre Expertise und ihr Engagement, die den Arbeitskreis zu einer ganz besonderen Institution machen.

Für die Zukunft des AdB wünsche ich mir entsprechend, dass er seine strukturelle Bedeutung in der politischen Bildungslandschaft beibehält, dass er weiterhin spannende Themen setzt und zugänglich macht und schließlich, auch für mich ganz persönlich, viele weitere Begegnungen mit den im AdB organisierten Kolleg_innen.

In diesem Sinne – auf die nächsten 60 Jahre!"

 

Hans Georg Rosenstein, Koordinator "Europäische Agenda Erwachsenenbildung", NA BILDUNG FÜR EUROPA beim BIBB:

"Der AdB feiert 2019 den 60. Jahrestag seiner Gründung. Eine lange Wegstrecke zum Wohl der politischen Jugend- und Erwachsenenbildung in Deutschland und Europa.

Die im AdB versammelten Einrichtungen und Bildungsstätten waren und sind wichtige Werkstätten für Demokratie und Demokratieerziehung, und ich wünsche uns allen, dass sie diese Funktion auch zukünftig mit Leben füllen und weiterhin wichtige Anregungen für das demokratische Miteinander in unserem Land und in Europa geben. Der AdB steht dafür, dass politische Bildung im Sinne von Demokratieerziehung ein integraler Bestandteil von Weiterbildung und lebenslangem Lernen sein muss!

Möge der AdB auch zukünftig – national wie international – eine wichtige Stimme für Demokratie- und Menschenrechtsbildung bleiben und neuen Herausforderungen dieser Werte mit Kraft und Engagement begegnen.

Herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag!"

 

Hans-Georg Wicke, Leiter von JUGEND für Europa/Nationale Agentur Erasmus+ JUGEND IN AKTION und Europäisches Solidaritätskorps:

"Das gesellschaftliche und ökonomische Umfeld für Politische Bildung in Deutschland ist seit Gründung der Republik einem stetigen Wandel unterworfen und wirkte sich nachhaltig auf Zielgruppen und Themen aus. Die Ziele selbst sind nach wie vor aktuell: Die Stärkung politischer Mündigkeit, eines freiheitsbasierten Werte- und Demokratieverständnisses sowie einer kritischen und den Grundwerten verpflichteten aktiven gesellschaftlichen Teilhabe sind Voraussetzungen für das freiheitliche, selbstbestimmte und sozial ausgewogene Miteinander. In ganz Europa sind junge Menschen in ihrem Aufwachsen mit einer Vielzahl komplexer Herausforderungen konfrontiert, die eine reflektierte europäische, wenn nicht sogar globale Herangehensweise für die politische Bildung erfordern, wenn die Vermittlung und Weiterentwicklung von europäischen Grundlagen und Werten und die Vermeidung eines Rückfalls in die Zeiten des Nationalismus gelingen soll. Insbesondere die außerschulische Jugendbildung sollte auch im europäischen Kontext vorrangig den Interessen jugendlicher Lebenslagen und Zukunftsperspektiven verpflichtet sein.

JUGEND für Europa ist sehr dankbar, dass sich der AdB und seine Mitglieder diesen Herausforderungen mit ihrer Expertise und ihrem Engagement stellen und wünschen allen Beteiligten auch für die Zukunft gutes Gelingen, Inspiration und Überzeugungskraft."

 

 

Politische Bildung für eine weltoffene Demokratie - 60 Jahre AdB e. V.

Impressionen aus der Bildungsarbeit im Arbeitskreis deutscher Bildungsstätten e. V.:

 

Publikationen: